Waldbrände Ticker vom 28. Juli 2022: Keine Entspannung in Sachsen, Brandenburg und Tschechien

28. Juli 2022, 22:06 Uhr

An mehreren Stellen brennt es in der Böhmischen Schweiz in Tschechien und im Nationalpark Sächsische Schweiz. An der Landesgrenze zu Brandenburg ist ein Großfeuer zwar eingedämmt, aber noch lange nicht gelöscht worden, das auch immer wieder Sachsen mit bedroht. Wir halten Sie mit unserem News-Ticker über alle Entwicklungen auf dem Laufenden!

Tickerende

Damit endet der Ticker vom Mittwoch. Aktuelle Meldungen zu den Waldbränden finden Sie im Freitagsticker.

21:29 Uhr | Löschflugzeuge müssen zurück nach Italien

Die Freude über den Einsatz zweier Löschflugzeuge aus Italien über der Böhmischen Schweiz währte nur einen Tag. Der Direktor der tschechischen Feuerwehr, Vladimír Vlček, sagte dem TV-Sender ČT am Abend, dass die Canadair-Flugzeuge am Freitagmorgen nach Italien zurückkehren, weil sie wegen mehrerer Brände nahe der slowenischen Grenze dort gebraucht werden. Die Entscheidung sei unerwartet gekommen, hieß es. Tschechien verhandele nun mit Spanien und Schweden über die Ausleihe ähnlicher Flugzeuge.

Am Donnerstag waren neben den beiden Canadair-Flugzeugen in Böhmen insgesamt 400 Feuerwehrleute und elf Hubschrauber im Einsatz.

21:16 Uhr | Noch 550 bis 600 Hektar in Südbrandenburg in Flammen

Der Großbrand Kölsa-Rehfeld in Südbrandenburg an der Landesgrenze zu Sachsen betrifft ein Gebiet von 550 bis 600 Hektar, sagte der Sprecher des Kreises Elbe-Elster. Vorgestern waren es noch 800 Hektar.

Am Freitag stockt der Kreis die Einsatzkräfte zum Löschen auf. Eine zusätzliche Brandschutzeinheit sei angefordert worden, womit die Zahl der Einsatzkräfte im Gebiet von 300 auf 400 steige. Die Bundeswehr ist mit sieben Hubschraubern zur Erkundung und zum Löschen im Einsatz. Transporthubschrauber sollten am Abend teils bis 22 Uhr in der Luft sein.

Insgesamt ist die Lage stabil. Aber es gibt noch keinen Grund zur Entwarnung.

Sprecher des Landkreises Elbe-Elster

21:00 Uhr | Landratsamt Pirna verhängt Feuerwerksverbot

Im Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ist ab sofort das Abbrennen von Feuerwerk verboten. Eine Allgemeinverfügung sei erlassen worden, informierte das Landratsamt Pirna. Das Verbot gilt für Kleinfeuerwerke wie zu Silvester ebenso wie für professionelle Feuerwerke von Personen mit Fachkundenachweis. Die Behörde verwies auf die seit Tagen wütenden Brände im Nationalpark und die Trockenheit. Es gelte, Waldbrände zu vermeiden.

20:17 Uhr | Erste Indizien zur Brandursache in Böhmischer Schweiz

Der tschechischen Polizei liegen erste Indizien vor, die zur Klärung der Brandursachen im Nationalpark Böhmische Schweiz beitragen könnten. Es gebe "gewisse Hinweise, aber es fehlen konkrete Zeugenaussagen, die die Ursache des Großbrandes in der Böhmischen Schweiz klären würden", sagte Polizeisprecher Daniel Vítek mehreren tschechischen Medien. Die Beamten hätten die Stelle untersucht, an der die Feuerwehr am Sonntag nach 8 Uhr erstmals löschen musste. Vorsatz oder Fahrlässigkeit werde nicht ausgeschlossen.

Am 24. Juli 2022 beschrieb die Feuerwehr via Twitter den Löscheinsatz im Wald nahe Hrensko bei Malinový důl auf einer Fläche von 450 mal 150 Metern. Die Flammen breiteten sich am Vormittag rasch aus zum lodernden Großbrand.

