Neues FormatRegionaler und vielfältiger: "Schabbat Schalom" bei MDR KULTUR
Kurz vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana am 6. September startete die Sendung "Schabbat Schalom" mit neuem Team. Die Autorinnen und Autoren kommen aus den jüdischen Gemeinden in Mitteldeutschland. Sie gehören unterschiedlichen Strömungen des Judentums an. "Schabbat Schalom" ist immer freitags um 15:45 Uhr bei MDR KULTUR zu hören sowie online abrufbar.
Sieben Autorinnen und Autoren aus den jüdischen Gemeinden in Mitteldeutschland legen im Wechsel den jeweiligen Wochenabschnitt der Tora aus. Die jüdische Sendung bei MDR KULTUR greift die Tradition auf, die Tora, die fünf Bücher Mose, innerhalb eines Jahres im Gottesdienst der Synagoge einmal vollständig vorzulesen und zu kommentieren. Die erste Sendung wurde am 3. September 2021 von der Rabbinerin Esther Jonas-Märtin gestaltet.
- Schabbat Schalom mit Kantor Elija Schwarz: Wochenabschnitt "Pinchas" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Michal Natovich - Wochenabschnitt Balak mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Elischa Portnoy: Wochenabschnitt "Chukat" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: Gegen destruktive Kritik mit Audio
- Schabbat Schalom mit Kantor Elija Schwarz: Von den verschiedenen Formen der Sünde mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbinerin Esther Jonas-Märtin: Der beschwerliche Weg in die Freiheit mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: Zum Glauben stehen
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Elischa Portnoy: Wochenabschnitt "Bechukotaj" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Katia Novominski: Tora und Business – wie passt das zusammen? mit Audio
- Schabbat Schalom mit Kantor Elija Schwarz: Über den Auftrag der Heiligkeit mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbinerin Esther Jonas-Märtin: "Du sollst kein Hindernis errichten vor einem Blinden" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: Versöhnung mit Audio
- Schabbat Schalom mit Katia Novominski: Schabbat Chol Hamoed Pessach mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbinerin Esther Jonas-Märtin: Blut - Der Bund des Lebens mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Daniel Fabian: "Perspektiven wechseln" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Elischa Portnoy: Wochenabschnitt "Tzaw" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Katia Novominski: Wochenabschnitt Vayikra Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbinerin Esther Jonas-Märtin: "Seien Sie Mensch!"
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: "Kein Mensch ist Gott" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbinerin Esther Jonas-Märtin: Tetzaweh - Wie weiß man, was richtig ist? mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Elischa Portnoy: Wochenabschnitt "Teruma" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Katia Novominski: Regeln und Gesetze Audio
- Schabbat Schalom mit Alexander Nachama: Was heißt Gottvertrauen?
- Schabbat Schalom mit Kantor Elija Schwarz: Wenn der Preis für den Frieden zu hoch ist mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Elischa Portnoy aus Halle: Für alles dankbar sein!
