Kreiskrankenhaus Geburtshilfe-Station in Sonneberg vor dem Aus
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05. Juli 2023, 16:19 Uhr
Eine weitere Geburtshilfe-Station in Thüringen steht vor dem Aus. Die Abteilung im Krankenhaus Sonneberg wird zum 31. August zunächst vorübergehend geschlossen. Grund ist fehlendes Personal. Endgültig entschieden wird zum Jahresende.
Die Geburtshilfe-Station im Kreiskrankenhaus Sonneberg (Medinos-Klinikum) wird zum 31. August vorerst geschlossen. Grund sei fehlendes Personal. Das teilte der Klinik-Betreiber Regiomed am Mittwoch mit.
In Sonneberg gibt es laut Regiomed zu wenig Ärzte und Hebammen, um die Entbindungsstation mitsamt Kreißsaal weiter betreiben zu können. Jahrelang habe man versucht, die nötigen Mitarbeiter zu gewinnen, hieß es. Alle Bemühungen aber seien gescheitert.
Im Landkreis wird nicht mehr geboren, sondern nur noch gestorben.
Zuletzt habe es auch noch einige kurzfristige Kündigungen und Ausfälle gegeben, unter anderem wegen Krankheit und Elternzeit. Die Klinik will eigenen Angaben zufolge in den nächsten Monaten weiter nach Personal für die Geburtshilfe suchen. Sie sei aufgrund der Lage vorerst vorübergehend geschlossen. Erst zum Jahresende soll dann eine definitive Entscheidung fallen.
Chefarzt: Fortführung "eher unwahrscheinlich"
Der Chefarzt der Gynäkologie in der Klinik, Jens Reimann, sagte allerdings schon, er halte es für "eher unwahrscheinlich", dass bis dahin die nötigen Ärzte und Hebammen gefunden werden. Als Alternative wurden am Mittwoch werdenden Müttern die Geburts-Stationen in Kronach, Saalfeld, Coburg und Lichtenfels empfohlen. Sie liegen alle außerhalb der Region Sonneberg. Das brachte Gynäkologie-Chefarzt Jens Reimann so auf den Punkt: "Im Landkreis wird nicht mehr geboren, sondern nur noch gestorben."
Mit dem absehbaren Aus der Station in Sonneberg setzt sich in Thüringen die Reihe der Schließungen von Geburtshilfe-Abteilungen weiter fort. Kürzlich erst war das in Sömmerda der Fall, einige Zeit davor in Schleiz und Hildburghausen.
MDR (JP/dvs)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 05. Juli 2023 | 15:30 Uhr
Tschingis1 am 06.07.2023
@Goldloeckchen
Ich weiß ja nun nicht welchen Artikel sie gelesen haben, den sie hier kommentieren, aber ihre Äußerung entspricht nicht mal ansatzweise dem hier vorliegenden.
Und da helfen auch keine Emoj Sammlungen.
Frau K. am 06.07.2023
@Goldlöckchen
Welche Missstände meinen sie?
Das die Fachkräfte sich in dieser Region nicht niederlassen wollen?
Frag mich nur woran das liegt - vielleicht an der hohen Zahl AfD-Wähler?
Gethona am 06.07.2023
Ich habe meine beiden Kinder in Sonneberg zur Welt gebracht und dafür eine Stunde Fahrzeit auf mich genommen. Die nächste Klinik wäre nur 5 Min. entfernt gewesen, aber ich habe für diesen wahnsinnig wichtigen Abschnitt im Leben eine Umgebung bevorzugt, wo der Personal-Patienten-Schlüssel passt und eine liebevolle Betreuung wichtiger ist, als eine für das Personal oder den Betreiber günstige Abwicklung. All das gibt es in Sonneberg! Und scheinbar auch in Zeiten von schwierigen Personalsituationen. Dass dies aber nur bis zu einer bestimmten Belastungsgrenze zu ertragen ist, ist nachvollziehbar. Trotzdem ist es so traurig, dass eine so tolle Station geschlossen wird und somit viele Mütter nicht mehr die Chance erhalten, eine Begleitung jenseits der Fließband-Behandlung zu erhalten.