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Der VfB Suhl und der Dresdner SC starten am Wochenende in die neue Saison (Archivbild). Bildrechte: IMAGO/jmfoto

Volleyball | Bundesliga Lizenz unter Auflagen: Dresdner SC und VfB Suhl starten in herausfordernde neue Saison

06. Oktober 2023, 13:58 Uhr

Zum Start der neuen Spielzeit trifft der Dresdner SC auf Potsdam, der VfB Suhl empfängt Münster. Vor dem Saisonbeginn gab es einige Fragen bezüglich der Lizenzierung, darüber haben beide Klubs jetzt Klarheit.

Sandra Zimmermann 2 min
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Dresdens Volleyballchefin Sandra Zimmermann führt seit 15 Jahren die Geschäfte beim DSC. Im Interview erklärt sie die Wege aus der Krise.

Fr 08.09.2023 15:31Uhr 02:14 min

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Die neue Saison der Volleyball-Bundesliga startet ungewiss wie selten. Lizenzierungssorgen, Finanzlöcher, Unklarheiten durchwabern die höchste Spielklasse der Frauen. Mittendrin der Dresdner SC und der VfB Suhl.

Dresden und Suhl erhalten Lizenz unter Auflagen

Zumindest herrscht jetzt Klarheit über das weitere Prozedere, wie Sport im Osten auf Nachfrage bei den Klubs am Freitag (6. Oktober) erfuhr. Dresden und auch Suhl haben die Lizenz unter Auflagen erhalten. DSC-Geschäftsführerin Sandra Zimmermann sprach von einem "laufenden Prozess", der bezüglich der Lizenzierung "in verschiedenen Etappen" passiert. Die letzte steht noch aus, das sei aber ein "ganz normaler Vorgang".

Für den VfB Suhl gibt es eine "markante Auflage", wie VfB-Präsident Alexander Mantlik SpiO bestätigte. Dabei handelt es sich um den sogenannten "Personalkostendeckel". Bedeutet, bei neuem Personal sind den Thüringern die Hände gebunden. "Eine bestimmte Summe darf nicht überschritten werden", so Mantlik. Was jetzt aber nicht bedeutet, eine weitere Spielerin verpflichten zu können. Da gibt es die Möglichkeiten über die Bezahlung durch Sponsoren, die Ausgaben müssen jedoch haarklein dargelegt werden.

DSC offensiv trotz Finanzsorgen

Trotz wirtschaftlicher Existenzsorgen in den vergangenen Monaten sind die Volleyballerinnen des Dresdner SC im Angriffsmodus. An diesem Wochenende starten sie mit einer neu formierten Mannschaft in die neue Spielzeit. Mit dem SC Potsdam empfängt der sechsmalige deutsche Meister am Sonnabend zum Auftakt gleich einen der Meisterschafts-Mitfavoriten.

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Der Dresdner SC, sechsfacher Deutsche Meister stand vor großen finanziellen Herausforderungen. Am Freitag gab Vereinschef Jörg Dittrich Entwarnung.

Fr 08.09.2023 15:53Uhr 02:16 min

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Vor wenigen Wochen erst hatte DSC-Vorstandschef Jörg Dittrich ein finanzielles Defizit von 230.000 Euro eingeräumt, das vor allem aus der Corona-Zeit stamme. Durch die Akquise von neuen Sponsorengeldern in Höhe von 285.000 Euro konnte der Bundesligist gerettet werden und arbeitet an einem Sanierungskonzept. "Unsere Ärmel bleiben auch weiterhin hochgekrempelt, wir sind uns mit unseren Partnern einig, dass wir unseren erfolgreichen Weg fortsetzen wollen", sagte Geschäftsführerin Sandra Zimmermann. Für die neue Saison plant der DSC mit einem Etat von 2,5 Millionen Euro.

Elf statt zwölf oder mehr in Suhl

Auch in Thüringen mangelt es an Geld. Suhl-Trainer Laszlo Hollosy hätte gerne zwölf bis 14 Akteurinnen im Kader. Elf sind es geworden. Die Lizenz ist für das Team aus der Simsonstadt wie eingangs erwähnt dennoch gesichert. Die Probleme in der Liga beschäftigen den Verein, dennoch hat man sich sportlich verstärkt. Neben der slowenischen Nationalspielerin Eva Pogacar kamen die Mittelblockerinnen Jenny Moser und Jayde Robertsen sowie Außenangreiferin Eleanor Holthaus aus Nordamerika.

DSC-Coach Alexander Waibl am MDR-Mikrofon 2 min
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Der Trainer des Dresdner SC Alexander Waibl freut sich auf die kommende Saison. Den Kader sieht er verstärkt, die Ziele steckt er hoch. Die Lizenzierungsfragen seines Vereins schiebt er derweil zur Seite

Mo 31.07.2023 17:13Uhr 02:11 min

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Viel Umbruch in Dresden rund um Janiska

Zurück nach Dresden: Nach dem eher unbefriedigenden Halbfinal-Aus in der vergangenen Spielzeit mit einer sehr jungen Mannschaft und vielen Verletzungssorgen wurde erstmals seit 2013 auch das Budget für den Kader angehoben. Und so gab es im Sommer einen Umbruch im Team. Cheftrainer Alexander Waibl lotste mit der serbischen Weltmeisterin Aleksandra Jegdic auf der Libero-Position und der niederländischen Außenangreiferin Hester Jasper zwei ehrgeizige und gestandene Athletinnen vom Konkurrenten Potsdam an die Elbe.

Die Lücken im Mittelblock, die der Wechsel der deutschen Nationalspielerin Monique Strubbe und der US-Amerikanerin Kayla Haneline nach Stuttgart verursachte, konnte der DSC mit der Verpflichtung der belgischen Nationalspielerin Nathalie Lemmens und Tia Jimerson aus den USA schließen. Zu den erfahrensten Leistungsträgerinnen gehören auch weiterhin Kapitänin Jennifer Janiska, die in ihre vierte Spielzeit beim DSC geht, und Zuspielerin Sarah Straube. Doch auch den Nachwuchs lässt man an der Elbe nicht aus den Augen.

"Wir haben eine sehr gute Mischung von jungen und gestandenen Spielerinnen, die idealer nicht sein könnte. Wir verfügen in diesem Jahr über mehr individuelle Qualität und damit steigt auch die der gesamten Mannschaft", sagte Waibl zufrieden und schickt deshalb eine klare Kampfansage an die Konkurrenz: "Wir wollen Meister werden."

VfB kommt mit Schwung aus der letzten Saison

Suhl kam letztes Jahr dank eines tollen Schlussspurts noch in die Playoffs, fertigte im ersten Duell Potsdam mit 3:0 ab, konnte sich aber in der Serie nicht durchsetzen. In den ungewissen Zeiten, die auf die Volleyball-Bundesliga zukommen, scheint es, als würde der VfB sein Ding machen wollen, kleine Brötchen backen und dann vielleicht die Großen ärgern.


dpa/jar

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 06. Oktober 2023 | 21:45 Uhr

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