Wirtschaft Neuartige Batterien sollen in Jena erforscht werden

21. Juni 2023, 19:23 Uhr

Herkömmliche Energiespeicher bestehen oft zumindest in Teilen aus seltenen und wertvollen Elementen wie Lithium. In Jena wollen sich Forschende nun in einem neuen Helmholtz-Institut sogenannten polymerbasierten Batterien zuwenden. Sie werden zum Beispiel auf Grundlage von Kunststoff hergestellt. Es wird eine Millioneninvestition.

An Materialien für die Energiewende und Batterien als Energiespeicher soll künftig ein Helmholtz-Institut in Jena arbeiten. Bund und Land stellen die langfristige Finanzierung sicher, teilte das Thüringer Wissenschaftsministerium am Mittwoch mit. Es gehe darum, stationäre Speicher zu entwickeln, die etwa ohne sogenannte Seltene Erden und gefährliche Substanzen auskommen. Dabei werde auch an Technologien zur Wasserstoff-Erzeugung und der Fotovoltaik gearbeitet.

Thüringen als wichtiger Batterie-Standort

Wissenschaftsminister Wolfgang Tiefensse (SPD) sieht den Freistaat auf dem Weg, ein wichtiger Standort für die Speicher- und Batterieforschung zu werden. Dazu gehöre Grundlagen- und Anwendungsforschung, die weitere Etablierung von Produktionsfirmen und Start-ups sowie das Recycling von Batterien.

Beschlossen worden sei die Gründung des "Helmholtz-Institut für Polymere in Energieanwendungen" (HIPOLE) jetzt vom Senat der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren, erklärte das Ministerium. Damit werde die Präsenz der größten deutschen Wissenschaftsorganisation in Thüringen ausgeweitet.

Förderung bereits gesichert

Das neue Institut solle ab 2028 mit bis zu 5,5 Millionen Euro jährlich vom Bund, der 90 Prozent übernimmt, und Land finanziert werden. In der Aufbauphase fördere das Land darüber hinaus die Kosten für Gebäude und Ausstattungen des Instituts mit bis zu 14 Millionen Euro.

Mit der neuen Helmholtz-Einrichtung entstehe ein Batterieforschungszentrum, "das weit über Jena ausstrahlt und zugleich tief im starken wissenschaftlichen Umfeld und unternehmerischen Ökosystem der Region verankert ist", erklärte Tiefensee. Es könne auf vorhandenen Forschungseinrichtungen aufbauen.

Räumlich werde das Institut im einem neu errichteten Anwendungszentrum seine Heimat finden, das voraussichtlich im Herbst 2023 bezugsfertig sein werde.

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MDR (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Nachrichten | 21. Juni 2023 | 18:00 Uhr

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