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: Wochenabschnitt Schemot mit Audio
- Schabbat Schalom mit Kantor Elija Schwarz: Von der Aussöhnung Josefs mit seinen Brüdern mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbinerin Esther Jonas-Märtin: Vajigasch - Mit Versöhnung beginnt Frieden mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Elischa Portnoy aus Halle: Josef als genialer Traumdeuter mit Audio
- Schabbat Schalom mit Michal Natovich | Chanukka - Ein Licht in Zeiten der Dunkelheit mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: Wochenabschnitt Wajischlach mit Audio
- Schabbat Schalom mit Kantor Elija Schwarz: Wochenabschnitts WaJeze mit Audio
- Schabbat Schalom mit Katia Novominski: Vom Genuss echter Spriritualität mit Audio
- Schabbat Schalom mit Sachsen-Anhalts Landesrabbiner Daniel Fabian | 10.11.2023
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: Wochenabschnitt Wajera mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbinerin Esther Jonas-Märtin: Lech Lecha- Taten sagen mehr als Worte! mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Elischa Portnoy aus Halle: Was der Turmbau zu Babel über unser Zusammenleben erzählt mit Audio
- Schabbat Schalom mit Michal Natovich | Wochenabschnitt Bereschit: "Es werde Licht" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: Wochenabschnitt Schemini Azeret mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbinerin Esther Jonas-Märtin: Laubhüttenfest mit Audio
- Schabbat Schalom mit Kantor Elija Schwarz: Hat der Staat Israel eine religiöse Grundlage – oder nicht? mit Audio
- Schabbat Schalom mit Katia Novominski: Rosch Haschana 2023/5784 mit Audio
- Schabbat Schalom mit Michal Natovich | Zeit der Einkehr vor dem jüdischen Neujahrsfest Rosch Haschana mit Audio
- Schabbat Schalom mit Rabbiner Alexander Nachama: Jom Kippur oder das Prinzip der Versöhnung
- Schabbat Schalom mit Katia Novominski: Über die Reflexion der eigenen Wünsche mit Audio
- Schabbat Schalom mit Michal Natovich | Wochenabschnitt: "Schof´tim" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Kantor Elija Schwarz: "Auf dem Weg bleiben!" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Alexander Nachama: "Der Mensch lebt nicht vom Brot allein" mit Audio
- Schabbat Schalom mit Katia Novominski: Den Austausch suchen mit Audio
- Schabbat Schalom: Elija Schwarz | "Krieg und Frieden – wir müssen zu beidem fähig sein"
- Schabbat Schalom mit Alexander Nachama: Warum Wut uns nicht ans Ziel bringt
- Schabbat Schalom mit Michal Natovich: Ein Ritual gegen die größte Angst
- Schabbat Schalom mit Elischa M. Portnoy: "Schlach Lecha" – Der G’ttliche Plan
- Schabbat Schalom bei MDR KULTUR
Mehr über die Rabbinerin Esther Jonas-Märtin
Esther Jonas-Märtin studierte Jüdische Studien, Literaturwissenschaft, Moderne Geschichte und Religionswissenschaften in Leipzig und Potsdam und erwarb 2006 den Master of Arts. 2017 schloss sie das mehrjährige Studium zur Rabbinerin mit dem Master of Arts in Rabbinics und der Rabbinischen Ordination in Los Angeles ab.
Sie ist Initiatorin und Gründerin des Lehrhauses Beth Etz Chaim in Leipzig (2018) sowie Referentin und Autorin einer Vielzahl von Artikeln und Beiträgen in den Themenbereichen moderne jüdische Geschichte, Gender, Jiddische Poesie, Jüdische Ethik und Judentum.
Tora als Anker
"Die Tora ist wie ein Anker, der in guten wie in schlechten Zeiten Halt gibt", erläutert der Thüringer Landesrabbiner Alexander Nachama, einer der neuen Autoren von "Schabbat Schalom“. Der Erfurter Rabbiner und seine Kolleginnen und Kollegen gehören unterschiedlichen Strömungen des Judentums an. Nicht nur deshalb ist Vielstimmigkeit bei der neuen jüdischen Sendung garantiert.
In der Sache hart, aber sanft zu den Menschen
"Im Judentum gibt es immer mehrere Sichtweisen. Man ist miteinander im Gespräch und tauscht unterschiedliche Meinungen aus. Es gibt hier die Tradition einer Streitkultur, bei der man hart in der Sache ist, aber sanft und liebevoll zu den Menschen", erklärt die Leipziger Rabbinerin Esther Jonas-Märtin. Ähnlich sieht es auch die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, die Religionslehrerin Ruth Röcher.
Über Jahrhunderte haben sich Rabbiner intensiv mit der Tora auseinandergesetzt. Ihre unterschiedlichen Auffassungen haben sie in klugen oder auch nicht so klugen Kommentaren festgehalten. Auseinandersetzung und Diskussion sind gewünscht. Das macht die jüdische Religion so lebendig.