20:05 Uhr | Flammen an Verteidigungslinie bei Mezní louka gestoppt

Nach Angaben des Gouverneurs der Region Ústí, Jan Schiller, hat sich die Lage am Brandort heute stabilisiert. Das tschechische Fernsehen CT24 zitiert den Politiker: "Feuerwehrleute halten die Verteidigungslinie, die bei Mezní louka weiter bei Vysoké Lípa verläuft." Wegen des Windes gebe es ständig lokale Brände, aber an der Linie sei der Brand gestoppt worden.

19:53 Uhr | Auch Erzgebirger helfen im Waldbrandgebiet

Die Einsatzkräfte im Waldbrandgebiet Sächsische Schweiz bekommen ab Freitag Hilfe auch aus dem Erzgebirge. Ein Katastrophenschutz-Löschzug des Erzgebirgskreises und 25 Kameraden und Kameradinnen der Feuerwehren Wolkenstein-Schönbrunn, Scharfenstein, Stollberg-Oberdorf und Satzung fahren in den Nationalpark. Ihr Einsatz soll bis Sonntagabend dauern, kann aber verlängert werden, hieß es.

19:12 Uhr | Polizei zeigt Wärmebilder von Glutnestern in Südbrandenburg

Nach Bekanntwerden des erneuten Aufflammens von Glutnestern in Südbrandenburg am Nachmittag, hat die Polizei Bilder eines Überflugs veröffentlicht. Eine Wärmebildkamera zeigt, wo die bis zu 180 Grad Ceslius heißen Stellen sind, die bei Wind wieder aufflammen könnten. Die Kollegen des RBB haben das Polizeivideo hier aufbereitet:

18:31 Uhr | Innenminister: Löscheinsätze besser führen und koordinieren

Technische Absprachen, Kommunikation per Funk, Lufteinsätze und die Arbeit der Führungsstäbe - all das soll in den Nationalparks Sachsens und Böhmens für die Brandlöschung stringenter koordiniert werden. Das kündigte Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) nach Gesprächen mit tschechischen Kollegen an.

Dem MDR SACHSENSPIEGEL sagte der Minister: "Die Koordination des Luftraums ist nötig, wo bis zu 20 Maschinen gleichzeitig unterwegs sind." Daher hätten sich beide Länder Überflugrechte bis zu 20 Kilometern eingeräumt. Zudem sollen alle Löschbeteiligten den Funkverkehr über ein geschlossenes Funkfrequenzband miteinander führen, was die NATO freigegeben habe. Je ein Verbindungsbeamter aus Tschechien und Deutschland soll im jeweils anderen Krisenstab des Nachbarlandes mitarbeiten.

Uns interessiert die Grenze genau so wenig, der Funkenflug die Grenze interessiert. Wir arbeiten das gemeinsam ab. Wo immer wer hilft, wir tun es gemeinsam.

Armin Schuster sächsischer Innenminister (CDU)

Innenminister Schuster befürchtet, dass der angekündigte Regen am Sonnabend "nicht ausreichen wird", den Brand zu löschen. Er vermutet, dass Löschhubschrauber und "viele, viele menschliche Hände von Helfern" in tagelanger Arbeit die Flammen löschen müssen. Der Einsatz werde länger dauern.

17:46 Uhr | Feuerwehr twittert "gute Neuigkeiten" vom Prebischtor

"Viele von Ihnen machen sich Sorgen um den Zustand unseres bedeutenden Naturdenkmals Prebischtor. Nun, wir haben gute Neuigkeiten", twittert die tschechische Feuerwehr. Ihre Aufnahmen im Netz zeigen: Die berühmte Felsformation und Gebäude sind zwar von Rauchschwaden umhüllt, aber nicht beschädigt.

17:30 Uhr | Nationalpark: Nach Feuern Felsstürze befürchtet

Ein Waldbrandexperte schließt nach den Feuern im Nationalpark Sächsische Schweiz Felsstürze nicht aus. "Ich fürchte, dass die Brände im Elbsandsteingebirge zu dramatischer Bodenerosion und Felsstürzen führen. Da ist ja kaum Humus, die Bäume stehen auf Fels", sagte der Professor für Waldbau und Waldschutz an der TU Dresden, Michael Müller, den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.

Der Experte sprach sich dafür aus, Waldbrände nicht in allen Gebieten immer zu löschen. In einem deutschen Nationalpark bremse jedes Feuer die natürliche Entwicklung um Jahrzehnte aus. Anders sehe die Lage in Kiefernwäldern etwa in Brandenburg aus. "Dort gibt es Flächen mit hoher Munitionsbelastung. Hier muss man sich entscheiden, ob man Brände löschen oder aufgeben und laufen lassen sollte."

