Tiefgefrorene Pizzen laufen über ein Transportband.
Tiefgefrorene Pizzen auf einem Transportband. In Nordthüringen stellt das Unternehmen Gustavo Gusto täglich Hunderttausende Tiefkühlpizzen für Supermärkte und Discounter her. (Symbolfoto) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild/Jens Büttner

Trotz schlechter Wirtschaftslage Nordthüringen: Tiefkühl-Pizzahersteller wächst stark

18. Februar 2024, 12:07 Uhr

Der auch in Nordthüringen produzierende Tiefkühl-Pizzahersteller Gustavo Gusto trotzt der schlechten Wirtschaftslage und hat ein starkes Wachstum gemeldet. Die Eis-Produktion soll jedoch eingestellt werden.

Der Tiefkühl-Pizzahersteller Gustavo Gusto, der in Artern im Kyffhäuserkreis einen von zwei Produktionsstandorten betreibt, hat seinen Umsatz stark gesteigert. Trotz zurückhaltender Konsumenten sei dieser im Vorjahr um 40 Prozent auf 120 Millionen Euro gewachsen, teilte eine Unternehmenssprecherin mit.

Die Zahl der Beschäftigten stieg demnach in Artern auf 120 und soll weiter wachsen. So werden weitere Mitarbeiter gesucht. Im Vorjahr erklärte das Unternehmen, dass im Werk in Artern jeden Werktag rund 200.000 Pizzen hergestellt werden.

Das 2014 gegründete Unternehmen Gustavo Gusto GmbH & Co. KG mit Hauptsitz in Geretsried in Bayern hat 40 Millionen Euro in das Werk in Nordthüringen investiert. Sieben Millionen davon kamen vom Land. Das Werk wurde als zweiter Produktionsstandort im September 2022 eröffnet. Insgesamt beschäftigt Gustavo Gusto bundesweit derzeit 550 Mitarbeiter. Die Pizzen werden in Supermärkten oder Discountern in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie im Onlinehandel verkauft.

Unternehmen stellt Eisproduktion wieder ein

Seit Mitte 2021 hat das Unternehmen in Deutschland auch Speiseeis angeboten. Nach rund drei Jahren will sich Gustavo allerdings aus strategischen Gründen wieder vom Eis verabschieden und sich künftig ausschließlich auf Pizza fokussieren. Die sechs Eissorten werden daher bald aus den Tiefkühlregalen im Handel verschwunden sein.

Laut der Gesellschaft für Konsumforschung GfK war zum Jahresende in Deutschland die Kauflust so gering wie seit 15 Jahren nicht mehr. Davon profitieren auch Supermärkte und Discounter mit ihren Produkten. Allerdings bauen große Handelsketten wie Lidl oder Rewe die Produktion ihrer Eigenmarken aus und machen auf diese Weise reinen Lebensmittel-Anbietern zunehmend Konkurrenz.

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MDR (beu/rom)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 18. Februar 2024 | 11:00 Uhr

13 Kommentare

Simone vor 10 Wochen

Was stört sie an den Umsatzzahlen. Diese drücken doch genau das aus was man mitteilen wollt:
a. Trotz zurückhaltender Konsumlaune konnte der Umsatz gesteigert werden.
b. Die Ausgliederung der Eissparte hat zu keinem Einbruch beim Umsatz geführt

Wenn sie mehr wissen wollen, dann besorgen sie sich die Bilanz des Unternehmens.

Hier geht es um ein paar kleine Einblicke in ein regionales Unternehmen.
Danke MDR für diesen Einblick.

Simone vor 10 Wochen

Ein Verbot von Lebensmitteln ist wohl von niemandem angedacht, aber Lebensmittel sollten ordentlich, für jeden verständlich und ohne Lupe lesbar ausweisen, ob es sich hier um ein gesundes oder wertvollen Produkt handelt oder doch eher um etwas ungesundes, dass man sich eher selten gönnen sollte.

Es gibt ja durchaus inzwischen Kategorien in denen solche angaben erforderlich sind. Natürlich tricksen auch da die Hersteller mit alternativen Zutaten die z.B. NaCL durch etwas anderes ersetzen, was nicht deklariert werden muss, aber es ist zu mindestens ein Anfang.
So können auch unbedarfte Eltern erkennen, das Orangensaft zwar wertvolle Inhaltsstoffe, aber eben auch jede Menge Zucker enthält.

astrodon vor 10 Wochen

@Steffen: Was für ein Unsinn. Wenn Sie alles verbieten wollen, was zu viel Zucker, Fett, Zusatz- und Farbstoffe enthält, kurz alles was ungesund ist oder sein könnte - was bleibt denn dann noch? Nicht mal Brot ...

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