Ruth Röcher, Religionslehrerin
Bei MDR KULTUR geben die Autorinnen und Autoren praxisnah und alltagstauglich Antworten auf allgemeine Lebensfragen und regen damit zur persönlichen Auseinandersetzung an. Zugleich führen sie in jüdisches Denken, in jüdische Religion und Kultur ein.
Schabbat als wöchentliche Auszeit
Die Sendung, die von den jüdischen Gemeinden verantwortet wird, ist immer freitags um 15:45 Uhr bei MDR KULTUR zu hören. Im Anschluss beginnt dann mit dem Sonnenuntergang der Schabbat – jener Ruhetag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Eine wöchentliche Auszeit, die von den Autorinnen und Autoren der Sendung sehr geschätzt wird:
"Gerade in unseren stürmischen Zeiten ist der Schabbat eine Insel der Ruhe, wo man sich vom tagtäglichen Informationsfluss, den Nachrichten, SMS und Messages erholen kann", findet Rabbiner Elischa M. Portnoy, der die jüdischen Gemeinden in Halle und Dessau betreut. "Die beste Zeit mit meinem Mann, unseren Kindern und unseren Gemeinden", ergänzt seine Frau, die Religionslehrerin Katia Novominski, die zugleich als Geschäftsführerin des Bundes traditioneller Juden (BtJ) amtiert.
Und der sächsische Landesrabbiner Zsolt Balla, der als Militärbundesrabbiner auch die Seelsorge für jüdische Soldatinnen und Soldaten verantwortet, meint:
Der Schabbat hält mich bei Verstand in einer Welt, die verrückt spielt. Der Schabbat ist da, um zu verstehen, dass nicht alles von uns abhängig ist.
Zsolt Balla | Sächsischer Landesrabbiner und Militärbundesrabbiner
Der Schabbat
Der Schabbat ist der wöchentliche Ruhetag, der freitags am Abend beginnt und am Samstagabend endet.
Der Schabbat ist der eigentliche und im Grunde höchste Feiertag. Die Einführung eines allgemeinen Ruhetages nach jeweils sechs Werktagen stellt eine große soziale Errungenschaft dar, die durch das Judentum geschaffen wurde.
Gebete am Schabbat
Während werktags die vorgeschriebenen Gebete auch zu Hause verrichtet werden dürfen, muss am Schabbat die Synagoge aufgesucht werden. Eingeleitet wird der Gottesdienst des Schabbatbeginns am Freitagabend mit einer Begrüßung des Schabbat durch eine Reihe von Psalmen und ein Lied, das den Schabbat als Braut, Israel als Bräutigam personifiziert. Zum Abschluss des Gottesdienstes wird in der Regel "Kiddusch gemacht", d.h. ein Segen über einen Becher Wein vom Vorbeter gesprochen.
Schabbat Zuhause
Für die häusliche Schabbatfeier am Freitagabend stellt die Hausfrau einen Teller mit zwei Broten auf den Tisch, die sie mit einem Tuch zugedeckt hat. Sie hat ferner einen Becher mit Wein bereitgestellt und die Schabbatlichter angezündet – natürlich vorher, solange noch Werktag ist, denn das Anzünden von Licht ist eine am Schabbat verbotene Tätigkeit.
Für den Schabbat sind drei Mahlzeiten obligatorisch: abends, morgens und nachmittags. Die Morgenmahlzeit soll erst nach dem Gottesdienst eingenommen werden. Sie fällt daher in die Zeit des späteren Vormittags, denn der Gottesdienst, bestehend aus dem Morgengebet mit Thora- und Prophetenlesung und dem Zusatzgebet ist relativ lang.