17:18 Uhr | Tschechien zu Hilfe aus Ausland:" Freunde sollten einander helfen"

Tschechien hat sich bei Deutschland und der Slowakei für technische Hilfen bedankt. Am Nachmittag sei ausländische Hilfe aus Deutschland eingetroffen, das zwei Großraumtanker zur Verfügung stellte, sagte der Sprecher der Feuerwehr Ústí, Milan Rudolf.

"Ich danke der slowakischen Seite für die Entsendung des Black-Hawk-Hubschraubers und anderer Ausrüstung an den Ort der Brandkatastrophe. Freunde sollten einander helfen!", sagte die Tschechiens Verteidigungsministerin Jana Černochová. "Wir werden helfen, ihren Luftraum zu schützen. Die Slowaken helfen jetzt genauso bereitwillig unseren Feuerwehrleuten", zitiert die Tageszeitung "DNES" die Ministerin in der Onlineausgabe.

16:10 Uhr | Feuer in Südbrandenburg flammt wieder auf

Nach leichter Entspannung in der Nacht ist das Feuer im Süden des Einsatzgebietes Kölsa-Rehfeld in Brandenburg durch heiße Glutnester gegen 14 Uhr wieder aufgeflammt, teilte der Elbe-Elster-Kreis mit. Ein Bundeswehrhubschrauber wurde zu dieser Brandstelle geschickt, der die Flammen aus der Luft löscht. Die Wassertanks an Bord können bis zu 5.000 Liter fassen. Das Wasser zieht er sich aus dem nahe gelegenen Kiebitzsee, der für Badegäste derzeit gesperrt ist.

Am Boden unterstütze ein Pionierpanzer der Bundeswehr, um Wege für die Feuerwehrleute durchs unwegsame Gelände anzulegen und Schneisen zu schlagen. Ein weiterer Panzer wird für Freitag erwartet. Gegen die Flammen bei Falkenberg kämpfen rund 300 Einsatzkräfte aus mehreren Landesteilen Brandenburgs. Im Laufe des Tages soll die Fläche vermessen werden, auf der der Wald noch brennt.

Der Verwaltungsstab hält aktuell noch an der Großschadenslage fest, weil überörtliche Einsatzkräfte und Kapazitäten nach wie vor dringend benötigt werden und die Lage mit eigenen Kräften allein nicht zu bewältigen ist.

Landkreis Elbe-Elster Mitteilung vom Donnerstagnachmittag

15:41 Uhr | Diese Waldbrandstufen gelten derzeit

Die Waldbrandgefahrenstufen liegen in ganz Sachsen aktuell mindestens bei Stufe 3, in einigen Regionen im Norden des Landes auch bei 4 (Stand 28.07., 14:33 Uhr). Diese Karte gibt den detaillierten Überblick:

15:20 Uhr | Wie Technik gegen Waldbrände helfen kann

Wie schwer kontrollierbar große Waldbrände sein können, zeigt sich aktuell in der Sächsischen Schweiz. Wenn der Mensch vermeiden will, dass Brände so gewaltig werden, hilft nur eines: Früherkennung, denn dann kann man löschen, bevor es gefährlich wird. Oft entscheidet die erste halbe Stunde. Kameramonitoring und Rauchsensoren in den Wäldern sollen dabei helfen, Brände möglichst früh zu melden.

15:04 Uhr | Drehender Wind erschwert Löscharbeiten

Drehender Wind aus Richtung Tschechien (Ostwind) hat die Lage im Waldbrandgebiet in der Sächsischen Schweiz verschärft. Die Bekämpfung der Feuer ist aktuell darauf gerichtet, ein weiteres Übergreifen von Flammen aus dem Nachbarland zu verhindern, teilte das Landratsamt in Pirna mit. Am Mittag waren rund 340 Kräfte aus Feuerwehren des Landkreises Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie aus weiteren Landkreisen und 30 Kräfte des Technischen Hilfswerks und von Hilfsorganisationen im Einsatz.

