Saale-Orla-Kreis Hilfe für Familien: Das Kleiderstübchen der Diakonie in Pößneck
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10. Dezember 2024, 19:15 Uhr
Bei der Aktion Wärmewinter von der Diakonie in Pößneck können sich Bedürftige einmal in der Woche bei einem Teller Suppe treffen. Und auch ins Gespräch kommen über Sorgen und Nöte des Alltags. Dabei kam der Diakonie auch die Idee für ein neues Hilfsangebot: ein Kleiderstübchen, speziell für Kinder.
Sybille Apel und Anja Reichmann haben alle Hände voll zu tun im Kleiderstübchen der Diakonie. Auf rund 15 Quadratmetern gibt es hier Kinderkleidung in allen Größen. An den Wänden reichen die Regale bis hoch zur Decke.
Wir haben uns hier ganz auf Kinder spezialisiert.
Der Tisch in der Mitte ist für die Ehrenamtlichen Ablage und für die Kunden ein Platz zum Ausbreiten der Kleidungsstücke. "Wir haben uns hier ganz auf Kinder spezialisiert", sagt Jennifer Binder von der Diakoniestiftung Weimar-Bad Lobenstein. "Mehr gibt der Platz nicht her und außerdem haben wir gedacht, dass bei Kindern der Bedarf am größten ist."
Idee entstand beim jährlichen "Wärmewinter".
Die Idee kam den Mitarbeiterinnen der Diakonie beim jährlichen "Wärmewinter". Hier können sich Bedürftige seit zwei Jahren einmal in der Woche zu einem Teller Suppe treffen. Außerdem können sie miteinander ins Gespräch kommen. Ganz nebenbei gibt es praktische Hilfsangebote.
Schnell fanden die Diakonie-Mitarbeiterinnen heraus, wie groß der Bedarf an Kindersachen ist. Schon in kurzer Zeit entstand in einem früheren Büro das Kleiderstübchen. Die Regale bauten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten für behinderte Menschen in Altengesees.
Ehrenamtliche helfen beim Sortieren
Jetzt helfen Ehrenamtliche mehrmals in der Woche beim Sortieren gespendeter Kleidungsstücke. Ohne Schäden sollen sie sein und gewaschen. Sybille Apel freut sich, dass so viele Menschen gebrauchte Kindersachen im Kleiderstübchen abgeben. "Nachhaltigkeit ist uns sehr wichtig", sagt Sybille Apel.
Viele tauschen auch kleinere gegen größere Größen.
"Viele tauschen auch kleinere gegen größere Größen." T-Shirts, Hosen und Jacken liegen oder hängen in den Regalen. Die Mitarbeiterinnen haben für die Ware stabile Kunststoff-Boxen gekauft. So können sie alle Artikel nach Größen sortiert präsentieren und alles sieht ordentlich aus.
Das weiß auch Bianca Thees zu schätzen. Die junge Frau kommt regelmäßig ins Kleiderstübchen und bringt auch ihre kleine Tochter mit. "Die freut sich, wenn sie sich selber etwas aussuchen darf", sagt Bianca Thees.
Große Spendenbereitschaft
Vor allem Wintersachen liegen aktuell in den Regalen. Die Sommerkleidung haben die Mitarbeiterinnen ausgelagert. Wegen Platzmangel können sie auch kein Spielzeug anbieten. Dafür gibt es aber einen Aushang im Flur der Diakoniestation. Jennifer Binder wünscht sich, dass noch mehr Menschen das Angebot nutzen. "Vielleicht ist die Hemmschwelle noch zu hoch", sagt sie. "Mancher traut sich nicht und das ist schade."
Vielleicht ist die Hemmschwelle noch zu hoch.
Dafür freut sich Jennifer Binder über die große Spendenbereitschaft. Außerdem gibt es immer wieder Angebote von Freiwilligen, im Kleiderstübchen mitzuhelfen. Bisher erledigen zwei Ehrenamtliche mehrmals in der Woche alle anfallenden Arbeiten. Bald könnten zwei weitere hinzukommen. Sybille Apel tut ihr Engagement gut. "Wenn man sieht, wie zufrieden die Leute sind. Die wieder etwas Neues für ihre Kinder haben", sagt Apel. "Das entschädigt für jede Stunde, die man hier verbringt."
Deshalb wollen die Ehrenamtlichen auch weiter fleißig Werbung machen für ihr Kleiderstübchen. Das ist jede Woche dienstags von neun bis zwölf und donnerstags von zwölf bis 14 Uhr geöffnet.
MDR (adr/jn)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 10. Dezember 2024 | 18:45 Uhr
MamaEF vor 4 Wochen
Warum muss man sowas immer gleich (nur) unter dem Gesichtspunkt Bedürftigkeit sehen?
Es gibt auch genug Flohmärkte oder Second-Hand Angebote. Ich nutzte diese auch, nicht im Ein KIK Shirt dass mal zwei Euro gekostet hat für 50 Cent zu bekommen, sondern weil man qualitativ hochwertige Sachen zum verhältnismäßig kleinen Preis bekommen kann. Viel nachhaltiger als "Fast Fashion" von fragwürdiger Qualität und ggf. Kinderarbeit in der Herstellung.
Und ja es ist wichtig Menschen mit wenig Geld mit solchen Angeboten zu unterstützen. Noch wichtiger wäre aber Sie so zu fördern, dass solche Angebote gar nicht gebraucht werden.
randdresdner vor 4 Wochen
Ein wunderschöner Artikel, der mir aus dem Herzen spricht. Menschen, die andern Menschen helfe, sie unterstützen - einfach weil sie sich freuen, anderen etwas geben zu können.
Zudem kommt noch das Thema Nachhaltigkeit hinzu, worauf die beiden Frauen großen Wert legen. Warum sollen Menschen, die weniger Geld zur Verfügung haben, dem Fast Fashion unterordnen. Auch diese Menschen haben ein Recht auch Sachen, die Qualität haben.
Hinzu kommt der Nebeneffekt, die Billigketten nicht zu unterstützen.
Ich wünsche Sybille Apel und Anja Reichmann mit ihren Kleiderstübchen viel Erfolg und glückliche Kundengesichter!
DanielSBK vor 4 Wochen
Und nach Ihrer Logik soll jetzt was genau passieren @Kartoffelhans (was für ein Nickname...)
Soll jetzt das Bürgergeld auf 1000€ erhöht werden oder was??
Warum nicht gleich 5000€ im Monat!