Waldboden mit Löschwasserresten
Am Felsriff bei Waitzdorf bekämpfte die Feuerwehr am Mittwoch Glutnester im Boden. Das weiße Netzmittel im Löschwasser erleichtert das Eindringen des Wassers in tiefere Schichten der Nadelstreu. Bildrechte: Marko Förster

Hohnstein Waldbrand in Sächsischer Schweiz: Polizei ermittelt wegen fahrlässiger Brandstiftung

04. April 2024, 14:35 Uhr

Fahrlässigkeit ist Ursache der meisten Waldbrände in Sachsen. Auch beim jüngsten Feuer im Nationalpark Sächsische Schweiz gehen die Ermittler und die Parkverwaltung davon aus. Dabei darf dort weder geraucht noch gecampt werden. Die Brandschäden im Nationalpark lassen sich nicht beziffern, wohl aber die Kosten des Feuerwehreinsatzes.

Nach dem Waldbrand in der Sächsischen Schweiz bei Hohnstein ermittelt die Polizei wegen fahrlässiger Brandstiftung. Ein Polizeisprecher sagte MDR SACHSEN, die Brandursachenermittler hätten ihre Arbeit vor Ort beendet. Ein Ergebnis liege aber noch nicht vor. Auch die Nationalparkverwaltung geht davon aus, dass das Feuer in einem Klettergebiet von Menschen verursacht wurde.

Ranger entdecken immer noch Glutnester

Noch heute seien einzelne Glutnester in dem Gebiet um die Ochel-Wände entdeckt worden, sagte Nationalparksprecher Hanspeter Mayr MDR SACHSEN. Ranger würden sie mit Löschrucksäcken ablöschen. Mayr zufolge wurden durch den Brand in der Kernzone des Nationalparks wertvolle Bereiche zerstört. "In Geld sind die Schäden nicht zu beziffern." Er sei fassungslos, "dass Leute nach dem verheerenden Brand 2022 immer noch so fahrlässig mit Feuer umgehen."

Mehr Hinweisschilder, mehr Kontrollen im Nationalpark

An abgelegenen Stellen im Nationalpark sollen nun noch mehr Schilder aufgestellt werden, um auf die geltenden Regeln hinzuweisen. Denn die meisten Brände im Nationalpark Sächsische Schweiz entstehen etwa durch Rauchen oder Lagerfeuer in dem geschützten Bereich. Dabei darf dort weder gezeltet noch Feuer gemacht werden. Sollte die Waldbrandgefahr wieder steigen, könnte auch wieder ein Polizeihubschrauber fliegen, um die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren, sagte Mayr.

Feuerwehrleute beim Löschen im Wald
Kameradinnen und Kameraden der Hohnsteiner Feuerwehr bekämpften die großflächig in Brand geratene Kuppe des Felsriffs in der Kernzone des Nationalparks bei Waitzdorf. Bildrechte: Sachsenforst/Hanspeter Mayr

Hohnsteiner Bürgermeister: Feuerwehrkosten bis zu 20.000 Euro

Die Kosten des Feuerwehreinsatzes bei dem Waldbrand schätzt Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD) auf 10.000 bis 20.000 Euro. Er sagte MDR SACHSEN, ohne die Unterstützung der Feuerwehren der umliegenden Gemeinden hätte der Brand nicht so schnell gelöscht werden können. "Wir hatten die Höhenrettung Heidenau im Einsatz. Wir hatten aber auch die Tanklöschfahrzeuge von Lohmen, Neustadt und Sebnitz im Einsatz, die unsere Zisterne wieder befüllt haben." Da werde man sehen müssen, ob das erstattet werde.

Am Dienstag hatte ein Hektar Wald in der Nähe des Hohnsteiner Ortsteils Waitzdorf im Elbsandsteingebirge gebrannt. Mehrere Feuerwehren mit 70 Einsatzkräften brachten die Flammen unter Kontrolle.

MDR (kbe)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 03. April 2024 | 19:00 Uhr

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