Russischer Angriff auf Ukraine Ticker vom Freitag: Nato kündigt Truppen-Verstärkung in Osteuropa an

25. Februar 2022, 22:48 Uhr

Die Nato kündigt eine Verstärkung ihrer Truppen in Osteuropa an. Russland hat widersprüchlich auf Gesprächsangebote aus Kiew reagiert. Während Kreml-Sprecher Peskow von einem Schritt in die richtige Richtung sprach, forderte Präsident Putin den Sturz des ukrainischen Präsidenten. Die EU verhängt Sanktionen auch gegen Russlands Präsidenten Putin. Das ukrainische Militär meldet schwere Gefechte nordwestlich der Hauptstadt Kiew. Die aktuellen Entwicklungen im Ticker.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist derzeit sehr schwierig, da sich aufgrund der Angriffe und Kampfhandlungen kaum noch unabhängige Medienvertreter in der Ukraine aufhalten. Informationen kommen derzeit vor allem von der ukrainischen Regierung, können aber kaum unabhängig verifiziert werden.

22:48 Uhr | MDRfragt: Einstellung zu Russland geändert

Die Einstellung der Menschen zu Russland hat sich seit dem Angriff sehr gewandelt. Das zeigt das MDR Meinungsbarometer, an dem rund 32.500 Menschen teilgenommen haben.

22:40 Uhr | Länder unterstützen Bund in Ukraine-Fragen

Bundeskanzler Olaf Scholz hat bei seinem Kurs nach dem russischen Angriff auf die Ukraine die Unterstützung der Bundesländer. Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher sagte nach Bund-Länder-Beratungen am Abend, die Länder hätten in großer Übereinstimmung deutlich gemacht, dass sie die Position der Bundesregierung und das geplante weitere Vorgehen zur harten Sanktionierung Russlands unterstützen. Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte nach dem Gespräch, den Ländern und ihren Kommunen komme eine entscheidende Rolle gerade bei der konkreten Hilfe für die ukrainischen Menschen und der Vorbereitung einer möglichen Aufnahme von Kriegsflüchtlingen zu.

22:31 Uhr | Bulgarien und Tschechien schließen Luftraum für russische Airlines

Mit Bulgarien und Tschechien schließen weitere Länder ihren Luftraum für russische Fluggesellschaften. Der tschechische Verkehrsminister Martin Kupka erklärte, in seinem Land sei ab Mitternacht keinem russischen Flugzeug mehr die Überquerung erlaubt. Auch das Verkehrsministerium in Sofia teilte den entsprechenden Beschluss mit. Zuvor hatten bereits Großbritannien und Polen russische Fluggesellschaften verbannt.

21:45 Uhr | Auch USA wollen Putin und Lawrow auf Sanktionsliste setzen

Nach der Europäischen Union will auch die US-Regierung Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow verhängen. Das sagte US-Präsident Joe Bidens Sprecherin, Jen Psaki, am Freitag.

21:06 Uhr | Klitschko warnt Kiewer Bevölkerung

Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko hat die Einwohner der Hauptstadt vor einer schwierigen Nacht gewarnt. Klitschko schrieb im Nachrichtenkanal Telegram, die Situation sei bedrohlich. Russische Truppen seien in der Nähe der Millionenmetropole. Man habe die Brücken gesichert und Checkpoints eingerichtet. Klitschko zufolge gab es am Abend mehrere Explosionen.

Der ukrainische Präsident Selenskyj telefonierte am Abend erneut mit US-Präsident Biden. Beide sprachen über Sanktionen gegen Russland und mögliche Militärhilfe für die Ukraine.

20:57 Uhr | Antikriegs-Demos in mehreren Städten

In mehreren deutschen Städten hat es am Abend Friedensdemonstrationen für die Ukraine gegeben. In Hamburg zogen mehrere tausend Menschen durch die Innenstadt. Auf Plakaten war unter anderem zu lesen: "Heute Ukraine, morgen EU". In Hannover bot Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil den Menschen Hilfe an. Man werde denen Zuflucht geben, die ihre Heimat verlassen müssten.

In Jena kamen hunderte Menschen zu einer Kundgebung, darunter Ministerpräsident Bodo Ramelow. Er sagte, der Aggressor heiße Putin, nicht Russland oder das russische Volk.

