Blick auf den Weihnachtsmarkt in der Bergstatdt Marienberg, 2019
Sonderzüge der Erzgebirgsbahn sollten die Gäste der Bergparade ursprünglich direkt nach Marienberg bringen. Wegen einer gesperrten Brücke fällt dieser Plan ins Wasser. (Archivbild) Bildrechte: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild | Nico Schimmelpfennig

Fernverkehr Eisenbahnbrücke kaputt: Sonderzüge zur Bergparade Marienberg abgesagt

15. Dezember 2023, 15:09 Uhr

Dieses Jahr sollten Besucher der großen Bergparade Marienberg das erste Mal direkt mit Zügen in den Erzgebirgsort fahren. Die nostalgische Bahnstrecke war schon bei vorherigen Sonderfahrten beliebt. Doch dieser Plan fällt wegen eines schweren Unfalls in dieser Woche ins Wasser.

Kurz vor der großen Bergparade in Marienberg ist die Aufregung größer als sonst: Die Gäste des Umzugs mit seinen mehr als 500 Trachtenträgern und Bergmusikern sollten mit Sonderzügen direkt nach Marienberg fahren. Wie der Sprecher der Erzgebirgsbahn, Ralf Bucka, nun mitteilte, wird daraus nichts. "Das haben wir kurzfristig nicht möglich machen können", sagt Bucka. Denn die Strecke sei nach einem schweren Unfall gesperrt.

Grund für die Sperrung ist eine kaputte Eisenbahnbrücke in Pockau-Lengefeld, über die die Sonderzüge rollen sollten. Ein Lkw-Fahrer hatte am Mittwoch laut Polizei offenbar die Durchfahrtshöhe der Brücke nicht beachtet. Der auf dem Lastwagen geladene Bagger schrammte die Brücke und beschädigte sie schwer. Der Schaden werde in die Hunderttausende Euro geschätzt. Hinzu kommt, dass die unter der Brücke führende Staatsstraße gesperrt ist.

Alternative nicht möglich

Damit falle auch Plan B weg, erklärte Bahnsprecher Ralf Bucka. Ursprünglich sollten Ersatzbusse anstatt der ausgefallenen Sonderzüge fahren. Die Straßensperrung mache das jedoch unmöglich. "Wir hätten riesige Umwege fahren müssen und die doppelte bis dreifache Anzahl Busse gebraucht", sagte Bucka und fügte hinzu: "Das ist von der Größenordnung nicht zu stemmen."

Wir hätten riesige Umwege fahren müssen und die doppelte bis dreifache Anzahl Busse gebraucht.

Ralf Bucka Sprecher der Erzgebirgsbahn

Gäste sollen regulären Busverkehr nutzen

Es wird demnach keine Sonderfahrten am Sonntag zur Bergparade Marienberg geben, betonte Bucka. Die Besucher werden gebeten, die regulär fahrenden Busse nach Marienberg zu nutzen. Bucka bedauert, dass die Züge nicht wie geplant abfahren können. "Viele hatten zuvor schon die Möglichkeit genutzt, auf der alten Strecke fahren zu können. Das ist der nostalgische Aspekt."

Lösung für kaputte Brücke gesucht

Bisher habe es einzelne Sonderfahrten nach Marienberg gegeben, die von Hunderten Fahrgästen genutzt worden seien, so Bucka. Dieses Jahr sollten die Sonderzüge das erste Mal zur Bergparade fahren. Für die beschädigte Brücke solle möglichst schnell eine Lösung gefunden werden. Es werde etwa über eine Behelfsbrücke nachgedacht, erklärte der Bahnsprecher. Denn auch die Bundeswehr brauche die Strecke für ihre Fahrten.

MDR (phb/nok)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Chemnitz | 15. Dezember 2023 | 17:30 Uhr

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