Ende des Schabbat
Nachdem der Schabbat beendet ist, also nach Einbruch der Nacht, wird sowohl in der Synagoge zum Abschluss des werktäglichen Abendgebets als auch zu Hause die Zeremonie der Hawdala (Unterscheidung) durchgeführt, die Trennung zwischen Feiertag und Werktag, zwischen Heiligem und Profanem. Die Hawdala besteht aus drei Segenssprüchen: über Wein, über Wohlgerüche und über Licht. Es wird dazu eine geflochtene Kerze mit mehreren Dochten angezündet. Als Wohlgerüche dienen Gewürze, meist Nelken und Zimt, die in einer Büchse aufbewahrt werden.
Quelle: Zentralrat der Juden in Deutschland
aus: Heinrich Simon: Jüdische Feiertage, Verlag Hentrich und Hentrich und Centrum Judaicum Berlin, 2003
Unterschiedliche Haltungen, unterschiedliche Herkunft
So unterschiedlich wie ihre Blickweisen sind auch Herkunft und Lebenswege der neuen "Schabbat Schalom“-Autorinnen und –Autoren. Nicht alle wurden in Deutschland geboren. Manche, wie beispielsweise die Leipziger Religionslehrerin Michal Natovich, kommen ursprünglich aus Israel, andere aus Ungarn, aus der Ukraine. Dabei sind die meisten vergleichsweise jung: zwischen Anfang Dreißig und Mitte Vierzig. Doch eines eint sie alle: gemeinsam stehen sie für das jüdische Leben, das in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen in den vergangenen Jahrzehnten wieder aufgeblüht ist.
MDR-Schwerpunkt: Jüdisches Leben in Mitteldeutschland
Der Thüringer Landesrabbiner Alexander Nachama aus Erfurt zählt ebenfalls zu den neuen Stammautoren der jüdischen Sendung. Das Team wird vervollständigt durch Rabbiner Elischa M. Portnoy, der die jüdischen Gemeinden in Halle und Dessau betreut, sowie durch Katia Novominski. Die Religionslehrerin ist zugleich Geschäftsführerin des Bundes traditioneller Juden (BtJ).
Bis 2021 wurde "Schabbat Schalom" vom ehemaligen württembergischen Landesrabbiner Joel Berger verantwortet, der die jüdische Sendung nahezu 30 Jahre allein gestaltet hat. Im MDR KULTUR-Café blickte Rabbiner Berger zum Abschied darauf zurück.
"Schabbat Schalom" immer freitags um 15:45 Uhr bei MDR KULTURDie Sendung bezieht sich auf die jüdische Tradition, die fünf Bücher Moses im Gottesdienst der Synagoge innerhalb eines Jahres einmal vollständig vorzulesen. Dabei wird die Thora in Wochenabschnitte unterteilt. Zugleich ist es häufige Praxis, die jeweiligen Wochenabschnitte auszulegen.
Bei MDR KULTUR geben die Autorinnen und Autoren alltagstaugliche Antworten auf allgemeine Lebensfragen, mit denen sie auch zur persönlichen Auseinandersetzung anregen. Dazu gehören der sächsische Landesrabbiner Zsolt Balla aus Leipzig, der als Militärbundesrabbiner auch die Seelsorge für jüdische Soldatinnen und Soldaten verantwortet. Aus Leipzig kommen auch Rabbinerin Esther Jonas- Märtin und Religionslehrerin Michal Natovich. Zudem konnte die Vorsitzende der jüdischen Gemeinde Chemnitz, die Religionslehrerin Dr. Ruth Röcher, für das neue "Schabbat Schalom"-Team gewonnen werden.
Zugleich ist "Schabbat Schalom" eine Einführung in die jüdische Religion, Kultur und Geschichte.
"Schabbat Schalom" ist immer freitags um 15:45 Uhr bei MDR KULTUR zu hören sowie online abrufbar bei mdr.de/religion.
Alle Sendungen von Schabbat Schalom bei MDR KUltur
Mehr zum Thema: Judentum & Hohe Feiertage
Dieses Thema im Programm:MDR KULTUR - Das Radio | 03. September 2021 | 15:45 Uhr