Ukraine-News Ukraine bestätigt Abzug der Wagner-Söldner aus Bachmut

25. Mai 2023, 21:20 Uhr

Die Ukraine-News vom 25. Mai sind beendet - neue finden Sie in der aktuellen Ausgabe:

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

21:20 Uhr | Russland meldet erneut Abfangen von US-Bombern

Russland hat nach eigenen Angaben zum zweiten Mal in dieser Woche US-Bomber über der Ostsee abgefangen. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, verhinderten zwei eigene Kampfjets vom Typ Su-27 die Verletzung der russischen Grenze durch zwei strategische B-1B-Bomber der US-Luftwaffe. Nach dem Einsatz seien die russischen Kampfflugzeuge zu ihrem Luftwaffenstützpunkt zurückgekehrt.

Bereits am Dienstag soll nach russischen Angaben ein russischer Kampfjet zwei Bomber der US-Luftwaffe über der Ostsee abgefangen haben. Vor einer Woche hatte Moskau mitgeteilt, dass ein deutsches und ein französisches Militärflugzeug abgefangen wurden, welche versucht hätten, den russischen Luftraum zu verletzen. Mitte April hatte Moskau nach eigenen Angaben ein Kampfflugzeug losgeschickt, um ein deutsches Marineflugzeug über der Ostsee zu eskortieren.

20:27 Uhr | Ukraine meldet Freilassung von 106 seiner Soldaten

Die Ukraine hat nach eigenen Angaben im Zuge eines Gefangenen-Austausches die Freilassung von 106 Soldaten erreicht. Wie Regierungsmitarbeiter Andrij Jermak mitteilte, waren die Soldaten, darunter acht Offiziere, bei Kämpfen um Bachmut gefangen genommen worden. Wie viele russische Soldaten im Gegenzug freigelassen wurden, teilte Jermak nicht mit. Von russischer Seite gibt es bislang auch keine Angaben dazu.

18:45 Uhr | Wagner-Gruppe verliert 20.000 Kämpfer in Bachmut

Die russische Söldnergruppe Wagner hat nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin bei der Einnahme von Bachmut 20.000 Kämpfer verloren. Prigoschin gab die Zahl der Toten in einem Video bekannt, in dem er in Kampfausrüstung neben einem beschädigten Gebäude zu sehen ist. Seine Kämpfer begannen heute mit dem Abzug aus der durch monatelange Kämpfe zerstörten ostukrainischen Stadt. Prigoschin zufolge sollen bis zum 1. Juni die meisten Wagner-Mitglieder aus der Stadt abziehen, um sie dem russischen Militär zu übergeben.

18:03 Uhr | Update: Russland hat mit Verlegung von Atomwaffen nach Belarus begonnen

Russland hat nach Angaben des belarussischen Staatschefs Alexander Lukaschenko mit der Verlegung von taktischen Atomwaffen nach Belarus begonnen. Lukaschenko sagte in einem Internet-Video, die Verlegung atomarer Kampfstoffe habe schon begonnen. Kreml-Chef Wladimir Putin hatte die Stationierung von Atomwaffen im Nachbarland Ende März angekündigt. Heute unterzeichneten die Verteidigungsminister beider Länder nach Angaben der Nachrichtenagentur Tass ein Dokument zu der Stationierung.

15:05 Uhr | Update: Ukraine bestätigt Abzug der Wagner-Söldner aus Bachmut

Die russische Söldner-Armee Wagner hat mit ihrem angekündigten Abzug aus der ostukrainischen Stadt begonnen. Die ukrainische Regierung bestätigte entsprechende Angaben des Chefs der Wagner-Gruppe Jewgeni Prigoschin. Die ukrainische Vizeverteidigungsministerin Hanna Maljar sagte, in den Vororten von Bachmut würden die Wagner-Truppen durch reguläre russische Soldaten ersetzt. Prigoschins Kämpfer seien aber noch in der Stadt selbst.

Zerstörte Gebäude in Artyomovsk, auch bekannt als Bakhmut
Bachmut hatte einst 70.000 Einwohner und ist inzwischen kompett zerstört. Bildrechte: IMAGO / SNA

Prigoschin hatte erklärte, dass seine Kämpfer heute mit der Übergabe der Stadt an die regulären russischen Streitkräfte begonnen hätten. Bis 1. Juni würden sich seine Truppen komplett in ihre Lager zurückziehen, um sich zu erholen und auf neue Einsätze vorzubereiten. Nur zwei erfahrene Wagner-Kämpfer würden zur Unterstützung der russischen Armee in Bachmut bleiben.

