Eine junge Frau putzt sich die Zähne.
Wenn es nach dem Schönheitsideal geht, sollen Zähne gerade, gesund und weiß sein. Bildrechte: IMAGO / Westend61

Tipps und Infos Gesunde Zähne: Was Sie dafür tun können

23. Februar 2023, 08:40 Uhr

Ein schönes Lächeln, wer wünscht sich das nicht. Zähne ohne Löcher durch Karies, ohne freiliegende Zahnhälse und ohne Verfärbungen – und das möglichst bis ins hohe Alter. Welche Zahnbürste die richtige ist, wie oft Sie zum Zahnarzt gehen sollten und wann eine professionelle Zahnreinigung sinnvoll ist.

Keine zwei Menschen haben das gleiche Gebiss – es ist so einzigartig wie ein Fingerabdruck. Durch die individuellen Besonderheiten können Menschen auch anhand der Aufzeichnungen des Zahnarztes identifiziert werden. Die meisten Erwachsenen haben 32 Zähne, bei Kindern sind es nur 20 Milchzähne.

Halten Sie Ihre Zähne ein Leben lang gesund – und so geht’s

"Nach dem Essen Zähneputzen nicht vergessen!", sagte man. Doch dieser Ratschlag ist mittlerweile überholt: Putzen Sie zwei Mal täglich Ihre Zähne, morgens und abends jeweils zwei Minuten.

Um den Zahnschmelz zu schützen, sollten Sie nach dem Verzehr von säurehaltigen Getränken oder Speisen, z.B. von Obst, ca. eine halbe Stunde mit dem Zähneputzen warten. Es dauert, bis sich der von der Säure aufgeweichte Zahnschmelz wieder gehärtet hat.

Eine Frau und ein Mann putzen sich die Zähne.
Ihren Zähnen zuliebe: Nach dem Essen sollten Sie noch etwas warten, bevor Sie Zähne putzen. Bildrechte: IMAGO / Shotshop

Handzahnbürste oder elektrische Bürste?

Das Zähneputzen mit der elektrischen Zahnbürste ist für viele bequemer. Die elektrische Zahnbürste macht automatisch die richtigen Putzbewegungen. Aber sie hat oft einen kleineren Bürstenkopf, so dass jeder Zahn sehr sorgfältig einzeln geputzt werden sollte.

Bei den Handzahnbürsten gibt es große Unterschiede, insbesondere, wenn es um die schwer zu reinigenden Bereiche zwischen den Zähnen geht. Dafür sind Zahnbürsten mit einem Wechsel von längeren und kürzeren Borsten geeigneter.

Tipps zur Härte der Zahnbürste Achten Sie beim Kauf vor allem auf den Härtegrad der Borsten. Eine bessere Reinigungsleistung wird den härteren nachgesagt. Doch die weicheren Borsten sind deutlich schonender. Kompromiss: eine mittelharte Zahnbürste wählen. Und ca. alle acht Wochen eine neue Zahnbürste bzw. Borstenkopf verwenden.

Welche Zahnpasta verwenden?

Zahnpasta mit Fluoriden zählt zu den wichtigsten Maßnahmen bei der Prophylaxe gegen Karies. Fluoride unterstützen die Mineralisierung der Zähne und machen den Zahnschmelz zudem widerstandsfähiger gegen Säuren. Auch stört das Fluorid den Stoffwechsel der Kariesbakterien und macht ihnen so das Leben schwer. Zahnpasta für Erwachsene sollte einen Fluoridgehalt zwischen 1.000 und 1.500 ppm (parts per million, also Anteile pro Million) aufweisen.

Zahnbürste und eine geöffnete Zahnpastatube
Zahnpasta gibt es für die unterschiedlichsten Ansprüche. Der wichtigste Inhaltsstoff ist Fluorid zur Kariesvorbeugung.  Bildrechte: Colourbox.de

Es stehen heute verschiedene Zahnpasten zur Verfügung, die für spezielle Ansprüche entwickelt wurden. Es gibt Zahnpasta für empfindliche Zähne, gegen Zahnverfärbungen oder auch gegen säurebedingten Zahnschmelzabbau. Beim Kauf der Zahnpasta achten Sie bitte darauf, dass sie Fluoride enthält, nicht aggressiv ist und für empfindliche Zähne besonders mild ist. Bei Unsicherheiten fragen Sie Ihren Zahnarzt.

Zahnzwischenräume nicht vergessen

Zahnzwischenräume sind die versteckten Stellen zwischen den Zähnen und genau die sind mit einer handelsüblichen Zahnbürste in der Regel nicht zu erreichen. Verwenden Sie Interdentalbürsten oder auch Zahnseide – einmal täglich, am besten abends vor dem Zähneputzen.

Ideal ist es, wenn Sie sich von Ihrem Zahnarzt oder Dentalhygieniker zeigen lassen, wie Sie richtig mit Zahnseide und Interdentalraumbürsten umgehen.

Eine Interdentalbürste in Benutzung
Mit Interdentalbürsten oder Zahnseide gelangen Sie an Stellen, die die Zahnbürste nicht erreicht. Bildrechte: ordache Magdalena via www.imago-images.de

Wie oft zum Zahnarzt?

Empfohlen wird, zweimal jährlich eine Kontrolluntersuchung vornehmen zu lassen. Die Kosten für diese Kontrolle beim Zahnarzt trägt die gesetzliche Krankenkasse.

