Fußball | Regionalliga Zwickau verliert Flutlicht-Spektakel gegen Hertha II
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3. Spieltag
15. August 2023, 21:11 Uhr
Der FSV Zwickau hat sich im wahrscheinlich besten Regionalliga-Spiel der bisherigen Saison nur knapp Hertha BSC II geschlagen geben müssen. Vor allem die zweite Halbzeit macht Mut für eine erfolgreiche Spielzeit.
FSV-Trainer Rico Schmitt schickte genau die selbe Mannschaft aufs Feld, die am zweiten Spieltag den so wichtigen 2:0-Heimsieg gegen Luckenwalde errungen hat. Die Hertha-Bubis starteten wie schon in ihrem ersten Saisonspiel wieder mit einigen Nachwuchsprofis, die schon in der 1. Bundesliga zum Einsatz kamen und mit den Profis mit trainieren. Dazu kam Flügelspieler-Neuzugang Gustav Christensen, der perspektivisch für die erste Mannschaft eingeplant ist und schon beim ersten Saisonspiel gegen Chemie Leipzig für ordentlich Gefahr sorgte.
Starker Start von Hertha II
Zwickau startete vor 1.680 Zuschauern fahrig in die Partie und wurde so nach 120 Sekunden direkt eiskalt erwischt. Torhüter Benjamin Leneis konnte einen Schuss von Maurice Covic aus der zweiten Reihe nur zentral abprallen lassen und war danach gegen den Kopfball vom fünf Meter vorm Tor lauernden Christensen machtlos (2.).
Die Gäste ließen sich nach diesem Nackenschlag immer weiter zurück fallen und überließen den Berlinern das Spiel. Hertha legte sich den Gegner in der Folge mit hoher Passsicherheit und Geduld zurecht und wartete auf sich öffnende Räume. Einen davon fand in der 35. Minute Maurice Covic, der innerhalb des Strafraums zum Abschluss kam und diesmal selbst zum 2:0 einnetzte.
Nach dem hochverdienten zweiten Tor von Hertha wirkten die Zwickauer wie ausgewechselt. Die Offensivabteilung von Rico Schmitt, dis bis dahin quasi nicht stattgefunden hatte, erspielte sich plötzlich Chance um Chance und traf direkt in der 39. Minute durch Jahn Herrmann zum 2:1-Halbzeitstand.
Spektakuläre zweite Halbzeit
Während sich die zwanzig Feldspieler noch große Teile des ersten Durchgangs in der Zwickauer Hälfte aufhielten, gestaltete sich das Spiel nach der Pause deutlich ausgeglichener. Alberts zwischenzeitlicher Ausgleichstreffer (2:2, 53.) währte im munteren Schlagabtausch nicht lange: Derry Scherhant sorgte bereits in der 60. Minute für die erneute Führung der Gastgeber (3:2).
Die gut 500 mitgereisten Gästefans sahen daraufhin einen leidenschaftlichen Auftritt ihrer Mannschaft, die sich mit großem Einsatz fast minütlich vors Berliner Tor kämpfte. Wenige Sekunden nach einem Dreifach-Wechsel von Rico Schmitt, der mit Dobruna, Kuffour und dem frischen Neuzugang Zimmermann drei Offensiv-Joker brachte, fiel dann der verdiente 3:3-Ausgleichstreffer. Es war mit Kuffour natürlich einer der drei Einwechselspieler, der mit seinem ersten Ballkontakt fast für das Zwickauer Happy End gesorgt hätte.
Doch am Ende war wieder die Berliner Hertha, die das letzte Wort besaß. Der überragende Gustav Christensen, der über 90 Minuten für viel Alarm auf seiner linken Seite gesorgt hatte, traf in der 88. Minute zum 4:3-Endstand.
Ausblick
Mit großer Leidenschaft und Spielwitz hatte Zwickau einen großen Anteil am Unterhaltungswert des wahrscheinlich besten Spiels der bisherigen Regionalliga-Saison. Für die Tabelle bringt das den "Schwänen" aber natürlich überhaupt nichts. Hertha BSC übernachtet durch den zweiten Sieg in ihrem zweiten Spiel zwischenzeitlich auf dem ersten Platz.
Für beide Mannschaften geht es am Freitag (18.08.) direkt weiter: Der FSV Zwickau empfängt um 19 Uhr den FC Viktoria Berlin. Die Herthaner treffen zur selben Zeit in ihrem ersten Auswärtsspiel in dieser Saison auf die VSG Altglienicke.
Stimmen
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jas
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 15. August 2023 | 21:45 Uhr
kreisel vor 37 Wochen
Hi Frank, ich habe mir die besagte Stelle im Ticker nochmal angeschaut: "Anschlusstreffer! Direkt nach der großen Konterchance klingelt es im Berliner Kasten! Nach einer Flanke vom starken Rüther landet der Ball durch ein bisschen Zufall bei Herrmann, der eiskalt aus kurzer Distanz abschließt. Diese Antwort kommt genau zur Richtigen Zeit."
Ich finde, das Tor wurde genau richtig beschrieben. Man sieht in der Wiederholung, dass das nie und nimmer genau so geplant war. Ist aber auch wurscht, das Tor zählt ja so oder so. Wollte nur betonen, dass der MDR einen super Job macht.
Zett vor 37 Wochen
Wie wären wir finanziell aufgestellt gewesen, hätten wir die 3. Liga gehalten? Oder wäre der finanzielle Kollaps sowieso gekommen mit einer Verweigerung der Lizenz?
Jedenfalls ganz starker Auftritt in Berlin und ich freue mich schon auf Freitag Abend im Stadion. Diese Mannschaft hat es sich verdient, live gesehen und unterstützt zu werden.
Frank 01 vor 37 Wochen
Hallo Hubert, liebe Grüße zurück.
Habe das Spiel im MDR-Ticker verfolgt. Nachdem der MDR den perfekt herausgespielten Anschlusstreffer zum 2:1 als glückliches Zufallsprodukt gewertet hat, habe ich mir das Spiel in voller Länge noch einmal angeschaut um mir selbst ein Bild zu machen. Dass was ich gesehen habe, hat mir ganz gut gefallen. Dass war auch der letzte Ticker dem ich mir vom MDR angetan habe.