Prigoschin und das russische Verteidigungsministerium hatten am Wochenende die komplette Einnahme der inzwischen völlig zerstörten Stadt im Gebiet Donezk verkündet. Die Ukraine wies zurück, dass die seit Monaten umkämpfte Stadt komplett unter russischer Kontrolle sei. Die ukrainische Armee meldete in den vergangenen Tagen Geländegewinne im nördlich und südlich der Stadt.

Die Angaben der Kriegsparteien zum Verlauf der Kämpfe lassen sich meist nicht unmittelbar unabhängig überprüfen.

13:20 Uhr | Moskau bestellt deutschen Botschafter ein

Das russische Außenministerium bestellt die Botschafter Deutschlands, Schwedens und Dänemarks wegen des Vorwurfs mangelnder Fortschritte bei der Aufklärung der Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines ein. Das Ministerium in Moskau erklärt, man protestiere gegen ein "vollständiges Fehlen von Resultaten" bei den Ermittlungen zu dem Sabotage-Akt vom September vergangenen Jahres.

12:50 Uhr | Zölle auf ukrainische Importe bleiben ausgesetzt

Zölle auf Importe aus der Ukraine werden ein weiteres Jahr ausgesetzt. Die EU-Staaten stimmten am Donnerstag einer entsprechenden Verlängerung der Handelsmaßnahmen zu. Sie würden der Ukraine helfen, stabile Handelsbeziehungen mit der EU aufrecht zu erhalten und ihre Wirtschaft unter sehr schwierigen Bedingungen am Laufen zu halten, hieß es in einer Mitteilung.

Die Erleichterungen für die Ukraine waren Mitte vergangenen Jahres als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg eingeführt worden. Sie sollen nun bis Juni 2024 aufrecht erhalten werden. Über die Verlängerung gab es kontroverse Debatten, da östliche EU-Länder wie Bulgarien, Ungarn, Polen und Rumänien sich über einen deutlichen Zuwachs an Futter- und Lebensmittelimporten aus der Ukraine in ihre Länder beklagt hatten. Bauern dort sahen sich unverhältnismäßig großer Konkurrenz ausgesetzt. Die EU-Kommission kündigte daraufhin unter anderem weitere Finanzhilfen für die betroffenen Länder an.

09:01 Uhr | Russische Atomwaffen in Belarus

Russland treibt die angekündigte Stationierung taktischer Atomwaffen im Nachbarland Belarus voran. Die Verteidigungsminister beider Länder unterzeichneten ein Dokument zu der Stationierung, wie die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass meldet. Heimischen Medien zufolge warf der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu zudem dem Westen vor, einen "unerklärten Krieg" gegen Russland und Belarus zu führen.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte im März eine Stationierung taktischer Atomwaffen in Belarus angekündigt. Der Bau eines Lagers für die Atomwaffen sollte den damaligen Angaben zufolge bis Juli abgeschlossen sein. Belarus ist der engste Verbündete Russlands bei dessen Krieg gegen die Ukraine, hat allerdings keine eigenen Truppen in die Kämpfe geschickt.

09:00 Uhr | Wagner-Söldner verlassen Bachmut

Die russischen Wagner-Söldner haben nach Angaben ihres Chefs Jewgeni Prigoschin mit dem Abzug aus der ostukrainischen Frontstadt Bachmut begonnen. Das sagte Prigoschin in einem Video. Prigoschin hatte kürzlich den Abzug seiner Söldner aus der Stadt vom 25. Mai bis 1. Juni angekündigt, nachdem er Bachmut für vollständig erobert erklärt hatte. Die Wagner-Söldner sollen demnach dann von regulären russischen Truppen ersetzt werden. Die Ukraine bestreitet, dass russische Truppen Bachmut vollständig eingenommen haben.

08:29 Uhr | Ukrainer hinter Kreml-Angriff vermutet

Die US-Geheimdienste vermuten einem Zeitungsbericht zufolge ukrainische Spezialeinheiten hinter einem Drohnenangriff auf den Kreml Anfang des Monats. Sie seien zu dem Schluss gekommen, dass wohl Spezialeinheiten des ukrainischen Militärs oder Geheimdienstes dahinter stecken dürften, schreibt die "New York Times".

Abgefangene russische und ukrainische Kommunikation habe zu dieser Einschätzung geführt. Die US-Beamten gingen demnach nicht davon aus, dass der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj alle verdeckten Einsätze absegne. Es sei unklar, inwieweit er über solche Einsätze im Voraus informiert sei.

