Skywalk Sächsische Schweiz
Seit Februar 2023 können Besucher und Besucherinnen auf dem neuen Skywalk in der Sächsischen Schweiz kilometerweit in die Ferne gucken. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Spektakuläre Aussicht als Touristenmagnet Ausflugstipp: Skywalks in der Sächsischen Schweiz und auf Rügen

06. Juli 2023, 05:00 Uhr

Eine beeindruckende Aussicht und dazu eine ordentliche Portion Nervenkitzel – das erhoffen sich sicherlich viele der Touristen und Touristinnen, die einen Ausflug zu einem Skywalk planen. Sowohl an der Bastei in der Sächsischen Schweiz als auch am Königsstuhl auf Rügen gibt es mittlerweile eine solche Attraktion. Wir machen den Vergleich, was dort so geboten wird.

1) Anreise zu Fuß oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln

Wer den Ausblick auf die Sächsische Schweiz genießen möchte, kann nach der Anreise mit dem Zug in Rathen zunächst mit der Fähre über die Elbe fahren. Das kostet für einen Erwachsenen 1,50 Euro. Im Anschluss sind es etwa zwei Kilometer Fußweg bis zum Skywalk. Der Aufstieg dauert etwa 20 Minuten. Dazu sollte man gut zu Fuß sein.

Auf Rügen gibt es einen Bus-Shuttle, der Besucher und Besucherinnen direkt vom Bahnhof bis zum Königsstuhl fährt. Die Kosten für ein Ticket liegen bei 2,40 Euro. Als Fahrzeit angegeben sind zehn Minuten, im Praxistest der Umschau hat die Fahrt aber tatsächlich 25 Minuten gedauert. Wer statt mit dem Bus lieber zu Fuß zum Königsstuhl gehen möchte, der muss mit einer eineinhalbstündigen Wanderung rechnen. Denn die Entfernung vom Bahnhof bis zum Ausflugsziel beträgt acht Kilometer.

Skywalk am Königsstein. 13 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

2) Die beiden Skywalks im direkten Vergleich: Höhe, Preise, Blick

Sowohl auf Rügen als auch in der Sächsischen Schweiz sind die Skywalks eine relativ neue Attraktion und ersetzen jeweils die dort vorher nutzbaren Aussichtsplattformen.

  Skywalk Bastei Skywalk Königsstuhl
Eröffnung Februar 2023 April 2023
Höhe 194 Meter 118 Meter
Länge 20 Meter 90 Meter
Eintrittspreis kostenfrei 12 Euro (Erwachsener)

Die beiden Skywalks unterscheiden sich nicht nur in ihrer Höhe und Länge, sondern auch in ihrer Form. Während es sich auf Rügen um einen ellipsenförmigen Bau handelt, ähnelt der Skywalk in der Sächsischen Schweiz eher einem geraden Steg.

Kleiner Preisvergleich

Beim Preisvergleich sind für Touristen und Touristinnen auch die eigenen Kosten für einen Ausflug zum Skywalk interessant: Neben den Eintrittskosten zählt dazu sicherlich das gastronomische Angebot vor Ort. An beiden Ausflugszielen gibt es Imbiss-Buden. Ein einfacher Kaffee und ein Stück Kuchen kosten auf Rügen 5,50 Euro und in der Sächsischen Schweiz 7,10 Euro, wobei die Portionen auf der Insel etwas kleiner ausfallen als in Sachsen.  

Das gebotene Panorama

Beide Bauwerke befinden sich in Nationalparks, was bei der Planung beachtet werden musste. Aus diesem Grund entstand schließlich der Kompromiss nicht besonders hoch und spektakulär zu bauen, sondern möglichst umweltverträglich. "Es sollte nicht höchst spektakulär werden, sondern es sollte sich gut einbinden in den Naturraum. Es sollte den Königsstuhl weiterhin als Landmarke erhalten und nicht dominieren", erklärt Gesine Häfner, Leiterin des Marketings Nationalpark-Zentrum Königsstuhl.

Auch Jaroslaw Golaszewski bestätigt diese und weitere Maßnahmen: "Glasflächen wollten wir grundsätzlich vermeiden, weil hier dann möglicherweise Spiegelungen stattfinden." Durch Spiegelungen könnten Tiere gestört werden und zudem sei es ein schwerwiegenderer Eingriff in die Natur im Vergleich zu einer stumpferen Oberfläche, führt er aus.

Es sollte nicht höchst spektakulär werden, sondern es sollte sich gut einbinden in den Naturraum. Es sollte den Königsstuhl weiterhin als Landmarke erhalten und nicht dominieren.

Gesine Häfner, Leiterin Marketing Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

Auf Rügen wird ein Blick auf die Ostsee geboten. In der Sächsischen Schweiz können Betrachter und Betrachterinnen auf die Elbe und viel Sandstein schauen. Zudem sind auch der Lilienstein – ein 415 Meter hoher Tafelberg – und die Festung Königstein zu sehen.

3) Blick auf die Baukosten

Die Baukosten fielen sehr unterschiedlich aus: Für den Skywalk an der Bastei hat der Freistaat Sachsen drei Millionen Euro investiert. Für Jaroslaw Golaszewski, Leiter der Niederlassung Bautzen des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement, hat sich das gelohnt: "Die Bastei-Formation zieht jährlich 1,5 Millionen Besucher an. Das wurde in der Diskussion natürlich auch immer mit bedacht. Die Bastei gehört irgendwie auch zum Allgemeingut dazu." Schnell sei klar gewesen, dass Besucher und Besucherinnen den Skywalk weiter nutzen können sollen, ohne dafür Geld bezahlen zu müssen. Die Baukosten auf Rügen betrugen mehr als das Dreifache: elf Millionen Euro.

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MDR (jvo)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Umschau | 27. Juni 2023 | 20:15 Uhr

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