Ein Senior arbeitet in seiner Elektronik-Werkstatt
Mehr Menschen sollen erst mit 67 Jahren in Rente gehen. Bildrechte: IMAGO / Future Image

Erst mit 67 Jahren Bundeskanzler Scholz will weniger vorzeitige Renteneintritte

11. Dezember 2022, 13:58 Uhr

Bundeskanzler Scholz will erreichen, dass mehr Menschen tatsächlich erst mit 67 Jahren in Rente gehen. Zu viele würden bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsleben ausscheiden, sagte er in einem Interview. Gleichzeitig leide die deutsche Wirtschaft unter Personal- und Fachkräftemangel. Hier solle ein Ausgleich geschaffen werden.

Bundeskanzler Olaf Scholz möchte erreichen, dass weniger Menschen vor Erreichen der Regelaltersgrenze von 67 Jahren in Rente gehen. Es gelte, den Anteil derer zu steigern, die wirklich bis zum Renteneintrittsalter arbeiten können, sagte der SPD-Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Scholz sieht zudem "Steigerungspotenzial" beim Anteil von Frauen am Arbeitsmarkt. "Damit das hinhaut, müssen wir aber Ganztagsangebote in Krippen, Kitas und Schulen ausbauen", sagte der Kanzler.

Bevölkerungsforschung: Viele schon mit 63 oder 64 in Rente

Nach Berechnungen des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung gehen immer mehr Menschen in Deutschland früh in Rente. Viele scheiden demnach bereits mit 63 oder 64 Jahren aus dem Arbeitsmarkt aus.

Gleichzeitig leidet die deutsche Wirtschaft unter einem Mangel an Personal und Fachkräften. "Einiges können wir auffangen, indem wir bessere Startmöglichkeiten für junge Leute schaffen und in die berufliche Aus- und Weiterbildung investieren", sagte Scholz.

Auch Einwanderung für Arbeitsmarkt nutzen

Zusätzlich müsse auch die Einwanderung aus anderen Ländern genutzt werden, um den Wohlstand in Deutschland sichern zu können. Scholz verteidigte in diesem Zusammenhang das Vorhaben der Bundesregierung, die Einbürgerung in Deutschland zu erleichtern. Da die Bundesrepublik längst Einwanderungsland sei, wolle man das Land nun an internationale Standards angleichen, erklärte der Kanzler. In vielen Staaten erhalte man die Staatsbürgerschaft nach fünf Jahren. Das solle auch hierzulande der Fall sein, "wenn man Deutsch kann, seinen eigenen Lebensunterhalt verdient und keine Straftaten begangen hat".

Mit mehreren Gesetzesvorhaben hatte die Ampel zuletzt begonnen, die deutsche Migrationspolitik zu reformieren, etwa mit dem sogenannten Chancen-Aufenthaltsrecht und Änderungen am Staatsangehörigkeitsrecht.

AFP,dpa(amu)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 11. Dezember 2022 | 09:00 Uhr

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