Woche der offenen Unternehmen Schüler entdecken Berufe: Das macht ein Nachhaltigskeitsmanager
Hauptinhalt
13. März 2024, 20:34 Uhr
Sächsische Schüler können in dieser Woche Einblick in den Berufsalltag verschiedener Unternehmen nehmen. Dabei gibt es für sie auch eher unbekannte Berufe zu entdecken. Einen davon hat das Chemnitzer Unternehmen Texulting GmbH im Angebot: Hier gibt es den noch relativ neuen Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers.
Mit Nachhaltigkeit hat sich die 14 Jahre alte Greta Dürr nach eigenen Aussagen bislang noch nicht großartig befasst. Trotzdem ist sie gemeinsam mit ihrer 15 Jahre alten Freundin Miriam Hengst am Mittwoch zur Texulting GmbH gekommen. Hier wollen sie sich über den Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers schlau machen.
Doch bevor es um den konkreten Beruf geht, erklärt Nachhaltigkeitsmanagerin Lilian Kupfer spielerisch, was es mit dem Begriff Nachhaltigkeit auf sich hat. Manches erklärt sie, andere Fakten können die Schülerinnen und Schüler im Raum an ihrem Handy mit einem Quiz selbst herausfinden. So erfahren sie, dass bereits im 18. Jahrhundert der Begriff Nachhaltigkeit durch den Chemnitzer Hans Carl von Carlowitz geprägt wurde oder dass die Produktion eines T-Shirts 2.300 Liter Wasser benötigt.
Nachhaltigkeit in die Gesellschaft tragen
Auch ein kurzes Video über die Herstellung von Textilien und die damit verbundenen Arbeitsbedingungen weltweit und den Einsatz von Chemikalien wird gezeigt. "Da habe ich schon überlegt, ob ich was anders machen muss und wo ich meine Schuhe und so kaufe", sagt Greta danach.
Damit ist ein Ziel der Texulting GmbH für diesen Tag bereits erfüllt. "Wir wollen das Thema Nachhaltigkeit in die Gesellschaft und damit auch an die Jugend herantragen", sagt Prokuristin Franziska Lehmann. Natürlich gebe es auch einen Bedarf an Nachwuchskräften.
Unternehmen nachhaltig fit machen
Nach einer kurzen Pause erklärt Kupfer, was ihren Beruf als Nachhaltigkeitsmanagerin ausmacht. "Wir wollen Unternehmen dabei unterstützen, nachhaltiger zu werden", sagt sie. Dabei gehe es nicht nur allein um Umweltthemen wie den CO2-Ausstoß, sondern auch um soziale und wirtschaftliche Komponenten.
"Gerechte Entlohnung, Arbeitsschutz und eine auf Langfristigkeit angelegte Produktpalette gehört genauso zur Nachhaltigkeit", sagt sie. Anhand einiger Beispiele erklärt sie, was Unternehmen tun können. "Zum Beispiel könnte das Jobticket oder Jobbike eingeführt werden für eine nachhaltigere Mobilität der Mitarbeiter", so Kupfer. Aber auch eine Umstellung auf ein papierloses Unternehmen, das Anbieten von Sportkursen oder Weiterbildungen seien Möglichkeiten.
Dass auch wirtschaftliche Faktoren eine wichtige Rolle spielen, hat Pia Fischer überrascht. "Man denkt, wenn man Nachhaltigkeit hört, eher so an Umwelt und vielleicht noch das Soziale", sagt die 17-Jährige. Ähnlich wie Pia hat sich auch Ayko Nordmann schon vorab für den Umweltschutz interessiert. "Tendenziell ist der Beruf des Nachhaltigkeitsmanagers und die Dinge, die man da tun würde, für mich interessant", sagt er. Bevor der 16-Jährige aber eine Entscheidung trifft, will er sich weiter mit dem Beruf und damit verbundenen Lohn- und Aufstiegschancen auseinandersetzen.
MDR (ali)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 11. März 2024 | 19:00 Uhr