20:53 Uhr | Lambrecht kündigt Kompanie in der Slowakei an

Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht hat die Stationierung einer Bundeswehr-Kompanie in der Slowakei angekündigt. Diese werde "zügig in Gang gesetzt", sagte Lambrecht am Freitagabend in einer ZDF-Sondersendung zum Krieg in der Ukraine. Deutschland werde sich so bei der Aufstellung einer Battlegroup und auch bei der Luftverteidigung engagieren.

20:48 Uhr | Dresdner Helfer in Richtung ukrainische Grenze unterwegs

Die Dresdner Rettungsorganisation "Mission Lifeline" ist mit einem ersten Konvoi in Richtung slowakisch-ukrainische Grenze gestartet. Fünf Autos fuhren am Abend mit dem Ziel Košice los. Nahe der slowakischen Stadt, an der Grenze zur Ukraine, wollen die Aktivistinnen und Aktivisten in den kommenden Tagen aus der Ukraine flüchtende Menschen unterstützen.

Hermine Poschmann von "Mission Lifeline" sagte dem MDR: "Wir wissen, dass viele Ukrainerinnen und Ukrainer auch zu Fuß versuchen, das Land zu verlassen. Da die Region an der Grenze zur Slowakei sehr bergig ist, werden viele Hilfe benötigen." In den kommenden Tagen würden weitere Unterstützer aus Deutschland nachkommen. Auch Busunternehmen hätten ihre Unterstützung zugesichert.

20:24 Uhr | Das bedeuten Sanktionen für die deutsche Wirtschaft

Zwischen Deutschland und Russland bestehen viele Wirtschaftsbeziehungen, nicht nur beim Gas. Sachsens Ministerpräsident Kretschmer hat angesichts des Krieges in der Ukraine den Kohleausstieg in Frage gestellt.

19:55 Uhr | UNHCR: 50.000 Ukrainer haben Land verlassen

Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine haben nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR mehr als 50.000 Menschen das Land verlassen. Die meisten Menschen seien nach Polen oder Moldau geflohen, schrieb UN-Flüchtlingskommissar Filippo Grandi auf Twitter. Viele weitere Menschen seien auf dem Weg an die Grenzen.

19:52 Uhr | Russische Truppen rücken auf Cherson vor

Russische Truppen haben im Süden der Ukraine den Fluss Dnipro überschritten. Das teilte die Gebietsverwaltung der Stadt Cherson mit. Die russischen Verbände hätten damit Zugang zu der strategisch wichtigen Stadt. Man unternehme alle Anstrengungen, um die Ordnung aufrechtzuerhalten und Leben zu retten. Cherson hat 300.000 Einwohner und spielt eine wichtige Rolle beim Schutz der Hafenstadt Odessa.

19:47 Uhr | Russland schränkt Zugang zu Facebook ein

Die russische Medienaufsicht hat den Zugang zum Online-Netzwerk Facebook eingeschränkt. Die Medienaufsichtsbehörde Roskomnadsor erklärte zur Begründung, Facebook zensiere russische Medien. Genannt werden der Sender Swesda, der zum russischen Verteidigungsministerium gehört, die Nachrichtenagentur RIA Nowosti und die Online-Medien Lenta.ru und Gazeta.ru.

Roskomnadsor erklärte, die Staatsanwaltschaft habe deshalb in Absprache mit dem Außenministerium beschlossen, Facebook als Online-Netzwerk einzustufen, "das an der Verletzung der Menschenrechte und Grundfreiheiten sowie der Rechte und Freiheiten der russischen Bürger beteiligt ist".

19:00 Uhr | Nato kündigt Verstärkung ihrer Truppen in Osteuropa an

Die Nato kündigt eine Verstärkung ihrer Truppen in Osteuropa an. In einer Abschlusserklärung nach einem virtuellen Treffen der 30 Staats- und Regierungschefs heißt es, es würden in bedeutendem Umfang zusätzliche Kräfte dorthin verlegt.

Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg sagte, dazu gehöre die Entsendung von Tausenden Soldaten und von über 100 Kampfjets, die an 30 Orten in höchste Alarmbereitschaft versetzt würden: "Wir setzen zum ersten Mal die Eingreiftruppe im Rahmen der kollektiven Verteidigung ein, um Ausschreitungen auf dem Territorium des Bündnisses zu verhindern." Der Eingreiftruppe NRF stehen insgesamt rund 50.000 Soldatinnen und Soldaten zur Verfügung.

Stoltenberg äußerte sich auch zu den Kämpfen in der Ukraine. Die ukrainischen Streitkräfte leisteten Widerstand und fügten "dem eindringenden russischen Militär Schaden zu", sagte er.