14:35 Uhr | Tschechien lässt zusätzliches Löschwasser in die Elbe

Damit der Wasserstand der Elbe in den Bereichen, wo die Lösch-Hubschrauber ihr Wasser aufnehmen, tief genug bleibt, wird jetzt über die Moldau-Kaskade (Kette von Staustufen) mehr Wasser zugeführt. Das teilte Tschechiens Landwirtschaftsminister Zdeněk Nekula auf Twitter mit. Demnach sollen zusätzlich 20 Kubikmeter pro Sekunde fließen. Die Moldau-Kaskade umfasst auch die großen Stauseen Orlik und Lipno im Südwesten der Tschechischen Republik.

14:14 Uhr | Sachsen und Tschechien wollen sich enger abstimmen

Tschechien und Sachsen werden nach Angaben des stellvertretenden tschechischen Innenministers Jiří Nováček Verbindungsbeamte austauschen. "Um in Echtzeit zu wissen, was passiert", sagte Nováček. Er fügte hinzu, dass der Einsatz von sieben Hubschraubern und vier Flugzeugen auf tschechischer Seite ausreicht, insbesondere seien die Flugzeuge seiner Meinung nach jetzt darauf ausgerichtet, das Übergreifen des Feuers auf Deutschland zu verhindern.

14:01 Uhr | Luftaufnahmen aus dem Nationalpark

Rauchschwaden von den brennenden Waldflächen ziehen durch den Nationalpark Sächsische Schweiz. Wie das ganze Ausmaß des Brandes von oben aussieht, zeigen diese Bilder.

13:31 Uhr | Kirchen um Sebnitz bieten Seelsorge an

Die Kirchgemeinden Bad Schandau und Sebnitz-Hohnstein unterstützen die Feuerwehren und bieten Menschen, die in Sorge sind, Gespräche und Seelsorge an. In Abstimmung mit den Kommunen vor Ort werben sie um Spenden zur Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren in der Region, wie das evangelisch-lutherisches Landeskirchenamt Sachsens mitteilte. Auch in den Gottesdiensten wollen die Kirchgemeinden in Gebeten und Fürbitten an Betroffene und Helfer zu denken.

13:17 Uhr | Umweltminister: Stecken in Folgen des Klimawandels

Sachsens Umweltminister Wolfram Günther (Grüne) sieht in der Brandkatastrophe in der Sächsischen Schweiz eine neue Dimension: "Wir stehen in Sachsen in einer ganz neuen Realität, was Waldbrände und Waldbrandgefahren anbelangt. Wir hatten in der Vergangenheit auch in der Region schon andere Katastrophen, ich erinnere nur an die Jahrhunderthochwasser, die wir erlebt haben. Und da muss man deutlich sagen: Das sind ganz klar die prognostizierten Klimawandelfolgen, in denen wir jetzt drinstecken."

12:44 Uhr | Weniger Wind erleichtert Löscharbeiten

Die Brandbekämpfer im Nationalpark Sächsische Schweiz können in den kommenden Tagen auf Wetterunterstützung hoffen. "Der Wind lässt nach und es kommt auch etwas Regen in die Region des Waldbrandes", sagte Florian Engelmann vom Deutscher Wetterdienst (DWD). Heute ist es demnach fast windstill mit einzelnen Böen von bis zu 20 Stundenkilometern. Morgen soll der Wind etwas auffrischen, aber immer noch auf niedrigem Niveau. "In der Nacht zu Samstag dreht der Wind dann in Richtung Tschechien", erläuterte Engelmann.

12:01 Uhr | Innenminister Schuster: Feuer fordert Kräften alles ab

Sachsens Innenminister hat den Einsatz der Brandbekämpfer im Nationalpark Sächsische Schweiz gewürdigt und jegliche benötigte Hilfe zugesagt. "Die Einsatzkräfte kämpfen über die Erschöpfungsgrenze hinaus", sagte Armin Schuster (CDU) heute in Bad Schandau. Die Lage sei einmalig und habe es so zuvor noch nicht gegeben. "Der Einsatz fordert alles ab. Und das Innenministerium wird nach Kräften unterstützen."

11:06 Uhr | Großaufgebot bekämpft Feuer nördlich vom Winterberg

275 Feuerwehrleute sind aktuell auf der sächsischen Seite des Nationalparks und versuchen, ein größeres Feuer aufzuhalten. Wie Landkreissprecher Thomas Kunz im Interview mit MDR SACHSEN sagte, habe sich ein Brand aufgrund von Ostwind von Böhmen nach Sachsen ausgebreitet.