Wenn Sie ein Risiko für Karies oder Parodontitis haben, planen Sie regelmäßige professionelle Zahnreinigungen ein.

Was ist Karies?

Karies, umgangssprachlich Zahnfäule genannt, ist eine Erkrankung der harten Bestandteile der Zähne. Sie entsteht, wenn Säuren, die von Bakterien im Zahnbelag produziert werden, die Zahnhartsubstanz zerstören. 

Bleibt die Erkrankung unbehandelt, wird der befallene Zahn immer weiter zerstört und es kann zum völligen Verlust des betroffenen Zahnes kommen.

Ersten Anzeichen: weißliche bis bräunliche Flecken auf den Zähnen. Zahnschmerzen treten häufig erst später auf, wenn der Zahnschmelz schon durchbrochen ist.

Im Anfangsstadium lässt sich dieser Prozess noch stoppen.

Was ist Parodontitis?

Bei der Parodontitis, oft auch Parodontose genannt, handelt es sich um eine durch bakteriellen Zahnbelag verursachte Entzündung des Zahnfleisches. Im weiteren Verlauf kann dies zur Zerstörung des Zahnhalteapparates und zum Zahnverlust führt. Erstes Anzeichen: Zahnfleischbluten.  

Ein Röntgenbild Zahnverlust
Wer nicht auf seine Zähne achtgibt, riskiert Zahnverlust. Bildrechte: IMAGO / YAY Images

Professionelle Zahnreinigung

Diese wird ein bis zwei Mal jährlich empfohlen, muss aber aus eigener Tasche bezahlt werden. Fragen Sie Ihre Krankenkasse nach Zuschüssen. Es handelt sich um eine freiwillige Leistung, aber viele Kassen bieten Zuschüsse an.

Gute Gründe für eine professionelle Zahnreinigung:

  • Entfernung von Zahnstein und anderen Belägen
  • Schutz vor Karies, Parodontitis und Zahnfleischentzündungen
  • Aufklärung über mögliche Schwachstellen
  • Wertvolle Tipps zur Mundhygiene
  • Zahnverfärbungen werden gründlich entfernt

Warum verfärben sich die Zähne?

Kaffee, Tee, Rotwein, Nikotin und auch bestimmte Medikamente sind schuld an Zahnverfärbungen. Aber es ist auch so, dass manche Menschen gelbere Zähne als andere haben – das hängt mit ihren Genen zusammen. Die Farbe der Zähne ist vorgegeben, genauso wie transparent und dick der Zahnschmelz ist. Und das bestimmt eben auch die Farbe unserer Zähne.

Viele Menschen wollen ihre Zähne weißer machen – beispielsweise mit Hilfe von Bleaching, also durch Bleichmittel.

Wie funktioniert Bleaching?

Jedes Bleichmittel enthält Karbamidperoxid, das ist ein Wirkstoff, der sich aus Karbamid (einem transparenten Trägergel, das geschmacksneutral ist) und Wasserstoffperoxid (das die Zähne weißer macht) zusammensetzt. Durch das Auftragen auf die Zahnoberfläche dringt der Wirkstoff in den Zahnschmelz ein und Sauerstoffradikale werden freigesetzt. Die zersetzen wiederum die in der Zahnsubstanz enthaltenen Pigmente, indem sie sich chemisch verändern. Das heißt, die Zähne werden durch Oxidation aufgehellt und somit weißer.

Heute gibt es verschiedene Produkte zum Zähne aufhellen im Drogeriemarkt, über den Versandhandel im Internet oder in der Apotheke. Es gibt Bleaching-Streifen, außerdem vorgefertigte Schienen, die mit einem Bleaching-Gel gefüllt werden, Bleaching-Pens und Bleaching-Pulver oder auch Bleaching-Zahnpasta. 

Wichtig Egal, für welches Bleaching-Produkt Sie sich entscheiden: Bevor Sie eine Bleaching-Methode selbst zu Hause testen, sollten Sie Ihre Zähne gründlich durchchecken lassen. Ob Ihre Zähne überhaupt zum Bleichen geeignet sind, muss vorher zahnmedizinisch untersucht werden.

Bleaching - weiße Zähne
Bleaching kann die Zahnfarbe aufhellen. Bildrechte: IMAGO/Panthermedia

Vor dem Bleaching sollte ein Zahnarzt Ihre Zähne auf Karies, freiliegende Zahnhälse und Zahnfleischprobleme untersuchen. Gibt es Probleme, dann Finger weg von Bleichmitteln. Wenn Ihre Zähne nicht gesund sind, kann der in den Bleaching-Produkten enthaltene Wirkstoff tief in den Zahn eindringen und ihn von innen beschädigen.

Außerdem kann bei der Untersuchung festgestellt werden, ob die Zahnverfärbungen oberflächlich sind oder im Zahn selbst begründet liegen. Denn lediglich die äußeren Verfärbungen können von Ihnen selbst entfernt werden, die inneren hingegen nur professionell behandelt werden.

Wie schädlich ist Bleaching für die Zähne? Grundsätzlich ist Bleaching, durchgeführt in der Zahnarztpraxis, nicht schädlich für die Zähne. Bei frei verkäuflichen Produkten sieht das anders aus. So können Bleaching-Zahncremes beispielsweise den Zahnschmelz schädigen. Vor dem Bleaching kann es nötig sein, eine professionelle Zahnreinigung in Anspruch zu nehmen.

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MDR (lk)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR um 4 | 23. Februar 2023 | 17:00 Uhr

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