18:47 Uhr | Ukrainer flüchten in westliche Nachbarländer

Tausende Ukrainer flüchten seit dem Angriff russischer Einheiten über alle Grenzübergänge der westlichen Nachbarländer. Reporter André Berthold berichtet.

18:13 Uhr | EU verhängt Sanktionen gegen Putin und Lawrow

Die EU verhängt nun auch Sanktionen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow. Die Außenminister der 27 Mitgliedstaaten verabschiedeten am Nachmittag einen entsprechenden Rechtsakt. Möglicherweise in der EU vorhandene Vermögen der beiden Politiker sollen eingefroren werden. Für diplomatische Gespräche sollen sie nach den jüngsten Angaben aber weiter in die EU einreisen dürfen.

Der Beschluss ist Teil eines größeren Pakets, auf dessen Grundzüge sich die Staats- und Regierungschefs bereits gestern geeinigt hatten. Es sieht Beschränkungen in den Bereichen Energie, Finanzen und Transport sowie Exportkontrollen für bestimmte Produkte vor.

Auf einen Ausschluss Russlands aus dem Finanzsystem Swift konnten sich die Minister wie erwartet nicht einigen. Mehrere Länder, darunter Deutschland, lehnen das ab.

17:50 Uhr | Eurovision Song Contest schließt Russland aus

Russland darf wegen seines Einmarsches in die Ukraine nicht am diesjährigen Eurovision Song Contest in Turin teilnehmen. Die Europäische Rundfunkunion erklärte, eine Beteiligung Russlands würde "den Wettbewerb angesichts der beispiellosen Krise in der Ukraine in Verruf bringen".

17:43 Uhr | Verband: Bis zu 40.000 Reservisten einsetzbar

Der Deutsche Reservistenverband hält bis zu 40.000 ehemalige Bundeswehrsoldaten mittelfristig für einsetzbar. Verbandspräsident Patrick Sensburg sagte MDR AKTUELL, dabei handle es sich um Reservisten, die die benötigten Kompetenzen regelmäßig trainierten.

Sensburg verwies darauf, dass der Reservedienst nach derzeitiger Regelung freiwillig ist. Ein Bundeswehreinsatz in der Ukraine und damit auch der dortige Einsatz ehemaliger Soldaten stehe aktuell nicht zur Debatte. Wenn überhaupt könne man bei einer hohen Zahl ukrainischer Flüchtlinge daran denken, Bundeswehr und Reservisten zur Unterstützung und Hilfe einzusetzen. Auch der Schutz kritischer Infrastruktur sei denkbar. Das werde derzeit geprüft. Melden brauche sich im Moment noch niemand.

17:27 Uhr | Kurzarbeit bei VW in Zwickau und Dresden

Wegen des Krieges in der Ukraine ruht in den VW-Werken Zwickau und Dresden für einige Tage die Fahrzeugfertigung. Ein Volkswagen-Sprecher sagte, Ursache seien ausbleibende Materiallieferungen. Es fehlten unter anderem Elektrokabelsätze, die in der Ukraine hergestellt würden. In Zwickau werde die Produktion in der nächsten Woche für vier und in Dresden für drei Tage ruhen. Dies bedeute für mehrere Tausend Mitarbeiter Kurzarbeit.

17:21 Uhr | Europarat suspendiert Russland

Der Europarat hat Russland wegen des Angriffs auf die Ukraine suspendiert. Wie der Europarat mitteilte, wird die Teilnahme russischer Diplomaten und Delegierter an den wichtigsten Gremien der europäischen Organisation "mit sofortiger Wirkung" ausgesetzt. Formell bleibt Russland Mitglied der 47 Länder umfassenden Organisation. Russische Staatsbürger können auch weiterhin den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte anrufen.

17:01 Uhr | Tschernobyl: Höhere Strahlenwerte bislang kleine Gefahr

Nach der Einnahme der Region um die Reaktor-Ruine von Tschernobyls ist dort eine bis zu 30 mal höhere Strahlenbelastung gemessen worden als üblich. Die ukrainische Aufsichtsbehörde erklärte, die Anlage sei unter Kontrolle und äußerte eine Vermutung, wo die höhere Strahlung herrühre.

16:42 Uhr | Polen verbannt russische Airlines

Polen schließt seinen Luftraum für russische Airlines. Das gab Ministerpräsident Mateusz Morawiecki via Twitter bekannt. Das Verbot trete um Mitternacht in Kraft, ergänzte Regierungssprecher Piotr Müller.

