Energieversorgung Erstes Schiff mit LNG-Ladung vor Rügen eingetroffen

21. Dezember 2022, 10:56 Uhr

Die Versorgung mit Flüssigerdgas (LNG) rückt näher: Ein erster Tanker ist im Ostseehafen von Lubmin eingetroffen. Die LNG-Technologie könnte noch in diesem Winter eine Gasmangellage unwahrscheinlicher machen. Zwar fehlt noch die Genehmigung für das Terminal, diese soll jedoch rasch erteilt werden. Erst vor wenigen Tagen war ein Spezialschiff zur Umwandlung des Flüssiggases in Lubmin eingetroffen.

Vor Rügen ist ein Tanker mit der ersten Ladung Flüssigerdgas für das Terminal in Lubmin eingetroffen. Die "Seapeak Hispania" hat nach Aussage des Unternehmens Deutsche Regas 140.000 Kubikmeter Flüssigerdgas (LNG) aus Ägypten geladen. Sie habe am Mittwoch in den frühen Morgenstunden ihren Ankerplatz östlich der Insel Rügen erreicht, teilte das Unternehmen mit.

LNG-Termin in Lubmin benötigt noch Genehmigung

Noch fehlen Genehmigungen für die Inbetriebnahme des LNG-Terminals in Lubmin. Die Deutsche Regas hat inzwischen einen Probebetrieb beantragt. Die Genehmigung dafür könnte gegebenenfalls in wenigen Tagen erteilt werden, hatte der Schweriner Umweltminister Till Backhaus (SPD) Anfang der Woche gesagt.

Die "Seapeak Hispania" soll künftig als Zwischenlager auf der Ostsee dienen. Kleinere Tanker sollen das LNG von dort durch den flachen Greifswalder Bodden zum eigentlichen Terminal in Lubmin transportieren. Dem Schiff sei von den Behörden ein Ankerplatz in der Prorer Wiek zugewiesen worden, etwa sieben Kilometer nordöstlich von der Seebrücke Sellin, teilte die Deutsche Regas mit.

LNG soll russisches Erdgas ersetzen

Ende November hatte das Spezialschiff "Neptune" Rügen erreicht, am vergangenen Freitag lief es in seinen Bestimmungsort, den Hafen von Lubmin, ein. Bei der "Neptune" handelt es sich um eine "Floating Storage and Regasification Unit" (FSRU, "Schwimmende Lager- und Regasifizierungseinheit"). Diese Spezialschiffe können LNG aufnehmen, erwärmen und gasförmig machen.

Deutschland setzt beim Ersatz russischen Pipeline-Gases unter anderem auf per Schiff geliefertes LNG und baut für den Import mehrere Terminals. In Wilhelmshaven wurde in der vergangenen Woche das erste Terminal eingeweiht. Sollte in Lubmin und Wilhelmshaven noch in diesem Jahr mit der Einspeisung von Gas in die Netze begonnen werden, würde dies den ohnehin bereits unwahrscheinlicher gewordenen Fall einer Gasmangellage zum Ende des Winters noch weniger wahrscheinlich werden lassen.

dpa/MDR (jan)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 21. Dezember 2022 | 09:30 Uhr

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