Es würden mehr Feuerwehrleute zu dem Gebiet zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach geholt. Eine vorsorglich eingerichtete Riegelstellung hätten die Flammen bereits erreicht. Die Brandbekämpfer versuchen diese zurückzudrängen. Die Riegelstellung ist eine Taktik zur Brandbekämpfung, um das Übergreifen des Feuers etwa mit Hilfe von Wasserwerfern oder Wasserschilden auf einen noch nicht brennenden Bereich zu verhindern.

10:28 Uhr | Nachschub für Löschtrupps bei Brand im Raum Arzberg

Die Situation bei dem Waldbrand in Nordsachsen an der Landesgrenze zu Brandenburg hat sich im Raum Arzberg über Nacht etwas entspannt. Das Problem bleibt laut Bürgermeister Holger Reinboth, dass die aus ganz Nordsachsen mobilisierten Einsatzkräfte nur aus der Ferne den Brandherd bekämpfen können. Das Waldstück ist stark munitionsbelastet.

Man habe mit einem Bergepanzer massive Technik erhalten, so Reinboth. "Wir erwarten im Laufe des Tages weitere Technik und Kameraden und hoffen, dass wir heute maßgeblich dazu beitragen können - zumindest auf sächsischer Seite - den Brand unter Kontrolle zu bekommen.

09:59 Uhr | Feuerwehrpräsident: Massives Problem mit Totholz

Der Deutsche Feuerwehrverband fordert angesichts des Waldbrandes in der Sächsischen Schweiz eine klare Prioritätensetzung. Präsident Karl-Heinz Banse sagte dem MDR, man brauche eine genaue Abwägung, was wichtiger sei: die Sicherheit von Anwohnern und Einsatzkräften oder die Naturschutzinteressen. Gerade in den Nationalparks in der Sächsischen Schweiz und im Harz gebe es ein massives Problem mit Totholz. Dieses müsse so schnell wie möglich aus den Wäldern herausgeschafft werden, damit Brände effektiver bekämpft werden könnten.

Zudem beklagte Banse einen Mangel an Löschwasser. Um Abhilfe zu schaffen, könnten in den Wäldern wieder Zisternen angelegt werden. Zudem brauche man mehr geländegängige Tanklöschfahrzeuge und mehr Hubschrauber. Löschflugzeuge sind nach Banses Worten dagegen keine Lösung. Sie hätten in den deutschen Gewässern meist nicht genügend Platz, um Wasser aufzunehmen. Außerdem könne man mit Flugzeugen im Gegensatz zu Hubschraubern keine Menschen retten.

09:07 Uhr | Felsenbühne Rathen spielt

Trotz der kritischen Lage in der Sächsischen Schweiz finden die Vorstellungen auf der Felsenbühne Rathen wie geplant statt. Darauf weist das Freilufttheater auf seiner Internetseite hin. Man stehe im ständigen Austausch mit den Verantwortlichen der Brandbekämpfung und werde zeitnah reagieren, sollte sich etwas für den Spielbetrieb und die Sicherheit des Publikums und der Mitarbeitenden ändern.

Rund um die Felsenbühne Rathen darf der Wald nicht betreten werden. Ein Zugang sollte ausschließlich über den Kurort Rathen erfolgen, so die Information von den Betreibern der Spielstätte. Auf dem Zuweg zur Felsenbühne darf nicht geraucht werden.

08:11 Uhr | Urlaub in der Sächsischen Schweiz gebucht - und jetzt?

Wandern, klettern, zelten - viele Urlauber in der Sächsischen Schweiz haben sich genau auf diese drei Dinge gefreut. Doch die Waldbrände im Nationalpark und die anhaltende Trockenheit lassen Freizeitaktivitäten nur bedingt zu. Wie sollen sich Urlauber jetzt verhalten? Welche Regeln gelten? Und was hat jetzt überhaupt noch geöffnet? Wir klären wichtige Fragen rund um das Thema Reisen und Tourismus in der Sächsischen Schweiz.

07:26 Uhr | Bombenfund bei Arzberg war Irrtum

Der gestern gemeldete Bombenfund auf dem Gebiet des Waldbrandes bei Arzberg hat sich als Irrtum entpuppt. Deshalb könne man weiter gegen die Flammen kämpfen, das sagte ein Sprecher des Landkreises Elbe-Elster.