Damit ist Polen das zweite Land nach Großbritannien, das sich zu diesem Schritt entschlossen hat. Es wird erwartet, dass Russland als Gegenreaktion ein Überflug- und Landeverbot für polnische Airlines verhängt, so wie es schon im Fall der britischen Airlines gemacht hat.

16:37 Uhr | Wie kann man den Menschen helfen?

Die russische Invasion in der Ukraine hat eine Fluchtbewegung ausgelöst. In Deutschland zeigen viele ihre Solidarität und wollen den Menschen helfen. Ein Überblick, wo das möglich ist.

16:31 Uhr | Russlands Kampf um die Informationshoheit

Dass die Ukraine entnazifiziert und ein Völkermord im Osten des Landes verhindert werden müsse, wird in Russland immer wieder behauptet. Eine aktuelle Auswertung des EU-Projekts "EU vs. Disinfo" zeigt, wie Russland kontinuierlich falsche Interpretationen über den Ukraine-Konflikt streut.

16:07 Uhr | Putin fordert ukrainische Armee zum Sturz Selenskyjs auf

Der russische Präsident Wladimir Putin hat die ukrainische Armee aufgefordert, die Macht in Kiew zu übernehmen und Präsident Wolodymyr Selenskyj und sein Umfeld zu stürzen. In einer Rede im russischen Fernsehen sagte Putin an die ukrainischen Streitkräfte gewandt: "Nehmt die Macht in Eure Hände. Mir scheint, Verhandlungen zwischen Euch und uns wären einfacher." Putin bezeichnete die Mitglieder der ukrainischen Regierung als "Bande von Drogenabhängigen und Neonazis" und "Terroristen".

15:55 Uhr | IOC ruft zur Absage von Sportevents in Russland auf

Das Internationale Olympische Komitee hat die internationalen Sportverbände aufgefordert, alle geplanten Sportveranstaltungen in Russland und Belarus zu verlegen oder ganz abzusagen. Das IOC verweist darauf, dass die beiden Regierungen den Olympischen Frieden gebrochen hätten. Dieser hätte nach einer Vereinbarung auf der UN-Vollversammlung bis eine Woche nach dem Ende der Olympischen Spiele gelten sollen.

15:50 Uhr | Moskau begrüßt Selenskyjs Vorschlag einer neutralen Ukraine

Die russische Regierung ist offenbar bereit, über Vorschläge des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu verhandeln, stellt dafür aber Bedingungen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte in Moskau, man betrachte das Angebot von Verhandlungen über einen neutralen Status der Ukraine als Schritt in die richtige Richtung. Die Mitteilung werde analysiert. Außenminister Sergej Lawrow hatte zuvor als Bedingung für Gespräche genannt, dass die ukrainische Armee sich ergibt.

15:47 Uhr | EU will auch Sanktionen gegen Putin und Lawrow

Die EU wird auch den russischen Präsidenten Wladimir Putin und Außenminister Sergej Lawrow auf ihre Sanktionsliste setzen. Das bestätigten Bundesaußenministerin Annalena Baerbock und der österreichische Außenminister Alexander Schallenberg vor Beratungen der EU-Außenminister in Brüssel. Baerbock sagte, die EU habe ein Sanktionspaket aufgelegt an "Wirtschafts- und Finanzsanktionen, aber eben auch an Sanktionen gegen diejenigen, die für diese Furchtbarkeit an den Menschen in der Ukraine verantwortlich sind". Baerbock fügte hinzu, das Sanktionspaket werde "Russland ruinieren".

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15:29 Uhr | Ukrainische Armee rückt zur Verteidigung in Kiew ein

Die ukrainische Armee bereitet sich offenbar auf die Verteidigung der Hauptstadt Kiew vor. Bürgermeister Vitali Klitschko sagte, die Armee rücke mit schwerer Militärtechnik ein, die Stadt sei im Verteidigungsmodus.

Das ukrainische Verteidigungsministerium teilte mit, die Armee habe schon mehr als 1.000 russische Angreifer getötet. Solch schwere Verluste in so kurzer Zeit habe Russland bisher in keinem Konflikt erlitten. Das russische Verteidigungsministerium erklärte dagegen, es gebe keine Verluste. Man habe Kiew im Westen abgeschnitten.

15:05 Uhr | Deutsche Nato-Präsenz wird erhöht

Deutschland stockt sein Nato-Kontingent in Osteuropa auf. Das teilte der Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums, Christian Thiels, mit. Die Präsens in Litauen sei bereits erhöht worden. Morgen werde die Korvette Erfurt auslaufen und in der Ostsee zusätzlich Dienst tun; eine weitere Fregatte auch im Mittelmeer. Außerdem werde ein Erkundungsteam losgeschickt, um zu schauen, wo man den osteuropäischen Nato-Partnern bei der Luftverteidigung noch zur Seite stehen könne.

