Interview Schriftstellerverband in Sachsen wird 30 – Christoph Hein und Katharina Bendixen diskutieren
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22. November 2024, 14:00 Uhr
Mit einer Diskussionsveranstaltung am 22. November feiert die Sächsische Landesgruppe des Verbandes Deutscher Schriftstellerinnen und Schriftsteller sein 30-jähriges Bestehen. Im Literaturhaus Leipzig werden Mitglieder nach einem Vortrag des Autors Christoph Hein über die Aufgabe und Bedeutung von Literatur in der Gegenwart diskutieren. Der Verband wurde 1994 als eine Art Nachfolge-Organisation des DDR-Schriftstellerverbandes aus den Gruppen in Leipzig, Dresden und Chemnitz gegründet.
- Mit einer Jubiläumsveranstaltung feiert der Sächsische Landesverband der Schriftstellerinnen und Schriftsteller sein 30-jähriges Bestehen.
- Mit Ehrengast Christoph Hein und anderen Mitgliedern soll dabei über die aktuelle Rolle der Literatur diskutiert werden.
- Es soll aber auch an die Anfänge des Sächsischen Verbandsablegers erinnert werden.
Der Sächsische Landesverband der Schriftstellerinnen und Schriftsteller feiert am Freitag sein 30-jähriges Bestehen. In einer Diskussionsveranstaltung werden Mitglieder im Leipziger Haus des Buches bei einem öffentlichen Podium über die Rolle der Literatur sprechen. Dabei werden der Autor Christoph Hein und die Leipziger Schriftstellerinnen Regine Möbius und Katharina Bendixen erwartet.
Selbstverortung der Literatur
"Welchen Stellenwert hat Literatur angesichts ganz vieler Medien, die um Aufmerksamkeit konkurrieren? Was kann Literatur angesichts Social Media, angesichts von Film, Fernsehen, was kann das heute noch bewirken? Wie ist die Reichweite von Literatur? Sind wir als Schriftstellerinnen und Schriftsteller an den Rand gedrängt?" Diese Fragen stellt sich Kurt Mondaugen, der als Vorstandsmitglied die Diskussion moderieren wird.
Wie er im Gespräch mit MDR KULTUR erläutert, werden diese Art von Fragen regelmäßig im Verband debattiert: "Was kann und was sollte Literatur heute? Das ist tatsächlich eine unserer brisantesten Fragen, die wir uns stellen." Dabei gehe es auch um Selbstverortung, so der Autor und Poetry-Slammer Mondaugen. Als Grundlage der Podiumsdiskussion im Haus des Buches soll ein kurzer Vortrag von Ehrengast Christoph Hein dienen.
Was kann und was sollte Literatur heute? Das ist tatsächlich eine unserer brisantesten Fragen, die wir uns stellen.
Geschichte des Verbandes in Sachsen
Die Veranstaltung will auch auf die Geschichte des Verbandes blicken und berühmte Mitglieder wie Erich Loest oder Roswitha Geppert ehren. Die Ursprünge des heutigen Verbandes liegen im DDR-Schriftstellerverband, der nach der Wiedervereinigung aufgelöst wurde. Aus guten Gründen, wie Kurt Mondaugen im Interview ausführt: "Es gab dann natürlich in diesem Zusammenhang auch eine Aufarbeitung, eine gegenseitige Aufarbeitung all dieser, auch Verstrickungen in den DDR-Kulturbetrieb, die einfach auch mit Anpassung zusammenhingen, von vielen Schriftstellerinnen und Schriftstellern."
Der westdeutsche Verband bat ausgewählte Schriftstellerinnen und Schriftsteller darum, nicht in den Verband einzutreten – "einen Reinigungsprozess zu vollziehen", wie Mondaugen meint. "Alle anderen aus der dann schon ehemaligen DDR waren eingeladen, in den Verband einzutreten." Das geschah im Rahmen der damals vorherrschenden Strukturen, also in den Ortsgruppen. 1994 kam laut Mondaugen der Wunsch auf, den Verband auf Landesebene zu organisieren und die Gruppen in Leipzig, Dresden und Chemnitz schlossen sich zum Landesverband Sachsen zusammen.
Der sächsische Landesverband hat aktuell 80 Mitglieder, gehört zur Gewerkschaft Verdi und setzt sich als solcher auch für angemessene Vergütung von Literaturschaffenden ein.
Informationen zur bereits ausverkauften Veranstaltung
30 Jahre VS Sachsen
Lesung und Gespräch: "Was kann und soll Literatur?"
Mit Christoph Hein, Katharina Bendixen, Regine Möbius, Peter Schneider, Bertram Reinecke und anderen.
Ort: Haus des Buches, Leipzig
Datum: 22. November, 19:30 Uhr
Quelle: MDR KULTUR (Alexander Mayer); red. Bearbeitung: tsa
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 21. November 2024 | 16:10 Uhr