Zwei Pilze in einer Wiese.
In diesem Jahr sind ungewöhnlich viele Pilze zu finden. Bildrechte: Anne Sailer

Pilzjahr 2023 Pilzsucher finden so viele Pilze wie lange nicht

05. September 2023, 14:11 Uhr

Die Ziegenlippe ist der Speisepilz des Jahres 2023 in Sachsen-Anhalt. Aber es sprießen auch Giftpilze, die wie der grüne Knollenblätterpilz lebensgefährlich sind. Pilzexperten empfehlen ein Bestimmungsbuch zu nutzen und im Zweifel einen Pilzexperten zu kontaktieren.

Pilzjahre wie dieses sind selbst für den Pilzexperten ungewöhnlich. Wolfgang Brandt tritt derzeit nur vor seine Haustür und hat schon den ersten Pilz in der Hand. "Bei uns gibt es zurzeit ein Massenaufkommen der Ziegenlippe. Das ist ein guter Speisepilz, ein Röhrling. Nicht so gut wie der Steinpilz, aber genauso gut essbar."

Ein Mann lächelt in die Kamera.
Der hallesche Pilzexperte Wolfgang Brandt empfiehlt statt Handy-Apps zur Pilzbestimmung ein klassisches Pilzbuch. Bildrechte: Anne Sailer

Nicht nur auf Wiesen werden Pilzliebhaber derzeit fündig. Auch in Stadtwäldern und größeren Nadel- und Laubwaldgebieten können sie sich die Körbe mit den schmackhaften, sogenannten eukaryotischen Lebewesen füllen. Die Sommersteinpilze gehen zwar derzeit zur Neige, aber an seine Stelle ist die Ziegenlippe getreten.

Giftpilze können mit genießbaren Sorten verwechselt werden

Oft zu finden ist aber auch der Wurzelnde Bitter-Röhrling, der dem Steinpilz sehr ähnlich sieht und – wie der Name schon erahnen lässt – ungenießbar ist. Auch der Grüne Knollenblätterpilz ist weit verbreitet. Dieser ist lebensgefährlich giftig und leicht zu verwechseln mit dem Grasgrünen Täubling, einem guten Speisepilz.

Pilze und eine Pilzbürste liegen auf einem bunten Tuch.
Der Kartoffelbovist sieht aus wie eine Kartoffel, ist aber innen schwarz und ungenießbar Bildrechte: Anne Sailer

Die Empfehlung des Pilzexperten: Pilze sollten immer herausgedreht werden. Dann ist die typische Knolle oder Scheide zu sehen, ein wichtiges Merkmal zur Bestimmung des Giftpilzes. Die Vorsicht ist nicht unbegründet, Im Harz habe sich, so Brandt, bereits eine ganze Familie mit Knollenblätterpilzen vergiftet und ist nur knapp dem Tod entkommen.

Zwei Pilze auf dem Waldboden.
Schön aber lebensgefährlich giftig: Der grüne Knollenblätterpilz Bildrechte: Anne Sailer

Pilz-Apps sind nicht sicher

Beliebt bei Pilzsucher sind Bestimmungs-Apps auf dem Handy, mit denen lässt sich aber meist nur die Gattung bestimmen. Ein klassisches Pilzbuch ist laut Wolfgang Brandt immer noch die beste Wahl für den Pilzkorb.

Wer sich dann immer noch unsicher ist, der sollte einen ehrenamtlichen Pilzexperten um Rat fragen. 

Ein Hand öffnet ein Buch über Pilze.
Das gute alte Bestimmungsbuch muss mit in den Wald. Bildrechte: Anne Sailer

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MDR (Anne Sailer) | erstmals veröffentlicht am 03.09.2023

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | 09. August 2023 | 14:00 Uhr

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