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Vor dem Hintergrund des Kriegs in der Ukraine will Deutschland zusätzliche Truppen an die Nato-Südostflanke schicken. Das teilte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums mit.

Fr 25.02.2022 14:18Uhr 01:23 min

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14:59 Uhr | Truppenbewegungen in Sachsen - Beeinträchtigungen möglich

Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine könnten die militärischen Auswirkungen auch in Sachsen spürbar werden. Wie das Landeskommando der Bundeswehr MDR SACHSEN mitteilte, könnte es durch militärische Transporte zu Verkehrseinschränkungen kommen. Auch der Flugverkehr könnte beeinträchtigt werden.

14:46 Uhr | Situationsbericht von slowakischer Grenze

In Folge des Angriffs Russlands auf die Ukraine versuchen immer mehr Menschen, aus dem Land zu fliehen. MDR-Reporter André Berthold berichtet von der slowakischen Grenze.

14:05 Uhr | Moskau offenbar zu Gesprächen bereit

Russland ist nach Angaben des Kremls bereit zu Verhandlungen mit der Ukraine. Kremlsprecher Dmitri Peskow erklärte, Moskau sei bereit, eine russische Delegation zu Gesprächen in die belarussische Hauptstadt Minsk zu schicken. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte das Angebot für ein Treffen dem russischen Staatschef Wladimir Putin zweimal unterbreitet.

14:00 Uhr | Arbeit zu gefährlich - MDR-Reporter auf der Rückreise

Die Lage in der Ukraine bleibt unübersichtlich. Für Journalisten sei die Situation im Land inzwischen auch gefährlich, wie MDR-Reporter Arndt Ginzel erklärt. Er versucht derzeit, aus der Ostukraine zur polnischen Grenze zu gelangen. Eindrücke von seiner Rückreise:

13:20 Uhr | Lawrow: Kapitulation für Verhandlungen

Russland ist nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow in der Ukraine-Krise zu Gesprächen bereit - wenn sich die ukrainische Armee ergibt. Das erklärte Lawrow auf einer Pressekonferenz in Moskau. Die russischen Truppen würden das Land von "Unterdrückung" befreien wollen, fügte er hinzu. Der russische Präsident Wladimir Putin wolle "eine spezielle Militäroperation zur Entmilitarisierung und Entnazifizierung der Ukraine" durchführen, damit die dann befreiten Ukrainer selbst über ihre Zukunft bestimmen könnten. Die Aussagen geben Rückschluss darauf, dass Moskau einen Sturz der Regierung in Kiew plant.

In einer Videobotschaft mutmaßte auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj, dass der Angriff dazu dienen soll, ihn zu stürzen. Der Feind habe ihn zum Ziel Nr. 1 erklärte, seine Familie zum Ziel Nr. 2.

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Seit den frühen Morgenstunden meldet die ukrainische Regierung weitere Angriffe russischer Truppen. Auch die Hauptstadt Kiew soll eingekesselt sein. Anwohner suchten Schutz in Bunkern und Metrostationen.

Fr 25.02.2022 10:35Uhr 00:48 min

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13:13 Uhr | Formel-1-Rennen in Russland abgesagt

Die Formel 1 hat wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine den Großen Preis von Russland in dieser Saison abgesagt. Unter den aktuellen Umständen sei eine Austragung des für den 25. September geplanten WM-Laufs in Sotschi unmöglich, teilte die Rennserie nach Beratungen mit allen Beteiligten mit.

13:00 Uhr | CL-Finale in Paris anstatt in St. Petersburg

Die Europäische Fußball-Union hat dem russischen St. Petersburg das Champions-League-Finale entzogen. Diese Entscheidung fällte das UEFA-Exekutivkomitee bei einer Krisensitzung wegen des russischen Angriffs auf die Ukraine. Neuer Austragungsort ist St. Denis nördlich von Paris. Erstmals seit 2006 findet das Finale der Königsklasse damit wieder in Frankreich statt. Das Finale wird am 28. Mai ausgetragen.

Im Achtelfinale der Europa League trifft RB Leipzig am 10. März auf Spartak Moskau. Das Rückspiel ist eine Woche später.

