Elektromobilität Elektro-Dreirad: Warum der "Hopper" jetzt durch Gera rollt

12. Juni 2023, 19:29 Uhr

Kompakte Elektrodreiräder mit Dach und Stauraum - sparen die Parkplätze? Dieser Frage geht Geras größter Wohnungsvermieter nach und schickt die sogenannten Hopper in den Verkehr. Das Fahrzeug ist offiziell ein Fahrrad und hat mehr als 100 Kilometer Reichweite.

Das E-Mobil "Hopper" wird ein neues Mobilitätsprojekt im Geraer Stadtteil Lusan. Dabei handelt es sich um ein E-Bike mit zwei Sitzen, Dach und Kofferraum. Die TAG Wohnen als größter Vermieter will damit nach eigenen Angaben die Auswirkungen auf die Parkplatzsituation im Wohngebiet testen. Das Fahrzeug wurde von einem Augsburger Startup entwickelt. In Gera sollen damit die Mitarbeiterinnen eines Pflegedienstes unterwegs sein.

Reichweite über 100 Kilometer - Hopper darf auf Radwege

Der "Hopper" fährt nach Angaben des Herstellers bis zu 60 Kilometer weit und kann durch einen optionalen Zusatz-Akku sogar bis zu 120 Kilometer fahren. Dabei kommt er auf eine Geschwindigkeit von bis zu 25 km/h und darf als Hybrid aus Auto und Fahrrad auch auf Radwegen fahren. Außerdem sind für das Fahren mit dem "Hopper" weder Anmeldung noch Führerschein nötig, ebenso entfallen Pflichtversicherung und Steuer. Laut Hersteller kann der Kofferraum optional erweitert werden. Dann finden etwa auch Einkauf und Getränkekisten Platz. Aufgeladen wird an einer normalen Haushaltssteckdose.

Weitere E-Projekte in Gera in der Testphase

Laut TAG Wohnen wurden die Geraer wegen ihrer Erfahrungen mit ähnlichen Projekten ausgewählt. Im größten Stadtteil Lusan sind derzeit auch der Lieferroboter "Robby" und das Assistenz-System "BeHome" im Einsatz. Die Helfer sollen vor allem älteren Menschen die Teilhabe am sozialen Leben ermöglichen. Die TAG Wohnen ist größter Vermieter in Gera. Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben allein in Thüringen einen Bestand von 20.000 Wohnungen. 

MDR (ls)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 12. Juni 2023 | 12:00 Uhr

23 Kommentare

randdresdner am 14.06.2023

@ Harka2 Das tut mir Leid, dass es in einer Stadt wie Ihrer keine einzige öffentliche Ladestation gibt. Wir im Dorf mit nicht mal 3000 Einwohnern haben ja wenigstens drei.
Wie gesagt, alles fängt mal klein an und entwickelt sich. Als vor ca. 150 Jahren die Elekrizität in die Häuser einzog, da gab es auch Leute, die sich nicht vorstellen konnten, dass mal ihr Haus so einen Anschluß bekommt.
"Die Wohnungen der Menschen erreichte die Elektrifizierung in größerem Umfang erst in den zwanziger Jahren. Verfügten 1914 nur rund fünf Prozent der Berliner Wohnungen über elektrischen Strom, waren es elf Jahre später bereits 25 und Ende der 1920er Jahre sogar 50 Prozent."
Ich verspreche Ihnen, auch ihr Sadt wird Ladestationen bekommen. Es ist auch manchmal eine Mischung aus Willen und Können ;-)

Harka2 am 13.06.2023

@Randdresdner
Ihr Wunschdenken in allen Ehren, aber die Realität sieht anders aus. Es gibt in meiner Heimatstadt exakt NULL Ladestationen. Wenn ich dort noch wohnen würde, käme ich nicht mal zur Arbeit. Hier in meinem Wohngebiet gibt es exakt NULL Ladestationen für tausende Einwohner. Das ist die Realität. Es gibt auch exakt NULL Pläne daran etwas zu ändern. Ja, es gibt im Umfeld Gewrbegebiete, wo es vereinzelt Ladestationen gibt, nur nützen die mir rein gar nichts. Will ich wirklich jeden Abend durch das Gewerbegebiet kreiseln um eine freie Ladestation zu finden? Will ich wirklich meinen langen Arbeitsweg täglich um Stunden verlängern, um die Akkus meiner e-Karre wieder voll zu bekommen? Oder fahre ich nicht lieber zur auf dem Weg liegenden JET-Tankstelle und fülle mir dort für zwei Wochen in 10 Minuten genügend Sprit auf? Ihre Träume in allen Ehren, aber ich lebe in der Realität.

randdresdner am 13.06.2023

@Harka2 Ich finde sie vergleichen den Verbrenner mit dem E-Mobil, wie damals die Menschen das Auto mit den Pferdekarren verglichen haben.
Wer sagt denn, dass es bei der derzeitigen Ladeform bleibt. Die Entwicklung lebt davon, dass es auch mal Sackgassen gibt oder Upgrades.
Die ersten Autofahrer kauften ihren Sprit noch in Apotheken.... Man kann nicht warten, bis das Paket fertig geschnürt ist. Da würde Stillstand entstehen. Noch ein Zitat zum Schmunzeln :-)
Die Stadt-Apotheke in Wiesloch, die Bertha Benz aufsuchte, gilt deshalb als erste Tankstelle der Welt. Als Treibstoff diente brennbares Fleckenwasser, sogenanntes Ligroin. Das erste Tankstellenverzeichnis in Deutschland lässt sich auf das Jahr 1909 datieren. Es listet Drogerien, Kolonialwarenhändler, Fahrradhandlungen, Hotels und Gaststätten auf.

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