Premiere Halle: Stiftung startet Gespräche über Kunst und Kultur im Osten

16. Februar 2024, 12:58 Uhr

Um die Identität des Ostens zu ergründen, startet die Kunststiftung Sachsen-Anhalt bald 35 Jahre nach der Wende eine neue Veranstaltungsreihe. Es sei an der Zeit, mit verschiedenen Generationen ins Gespräch zu kommen, erklärte dazu Stiftungsdirektorin Manon Bursian bei MDR KULTUR. Im Fokus des Formats "Ost – eine Diskursreihe" stünden die Folgen der Transformation für Kultur- und Kunstschaffende bis heute. Den Auftakt bestreitet am Freitag der Görlitzer Bestseller-Autor Lukas Rietzschel.

  • "Ost – eine Diskursreihe" heißt ein neues Veranstaltungsformat der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, das am Freitag in Halle startet.
  • Im Fokus stehen die Folgen der andauernden Transformation für Kultur und Kunst im Osten.
  • Anliegen ist es, mit Kultur- und Kunstschaffenden verschiedener Generationen sowie dem Publikum ins Gespräch zu kommen.

Mit einer Lesung von Lukas Rietzschel startet die Kunststiftung Sachsen-Anhalt am Freitag eine neue Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Ost". Wie Stiftungsdirektorin Manon Bursian im Gespräch mit MDR KULTUR erklärte, soll in der Diskursreihe ergründet werden, welche Spuren die Wende im Bereich von Kunst und Kultur hinterlassen hat. "Es gab einen radikalen Bruch für Millionen Menschen und darunter waren natürlich auch Schriftsteller und Kunstschaffende aller Sparten."

"Ost" bittet Kulturschaffende zum generationsübergreifenden Diskurs

Die Wandlungsprozesse dauerten bis heute an, ebenso seien die Veränderungen in vielen Bereichen des kulturellen Lebens noch offen sichtbar, erklärte Bursian weiter. Es sei an der Zeit, mit Kunstschaffenden aus verschiedenen Generationen darüber ins Gespräch zu kommen – und vor allem "ganz jungen Ostdeutschen mal eine Stimme zu geben", so Bursian.

Identität Ost?

In dem angestrebten Diskurs gehe es um "Identität, Heimat und das Leben zwischen den Kunstwelten": "Was ist, wenn man erfolgreich im Osten ist, wie erfolgreich ist man gleichzeitig im Westen? Wer liest welche Bücher?" Gerade mit Blick auf Kultur und Kunst gebe es noch viel zu besprechen, ist die Chefin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt überzeugt, auch wenn es inzwischen viele Publikationen und Kunstwerke zum Thema gebe.

Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt, sitzt in einem Ausstellungsraum der Stiftung.
Vor der Premiere: In den Räumen der Kunststiftung Sachsen-Anhalt in Halle startet eine neue Veranstaltungsreihe unter dem Titel "Ost". Bildrechte: picture alliance/dpa | Jan Woitas

Breiter Raum für Publikumsdialog

Zum Auftakt der Diskursreihe "Ost" stellt Lukas Rietzschel seinen Roman "Raumfahrer" vor. Im Anschluss an die Lesung gibt es Bursian zufolge ein langes Gespräch mit dem 29-jährigen Autor aus Görlitz. Großer Raum werde dann dem Austausch mit dem Publikum eingeräumt. Das sei der Kern der Veranstaltungsreihe: miteinander sprechen.

Das ist der innere Kern der Veranstaltungsreihe: miteinander zu sprechen.

Manon Bursian Direktorin Kunststiftung Sachsen-Anhalt

In den kommenden Debatten sollen sich neben Kunstschaffenden und Autoren auch Wissenschaftlerinnen dem Thema "Ost" annähern. Erwartet werden in Halle demnächst der Publizist Dirk Oschmann, die Künstlerin Henrike Naumann oder Schriftstellerinnen und Schriftsteller wie Paula Irmschler, Martin Becker und Jaroslav Rudis.

Angaben zur Veranstaltung Kunststiftung Sachsen-Anhalt
Neuwerk 11
06108 Halle

"Ost – eine Diskursreihe"
16. Februar, 19 Uhr

"Raumfahrer" von Lukas Rietzschel
– Autorenlesung und Gespräch

Einlass ab 18 Uhr, die Plätze werden nach Reihenfolge des Erscheinens vergeben
Eintritt: 5 Euro (kein Vorverkauf, nur Abendkasse gegen Barzahlung)

Quelle: Kunststiftung Sachsen-Anhalt, MDR KULTUR (Ines Herrmann), redaktionelle Bearbeitung: ks

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | Kultur Kompakt | 16. Februar 2024 | 06:30 Uhr

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