08:11 Uhr | Ukrainer mit Anschlagsplänen festgenommen

Der russische Geheimdienst FSB hat eigenen Angaben zufolge zwei Ukrainer festgenommen, die geplant haben sollen, Strommasten von Atomkraftwerken in Russland in die Luft zu jagen. Dies meldet die staatliche Nachrichtenagentur RIA. Ziel sei es gewesen, die Abschaltung der Reaktoren zu bewirken.

07:40 Uhr | Alle russischen Drohnenangriffe abgewehrt

Das ukrainische Militär hat nach eigenen Angaben alle russischen Drohnenangriffe in der Nacht abgewehrt. "Ein hundertprozentiges Resultat. 36 von 36", schrieb der Kommandierende der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleschtschuk, am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal. Er lobte die Flugabwehr für ihre Arbeit.

Die Drohnen wurden Medienberichten zufolge sowohl aus dem Norden als auch von Süden aus gestartet. Russland habe offenbar auf kritische Infrastruktur und Militärobjekte im Westen des Landes gezielt, teilte das ukrainische Militär mit.

05:17 Uhr | Südkorea liefert Munition über die USA an die Ukraine

Südkorea rückt einem Zeitungsbericht zufolge von seiner bisherigen Haltung ab und liefert nun doch Munition für die Ukraine. Die Regierung in Seoul habe mit Washington eine "vertrauliche Vereinbarung" getroffen, Artilleriegeschosse zunächst in die USA zu überführen, von wo aus sie dann an die Ukraine geliefert werden, berichtete das "Wall Street Journal" unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen.

Der Sprecher des südkoreanischen Verteidigungsministeriums, Jeon Ha-kyu, bestätigt, dass es Gespräche mit dem Pentagon über Munitionsexporte gegeben habe. Der WSJ-Bericht enthalte jedoch "ungenaue Teile". Er lehnt es ab, Einzelheiten zu nennen. Südkorea ist ein wichtiger Hersteller von Artilleriegeschossen. Bislang lieferte das Land unter Verweis auf die Beziehungen zu Russland keine tödlichen Waffen an die Ukraine.

05:13 Uhr | Erneute massive nächtliche russische Luftangriffe auf Kiew

Die ukrainische Hauptstadt Kiew ist erneut Ziel russischer Luftangriffe geworden. Russland habe "Kiew erneut aus der Luft angegriffen", schrieb der Chef der Zivil- und Militärverwaltung von Kiew, Serhij Popko, im Onlinedienst Telegram. Der Luftalarm in der Stadt habe mehr als drei Stunden gedauert.

"Nach vorläufigen Informationen" seien auch in dieser Nacht im Iran hergestellte Schahed-Drohnen eingesetzt worden." Die Luftabwehr habe jedoch sämtliche Marschflugkörper zerstört. Angaben zu Opfern oder Schäden machten die Behörden zunächst nicht. Auch in anderen Teilen des Landes meldeten die Behörden nächtlichen Luftalarm, darunter in Charkiw in der Ostukraine und in Tscherniwzi im Westen des Landes.

00:25 Uhr | Selenskyj ruft die Iraner zum Lieferstopp von Drohnen auf

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den Iran aufgefordert, die Lieferung tödlicher Drohnen an Russland zu überdenken. "Welchen Nutzen hat der Iran von einem solchen zynischen Töten? Durch russische Hände, aber mit euren Waffen, euren Waffen ... Eure Schaheds, die jede Nacht die Ukraine terrorisieren, bedeuten nur, dass das iranische Volk immer tiefer in die dunkle Seite der Geschichte getrieben wird", sagt Selenskyj in seiner nächtlichen Videoansprache.

Der Iran bestritt zunächst, die Schahed-Drohnen an Russland geliefert zu haben, erklärte aber später, vor Beginn des Konflikts eine kleine Anzahl davon zur Verfügung gestellt zu haben. Ukrainischen Angaben zufolge haben die Luftabwehrsysteme bislang zwischen 900 bis 1.160 der Kamikaze-Drohnen abgeschossen.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Donnerstag, 25. Mai 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

Der frühere NATO-General und Generalleutnant a.D. Erhard Bühler
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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 25. Mai 2023 | 06:00 Uhr

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Ein russischer Soldat feuert aus einer Haubitze auf eine ukrainische Stellung im russisch-ukrainischen Grenzgebiet in der Region Kursk, Russland. mit Video
Ein russischer Soldat feuert aus einer Haubitze auf eine ukrainische Stellung im russisch-ukrainischen Grenzgebiet in der Region Kursk, Russland. Bildrechte: picture alliance/dpa/Rusian Defense Ministry Press Service | Uncredited