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Bildrechte: Landesbühnen Sachsen/René Jungnickel

Spielzeitvorstellung Landesbühnen Sachsen setzen in neuer Spielzeit auf junges Publikum

20. September 2023, 15:00 Uhr

Viele Stücke für die Jugend haben die sächsischen Landesbühnen für ihre neue Spielzeit angekündigt, darunter eine eigens komponierte Jugend-Oper nach Mirjam Presslers Roman "Malka Mai". Überhaupt verspricht die Theatersaison mit 24 Premieren – davon ein Drittel Uraufführungen – spannend zu werden. Von Schillers "Maria Stuart" über den Musical-Klassiker "Cabaret" bis zum Kinder-Figurentheater "Kleiner Pinguin" sollte für alle etwas dabei sein.

Insgesamt 24 Premieren, davon acht Uraufführungen, bringt die neue Spielzeit der Landesbühnen Sachsen, das hat Intendant Manuel Schöbel am Dienstag im Stammhaus Radebeul verkündet. Ein avanciertes Programm also, mit dem man das Publikum an den zahlreichen Spielstätten der Landesbühnen in den kommenden Monaten beglücken will. Beim als "Spektakelei" bezeichneten Spielzeitauftakt unter der Überschrift "Last Call" sind am 14. sowie vom 19. bis zum 22. Oktober schonmal fünf Neuproduktionen in vier Zeitachsen an sieben Orten zu erleben.

Viel Theater für die junge Generation

Einen Schwerpunkt setzen die Bühnen auf Angeboten für die jüngere Generation. Als sogenanntes "Sprechtheater im Klassenzimmer" sind die auf sorbischer Sagenwelt basierende "Mittagsfrau" sowie das Tanztheater "Glück Wunsch" und das Figurentheater "Als Robert verschwand" angekündigt, letzteres nach dem Kinderbuch von Elisabeth Shaw.

Manuel Schöbel, ein eMann im Anzug schaut in die Kamera
Landesbühnen-Intendant Manuel Schöbel hat die neue Spielzeit in Sachsen vorgestellt. Bildrechte: Landesbühnen Sachsen/Hagen König

Den Reigen an Uraufführungen rundet die Jugendoper "Malka Mai" von Christoph Breidler ab, die auf dem Roman von Mirjam Pressler basiert und einem jugendlichen Publikum ab zwölf Jahren das Thema Flucht und Vertreibung nahebringen soll. Sie ist das Resultat eines Kompositionswettbewerbes, den die Landesbühnen erstmals ausgeschrieben hatten.

Speziell für junges Publikum war "Gullivers letzte Reise" nach Jonathan Swift vorgesehen, muss aber wegen des Einreiseverbots belarussischer Künstler ausgesetzt werden. Mit dem Weihnachtsmärchen "Des Kaisers neue Kleider" nach Hans Christian Andersen, dem für die Kulturfabrik Hoyerswerda erarbeiteten musikalischen Stück "Ich, Ikarus" von Oliber Schmaering sowie dem mobilen Figurentheater "Kleiner Pinguin" ist für die Jüngsten aber einiges im Plan. Auch gibt es partizipative Angebote, das Junge Studio arbeitet dafür mit 50 Kooperationspartnern in der Region zusammen: Kitas, Schulen und Bildungseinrichtungen.

Komik, Tragik und eine Vampirgeschichte

Unter den insgesamt 24 Neuproduktionen der Landesbühnen Sachsen in den Sparten Schauspiel, Musiktheater, Tanz und Figurentheater finden sich auch Raritäten wie beispielsweise Heinrich Marschners Oper "Der Vampyr" als Ausflug in die Welt der Romantik. In einem Doppelabend kommen die Kammeroper "Julie" nach August Strindbergs Trauerspiel "Fräulein Julie" sowie der Opernkomiker "Die Brüste des Tiresias" von Francis Poulenc nach dem gleichnamigen Drama von Guillaume Apollinaire auf die Bühne.

Gruppenbild, mehrere Personen stehen auf einem Platz vor einem modernen Gebäude mit Theaterplakaten und großen Fenstern
Das künstlerische Leitungsteam der Landesbühnen Sachsen (v.l.): Ruth Heynen (Chefdramaturgin), Manuel Schöbel (Intendant und Geschäftsführer), Kai Anne Schuhmacher (Operndirektorin), Natalie Wagner (Leiterin der Tanzcompagnie und Chefchoreografin), Steffen Pietsch (Leiter junges.studio), Franziska Till (Figurentheater / Theaterpädagogin), Jan Meyer (Oberspielleiter Schauspiel) Bildrechte: Landesbühnen Sachsen/René Jungnickel

Aber auch echte (und neuzeitliche) Klassiker sind für die Spielzeit 2023/24 vorgesehen, Friedrich Schillers Drama "Maria Stuart" etwa, Alfred Jarrys Schauspiel "König Ubu" und Sarah Kanes Schauspiel "Zerbombt" sowie das Musical "Cabaret" von John Kander und Fred Ebb.

Geplant ist zudem die Choreografiewerkstatt "Fall" und die auf Arthur Schnitzlers gleichnamigen Drama basierende Stückentwicklung "Fräulein Else". Gegen Ende der Saison soll Puccinis Frühwerk "Le Villi" als Tanzoper gezeigt werden.

Felsenbühne Rathen steht für "Grünes Theater"

Neben dem äußerst vielfältigen Spielplanvorhaben in Radebeul und an kleineren Spielstätten sind die Pläne für die Felsenbühne Rathen stets von besonderem Interesse. Intendant Manuel Schöbel blickt diesbezüglich auf eine erfolgreiche Saison zurück, die von Mitte Mai bis Mitte September rund 73.000 Gäste anlockte.

Wie es kommendes Jahr in Rathen weitergehen soll, will Schöbel erst im Oktober preisgeben: "Wir müssen auswerten, wie wir mit der zum Teil neuen Technik und dem neuen Funktionsgebäude umgehen werden, das wir glücklicherweise bauen lassen konnten. Und wir bauen eine größere Pferdestaffel auf, die wir dringend brauchen, wenn wir ein neues Stück nach Karl May auf die Bühne bringen wollen."

Felsenbühne Rathen, eine Bühne, davor viele Sitzreihen und darum herum Bäume sowie Felsen der Sächsischen Schweiz.
So nah an der Natur wie bei der Felsenbühne Rathen kann man nur auf wenigen Bühnen in Deutschland Theater genießen. In der vergangenen Saison besuchten rund 73.000 Gäste die Vorstellungen. Bildrechte: Martin Förster

Schöbel sieht die Felsenbühne inmitten des Nationalparks als Beispiel für "grünes Theater", als Zeichen, dass das Herz der Macher dafür schlage, im Einklang mit der Natur Theater zu produzieren. Diesen Gedanken gelte es in unser Leben einzubinden, so Schöbel, "Das Theater ist ja nicht, festzuhalten für die Ewigkeit, sondern lebt immer nur für seinen Moment – und deswegen ist das so wichtig, dass man über diese Art des Werdens und Vergehens frühzeitig nachdenkt."

Quelle: Michael Ernst (MDR), Pressemitteilung Landesbühnen Sachsen, Redaktionelle Bearbeitung: op

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 20. September 2023 | 17:10 Uhr

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