
Weimarer Land Früherer CDU-Chef Mohring verliert weiteres Amt
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04. November 2023, 14:22 Uhr
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Landrätin Christiane Schmidt-Rose ist neue CDU-Kreisvorsitzende im Weimarer Land. Auf dem Kreisparteitag der Union in Pfuhlsborn erhielt die Kommunalpolitikerin knapp 75 Prozent der Stimmen.
Es hatte keine weiteren Kandidaten für den Vorsitz gegeben. Sie folgt damit auf den langjährigen Kreisvorsitzenden Mike Mohring, der wegen Vorwürfen um die Abrechnung seiner Geburtstagsfeier politisch angeschlagen ist.
Mohring soll weiter für Landtagswahl kandidieren
An Mohrings Nominierung für die Landtagswahl im kommenden Jahr wird dem Vernehmen nach dagegen "nicht gerüttelt". Landrätin Schmidt-Rose möchte sich zudem ausdrücklich weiterhin in der Kommunalpolitik engagieren. Sie tritt im Frühjahr 2024 erneut für das Amt der Landrätin im Weimarer Land an. Als Stellvertreter wählte der CDU-Kreisverband Thomas Gottweiss. Der Landtagsabgeordnete erhielt 90 Prozent der Stimmen.
Der CDU-Landesvorstand begrüßte den Neuanfang. Generalsekretär Christian Herrgott erklärte, die im Raum stehenden Vorwürfe gegen Mohring würden jetzt "zügig aufgeklärt". Dazu hat die Thüringer CDU-Spitze eine partei-interne Kommission eingesetzt. Mohring ist derzeit der einzige gewählte Thüringer Christdemokrat im CDU-Bundesvorstand.
Gastwirt widerspricht CDU-Version zu Geburtstagsfeier
Bei den Vorwürfen geht es um eine Geburtstagsfeier von Mohring, die zunächst aus der Parteikasse bezahlt worden sein soll. Inzwischen hat Mohring nach eigenen Angaben die Rechnungen beglichen, die nach seiner Darstellung versehentlich beim CDU-Kreisverband gelandet sein sollen. Der Gastwirt widerspricht dieser Version allerdings: Der Inhaber der Gaststätte sagte MDR THÜRINGEN, eine Mitarbeiterin Mohrings habe auf Nachfrage mehrfach angegeben, dass die Rechnung an den CDU-Kreisverband Weimarer Land geschickt werden solle.
Mohring hatte den Kreisverband im Weimarer Land mit derzeit rund 600 Mitgliedern seit 20 Jahren angeführt. Zwischen 2014 und 2020 war er Chef der Thüringer Landes-CDU.
MDR (kah/maf)/dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 04. November 2023 | 13:00 Uhr
Ralf G am 05.11.2023
Gogo - Würde Mohring nicht mit Voigt in einen Topf werfen. Der eine ist, wie auch Britta.Weber schrieb, ein Merkelianer, also zum Vergessen. Der andere hat politische Notwendigkeiten erkannt und handelt danach.
Der Matthias am 05.11.2023
Das eigentlich Traurige und Fatale an solchen schwarzen Schafen wie Mohring & Co. ist, dass sie die Politik und die (was oftmals gerne vergessen wird: von uns selbst!) gewählten Politiker insgesamt in Verruf bringen, obgleich zehntausende von gewählten Mandatsträgern in Deutschland ihr Mandat überwiegend gewissenhaft und pflichtbewusst ausüben! Aber, blind und pauschal drauf zu hauen und pauschales Politiker-Bashing zu betreiben, ist ja heute im Zeitalter der mangelnden Differenzierung und des Schubladendenkens in und so eine Art wohlfeiler, bequemer Volkssport geworden, für den man nicht einmal die eigenen vier Wände verlassen muss! Und so kann sich halt jeder mal zum Scharfrichter und Moralapostel aufschwingen! Es ist halt genau wie beim Fußball, wenn 10.000 Zuschauer auf den Rängen sitzen . . . ein jeder glaubt es besser machen zu können als die Jungs oder Mädels, die aktuell auf dem Platz stehen und sich zu unserem Wohlwollen redlich abmühen!
Tamico161 am 05.11.2023
Aber der hat zumindest mal einen Berufsabschluss mit Studium! Das können die derzeitigen „Bestimmer“ und Vorbilddemokraten in Regierungsverantwortung nicht alle von sich behaupten!