Michael Brychcy
CDU-Politiker Michael Brychcy will AfD-Politiker nicht generell ignorieren. Bildrechte: IMAGO/Jacob Schröter

Politik Zusammenarbeit mit AfD? Kritiker sprechen mit Thüringer CDU-Politiker Brychcy

12. Juli 2023, 08:21 Uhr

In einem Offenen Brief hatten rund 100 Unterzeichner eine Klarstellung von CDU-Politiker Michael Brychcy zu seinen Aussagen bezüglich einer Zusammenarbeit mit der AfD gefordert. Nun hat sich der Bürgermeister von Waltershausen in einem Bürgergespräch ein weiteres Mal um Aufklärung bemüht.

Der Waltershäuser Bürgermeister Michael Brychcy (CDU) hat in einem Bürgergespräch jede Zusammenarbeit mit der AfD ausgeschlossen. Das sagten Teilnehmer nach dem Treffen am Dienstagnachmittag im Rathaus.

Der CDU-Politiker habe gesagt, er sei falsch verstanden worden. Er habe auch keine strategischen Absichten mit seinen Äußerungen verfolgt. Eigenen Aussagen zufolge habe er nur deutlich machen wollen, dass es nicht möglich sei, AfD-Politiker generell zu ignorieren. Eine Zusammenarbeit sei damit aber nicht gemeint. Ähnlich hatte sich Brychcy bereits Mitte Juni bei MDR THÜRINGEN geäußert.

Teilnehmer hatten Distanz von der AfD gefordert

Teilnehmer des Gespräches zeigten sich zufrieden mit dieser Klarstellung von Brychcy. Sie gehören zu rund 100 Unterzeichnern eines Offenen Briefes, den sie Mitte Juni veröffentlicht hatten. Darin hatten sie von Brychcy eindeutige Distanz von der AfD eingefordert und ihm Verharmlosung der als rechtsextrem eingestuften Thüringer AfD vorgeworfen.

Zuvor hatte sich der CDU-Bürgermeister für eine Zusammenarbeit in Sachfragen mit der AfD ausgesprochen. Das hatte zu scharfer Kritik in- und außerhalb der CDU geführt. Brychcy selbst hatte gesagt, er habe für seine Aussagen auch viel Zuspruch unterschiedlicher Parteianhänger erhalten.

Mehr zum Umgang der CDU mit der AfD

MDR (heu/dkn)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 11. Juli 2023 | 19:00 Uhr

189 Kommentare

emlo vor 41 Wochen

@Ralf G: Dann verweisen Sie mal. Aber Mohring macht das nicht, weil er und seine CDU sich zu den Linken hingezogen fühlt, sondern weil er immerhin noch sieht, dass sich Thüringen keinen weiteren jahrelangen politischen Stillstand mehr leisten kann. Und eine Kooperation mit der AfD scheidet für einen großen Teil der CDU und vor allem ihrer Wähler (siehe auch MDRfragt) aus.

emlo vor 41 Wochen

Natürlich kann der Souverän am Wahltag eine Partei wählen, die den Klimawandel ignoriert bzw. leugnet. Allerdings ist das dem Klimawandel egal und dieser ist, mit allen seinen negativen Folgen, trotzdem da. Und wenn erst ein paar mehr Leuten durch Tornados das Dach vom Haus geflogen ist, oder ihr Haus in den Fluten versinkt, dann werden die danach fragen, warum man nicht rechtzeitig was dagegen unternommen hat.
Haben Sie übrigens von den immer weiter umsichgreifenden Wasserentnahmeverboten gehört? Die sind Folge der Trockenheit und diese gehört auch zu den schon jetzt spürbaren Folgen des Klimawandels. Aber das trotzdem noch der Anfang. Die Auswirkungen werden noch viel drastischer werden. Unter anderem werden noch viel mehr Flüchtlinge unterwegs sein, weil größere Teile der Erde unbewohnbar werden.

Wessi vor 41 Wochen

Ich bin sogar Mitglied der SPD+aktiv @ THOMAS H und warum sollte ich nicht mehr hier leben?Damit die Deutschen das erreicht haben, was sie vor dem Massenmord wünschten?Entrechtung, Beraubung+Vertreibung?!Wehret den Anfängen und die liegen in jeglicher Zusammenarbeit: und dann noch 2 Dinge: erstens haben Sie nicht anzuordnen, wann eine Diskussion beendet ist (Goldloeckchen grätscht mit seinem "Bl...fug" ja auch immer wieder rein) und zweitens habe ich nicht gesagt, daß man Nazi "ist", sondern nur,daß man sich zum Nazi "macht", wenn man zusammenwirkt.Die deutsche Sprache hat Feinheiten...

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