Mitarbeiterinnen des Chipkonzerns Infineon arbeiten im Reinraum der Chipfabrik.
Fünf mitteldeutsche Standorte der Halbleiterindustrie dürfen sich über EU-Zuschüsse freuen. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Mikrochips Milliardenförderung für Halbleiter-Projekte, 13 davon in Mitteldeutschland

08. Juni 2023, 18:00 Uhr

Die EU-Kommission hat zur Förderung der europäischen Halbleiterindustrie staatliche Beihilfen von insgesamt 8,1 Milliarden Euro genehmigt. Von dem Geld profitieren auch Mikroelektronik-Projekte in Mitteldeutschland – 13 an der Zahl, an fünf Standorten.

Um die Forschung und Produktion in der Mikroelektronik und der Kommunikationsbranche in der EU voranzutreiben, hat die EU-Kommission staatliche Beihilfen in Höhe von bis zu 8,1 Milliarden Euro genehmigt. Es sei eines der größten Beihilfe-Programme bislang, sagte EU-Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager am Donnerstag in Brüssel.

Mit den genehmigten Geldern sollen insgesamt 68 Projekte in ganz Europa gefördert werden. Zusätzlich zu den staatlichen Hilfen rechnet die EU mit privatwirtschaftlichen Investitionen in Höhe von 13,7 Milliarden Euro. Neben Deutschland beteiligen sich 13 weitere europäische Länder.

Über ein Drittel deutscher Projekte in Mitteldeutschland

Mit der Genehmigung aus Brüssel können Bund und Länder nun 31 Projekte aus elf Bundesländern mit insgesamt vier Milliarden Euro fördern und damit mehr als 4.000 neue Arbeitsplätze schaffen. 70 Prozent trage der Bund, 30 Prozent die Länder. Das teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. 13 der Projekte haben ihren Standort in Sachsen oder Thüringen.

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Dazu gehören unter anderem die neu entstandenen oder ausgebauten Chip-Fabriken von Bosch, Infineon und Globalfoundries in Dresden und die Freiberger Compound Materials. In Thüringen sind die Städte Erfurt, Jena und Meiningen vertreten. Gefördert werden die Unternehmen Carl Zeiss, X-Fab und Adva. Die geplante Ansiedlung von Intel in Magdeburg spielte bei den heute beschlossenen Förderungen keine Rolle. Eine Sprecherin des Bundeswirtschaftsministeriums sagte MDR AKTUELL auf Nachfrage, dass dazu die Verhandlungen noch liefen.

Habeck: "Wichtiger industriepolitischer Meilenstein"

Wirtschaftsminister Robert Habeck sprach der EU-Kommission seinen Dank aus. Die Projekte stärkten den Mikroelektronik-Standort Deutschland und seien ein wichtiger industriepolitischer Meilenstein, erklärte er in Berlin. "Wir können so die Widerstandsfähigkeit in ganz Europa in diesem wichtigen Feld erhöhen und Wertschöpfung und Arbeitsplätze sichern."

dpa(amu)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 08. Juni 2023 | 16:00 Uhr

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