Migration Schloss in Berggießhübel wird keine Flüchtlingsunterkunft
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27. September 2023, 14:37 Uhr
Im Schloss Friedrichsthal in Bad Gottleuba-Berggießhübel werden keine Geflüchteten untergebracht. Das teilte der zuständige Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Dienstagabend mit. Den Angaben zufolge hat der Besitzer des Schlosses sein Vermietungsangebot zurückgezogen.
Zugleich wies das Landratsamt daraufhin, dass die Unterbringung von Migranten eine kommunale Pflichtaufgabe sei. Die kreiseigene Grundstücks- und Verwaltungsgesellschaft Sächsische Schweiz werde deshalb weiter nach geeigneten Immobilien suchen, um die zugewiesenen Menschen möglichst in der Fläche verteilt unterzubringen und nicht beispielsweise auf Turnhallen zurückgreifen zu müssen.
Einwohne und Rechtsextreme protestieren
Die Ankündigung, dass vorübergehend Migranten in das leerstehende Schloss Friedrichsthal einziehen sollen, hatte zu Protesten geführt. Ein Mitglied der rechtsextremen Kleinstparteil "Freie Sachsen" aus dem 15 Kilometer entfernten Heidenau hatte am Montag eine Kundgebung in Berggießhübel organisiert, an der sich auch Einwohner beteiligten.
In dem Ortsteil der Kurstadt wohnen knapp 1.600 Menschen. Die Angaben zur Teilnehmerzahl bei der Anti-Asyl-Demonstration schwanken zwischen mehreren Hundert und 5.000. Auf der anderen Seite protestierten nach Polizeiangaben etwa 70 Menschen gegen den Aufmarsch.
MDR (stt)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | Sachsenspiegel | 26. September 2023 | 19:00 Uhr