Der Waldbrand war auf brandenburgischer Seite gestern Abend wieder aufgeflammt, die Flammen standen auf sächsischer Seite etwa 250 Meter von der B183 entfernt. Für heute Morgen sind zusätzliche Bundeswehrhubschrauber angefordert worden. Ab 8 Uhr sollen sie auf brandenburgischer Seite aus der Luft löschen.

07:09 Uhr | Neue Brandstelle nördlich vom Großen Winterberg

Der Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz breitet sich wieder aus. Weiter nördlich vom bisherigen Brandgebiet zwischen Großem Winterberg und Großem Zschandbach habe das Feuer die Grenze von Böhmen in die Sächsische Schweiz überschritten, teilte der Pressesprecher des Landratsamtes Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Thomas Kunze, heute mit. Es lasse sich aber noch nicht sagen, ob dort neben den bisherigen fünf Brandstellen ein weiterer großer Brandherd entstehe.

06:31 Uhr | Kampf gegen die Flammen geht weiter

Die Situation in den Waldbrandgebieten im Süden Brandenburgs und im Nationalpark Sächsische Schweiz bleibt trotz zunächst leichter Entspannung ernst. Auch am heutigen Donnerstag geht der Kampf gegen die Flammen weiter. Hunderte Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte arbeiten hart, um die Brände einzudämmen.

05:39 Uhr | Sächsische Minister an Brandorten unterwegs

Heute wollen sich Sachsens Forstminister Wolfram Günther (Grüne) und Innenminister Armin Schuster (CDU) ein Bild von der Brandlage in der Sächsischen Schweiz machen.

05:03 Uhr | Forstwissenschaftler: Neue Ansätze zur Waldbrandbekämpfung nötig

Der Freiburger Forstwissenschaftler Alexander Held hat dringend neue Ansätze für die Waldbrandbekämpfung in Deutschland angemahnt. "Was wir jetzt an Feuerverhalten erleben, ist normalerweise sichtbar in Spanien und Portugal. Da hinken wir einfach hinterher, was Ausbildung, Strategie, Taktik, aber auch die Ausrüstung angeht", sagte Held dem TV-Sender "phoenix". Zwar würden Feuerwehrschulen neue Ausbildungskonzepte erarbeiten, aber sie würden von aktuellen Entwickungen überholt.

Ziel sei ein Feuermanagement, wozu die Feuerwehren und das Löschen von Bränden als elementare Bausteine gehörten. Aber es gebe noch weitere Bausteine wie Land- und Forstwirtschaft, Umweltbildung, Bewusstseinsbildung, Tourismus. Alle Akteure müssten koordiniert hin zu einer robusteren Landschaft arbeiten. Dann könne die Feuerwehr sicher und effektiv ihre Aufgaben erfüllen.

04:50 Uhr | Dresden sperrt die Wälder

Seit Donnerstag sind die Wälder im Gebiet der Stadt Dresden gesperrt. Die Stadtverwaltung begründete die Allgemeinverfügung mit der "sehr angespannten Waldbrandsituation im Freistaat Sachsen". Die Sperrung des Waldes gilt befristet bis zum 30. September 2022. Nur öffentliche Straßen und Wege dürfen genutzt werden.

Welche Flächen in Dresden Wald sind, kann über den Themenstadtplan der Landeshauptstadt abgerufen werden.

04:12 Uhr | Illegale Party in Dresdner Heide

In der Nacht zum Mittwoch hatten Polizisten in der Dresdner Heide 30 Menschen angetroffen, die eine verbotene Party feierten. Sie hatten einen benzinbetriebenen Generator für den Betrieb ihrer Musikanlage dabei und waren teils mit Autos ins Naturschutzgebiet gefahren. Trotz der aktuellen Waldbrandgefahr fanden die Beamten frische Zigarettenkippen auf dem Waldboden und drei Benzinkanister. In Freital hatten Unbekannte ein Lagerfeuer in einem Wald an der Otto-Dix-Straße angezündet. Nach einem Zeugenhinweis konnte die Feuerwehr das Feuer löschen, bevor es auf den Wald übergreifen konnte. Die Polizei ermittelt.

MDR (ama,kk)/dpa/AFP

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 28. Juli 2022 | 19:00 Uhr

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