Ein Gehege mit einem Teich
Das neue Gehege sieht nicht nur gemütlich aus, es ist laut Tierpark auch "ausbruchssicher". Bildrechte: MDR/Andreas Rückewold

Ausbruchsicher "Vom Plattenbau zur Luxusvilla": Neue Känguru-Anlage und Nachwuchs im Tierpark Gotha

07. Juli 2023, 06:21 Uhr

Die neue Känguru-Anlage im Tierpark Gotha ist mit zwei Holzhütten und einem Teich ausgestattet und die Besucher können die Tiere über drei große Scheiben an der Frontseite beobachten. Momentan lohnt sich das besonders, denn es gibt Nachwuchs im Beutel eines Weibchens.

Im Tierpark Gotha ist am Donnerstag eine neue Känguru-Anlage eröffnet worden. Nach Angaben der Stadt ist die Anlage 700 Quadratmeter groß.

"Vom Plattenbau zur Luxusvilla", so beschreibt die stellvertretende Leiterin des Tierparks, Anett Engelhardt, den Umzug der vier Kängurus in das neue Gehege. Dieses sei in sechs Wochen mit viel Eigenleistung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstanden. Die Kosten von 10.000 Euro hat komplett ein Gothaer Unternehmer übernommen.

Ausgestattet ist es mit zwei Holzhütten und einem Teich mit Boot daneben. Der Besucher könne entspannt die Tiere über drei große Scheiben an der Frontseite beobachten.

ein Känguru in einer Anlage
Seit etwa einer Woche steht das Geschlecht des Känguru-Babys fest. Bildrechte: MDR/Andreas Rückewold

Auch Känguru-Nachwuchs zieht mit um

Bisher hatte der Gothaer Tierpark zwei Weibchen und ein männliches Bennett-Känguru. Doch es gibt Nachwuchs im Beutel eines Weibchens. Wie Anett Engelhardt sagte, ist seit dieser Woche bekannt, dass es sich beim Neugeborenen um ein weiteres Weibchen handelt.

Zum Aufklappen: Interessantes über das Känguru

  • Kängurus sind neben Koalas die bekanntesten Vertreter der Beuteltiere.
  • Bei der Geburt misst das Kängurubaby nicht mehr als 3cm. Ohne Hilfe der Mutter krabbelt es nach vorne in den Beutel und saugt sich an einer der vier Zitzen fest. Bis zu 10 Monate können Kängurus im Beutel ihrer Mutter bleiben. Dann werden sie zu groß und verlassen den Beutel dauerhaft, saugen aber trotzdem noch eine gewisse Übergangszeit an den Zitzen der Mutter.
  • In Australien leben ca. 60 verschiedene Känguru-Arten.
  • Beim Kampf mit Artgenossen stützen Kängurus sich auf ihrem Schwanz ab und verpassen ihrem gegenüber einen kräftigen Tritt mit den Hinterbeinen.
  • Ein ausgewachsenes Känguru hat - abgesehen vom Menschen - keine natürlichen Feinde. Junge, kranke oder verletzte Kängurus werden gelegentlich von Dingos getötet.
  • Kängurus produzieren ähnlich wie Kühe bei der Verdauung Methan. Verantwortlich sind Bakterien im Magen-Darm-Trakt des Kängurus, die bei der Zersetzung des Pflanzenmaterials mitwirken.
  • Pro Wurf bringt das Känguru nur ein Junges zur Welt. Für zwei Kängurubabys gleichzeitig wäre auf Dauer kein Platz im Beutel.
  • Den Bedarf an Wasser kann ein Känguru fast ganz über seine Nahrung decken. Nur selten müssen Kängurus Wasser trinken. Damit sind sie optimal an die trockenen Bedingungen in Australien angepasst.
  • Je nach Art leben Kängurus einzelgängerisch, in Kleingruppen, oder in Großgruppen.

(Quelle: Biologie-Schule.de)

Känguru-Gehege ist ausbruchssicher

Sehr oft schon waren in Thüringen Kängurus aus ihren Gehegen ausgebüxt - zuletzt in Erfurt mit einem tragischem Ende. Fälle dieser Art gab es unter anderem auch in Steinach (Landkreis Sonneberg), Bad Liebenstein und Marksuhl (beide Wartburgkreis). Laut dem Gothaer Tierpark kann das dort nicht passieren. Der Zaun habe eine Höhe von zwei Metern, so hoch könnten Bennett-Kängurus nicht springen.

Ein Emu an einem Zaun
Ede bewacht die Anlage und das sehr gut, sagen die Mitarbeiter. Bildrechte: MDR/Andreas Rückewold

Außerdem lebt Emu Ede mit in dieser Anlage. Der Riesenlaufvogel kam dazu, weil ein Fuchs Ärger machte. Jetzt läuft Ede am Zaun ständig auf und ab. Er lässt niemanden rein, aber eben auch niemanden raus.

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MDR (ar/gh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 06. Juli 2023 | 20:00 Uhr

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