12:55 Uhr | Union für späteren Atom- und Kohleausstieg

Politiker der Union haben vorgeschlagen, den Atom- und Kohleausstieg auszusetzen, um die Abhängigkeit von russischem Gas zu verringern. Der Energiepolitikexperte der Unionsfraktion, Mark Helfrich, sagte der Zeitung "Welt", käme es zu einem Lieferstopp für russisches Gas, müssten die Ausstiegspläne geprüft werden. Die Versorgungssicherheit Deutschlands dürfe auf keinen Fall gefährdet werden. Der frühere EU-Kommissar Günther Oettinger schlug vor, die letzten drei noch laufenden Atomkraftwerke in Deutschland vorerst nicht abzuschalten. Der CDU-Politiker sagte der "Stuttgarter Zeitung", die deutschen Kraftwerke verfügten über einen hohen Sicherheitsstandard. Er halte es für vertretbar, sie noch für eine gewisse Zeit am Netz zu lassen.

12:22 Uhr | MDRfragt: Angst vor Russland nimmt deutlich zu

Immer mehr Menschen sehen in Russland eine Gefahr für den internationalen Frieden. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Befragung des Meinungsbarometers MDRfragt, an der sich mehr als 32.000 Menschen aus Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen beteiligt haben.

Während aktuell 77 Prozent eine Gefahr in Russland für den internationalen Frieden sehen, waren es bei der vorherigen Befragung zum Thema Anfang dieser Woche – vor dem Angriff auf die Ukraine – nur 47 Prozent. 56 Prozent sehen die Hauptverantwortung für die Eskalation der Lage aktuell bei Russland, ein Viertel bei den USA. Die größten Sorgen hinsichtlich des Konflikts machen sich die MDRfragt-Mitglieder derzeit um das menschliche Leid in der Konfliktregion (73 Prozent).

12:05 Uhr | Gysi warnt vor Allianz Russlands mit China

Der Linken-Politiker Gregor Gysi warnt angesichts des Angriffs auf die Ukraine vor einem weiteren Schulterschluss zwischen Russland und China. "Es gibt ja logischerweise Sanktionen gegen Russland, aber es gibt ja auch viele Sanktionen gegen China. Was ich nicht möchte, ist, dass wir sie zu einem Bündnis zwingen", sagte der außenpolitische Sprecher der Linksfraktion im ZDF-"Morgenmagazin". China sei wirtschaftlich "viel stärker als Russland", Russland wiederum militärisch überlegen.

Wenn die sich wirklich zusammenschließen, entsteht da ein Machtfaktor, der für die Demokratien, für den Westen gar nicht beherrschbar ist.

Gregor Gysi (Linke)

12:00 Uhr | Garantien für Exporte nach Russland gestoppt

Die Bundesregierung erschwert deutschen Unternehmen weitere Geschäfte mit Russland. Wie das Wirtschaftsministerium berichtete, ist die Bewilligung von Hermes-Bürgschaften bis auf weiteres ausgesetzt. Damit sind Exportgeschäfte gegen wirtschaftliche und politische Risiken nicht mehr abgesichert. Der Bund übernimmt normalerweise zu einem großen Teil das Risiko eines Zahlungsausfalls. Auch Genehmigungen von Investitionsgarantien für Russland wurden laut Ministerium gestoppt. Deutsche Firmen müssen somit auch über die neue EU-Sanktionsliste hinaus mit Einschränkungen rechnen.

11:38 Uhr | Angeblich keine russischen Raketen auf Kiew

Russischen Medienberichten zufolge dementiert Russland, die ukrainische Hauptstadt Kiew mit Raketen beschossen zu haben. Russische Nachrichtenagenturen berufen sich auf einen Vertreter des Verteidigungsministeriums. Dieser sagt demnach auch, dass es sich bei dem am Freitagmorgen über Kiew abgeschossenen Kampfjet um ein ukrainisches Militärflugzeug gehandelt habe, dass von der eigenen Seite getroffen worden sei.

11:02 Uhr | Händler VNG sieht Probleme bei Lieferstopp

Bei einem Stopp der russischen Gaslieferungen sieht der Gashandelskonzern VNG (Leipzig) entgegen der Bundesregierung erhebliche Probleme. VNG-Vorstandschef Ulf Heitmüller sagte MDR AKTUELL, bisher hätten die russischen Vertragspartner immer zuverlässig geliefert. Wie die Situation in Zukunft sei, sei aber schwer vorherzusagen. Sollten russische Gaslieferungen kurzfristig wegfallen oder der Gasbezug untersagt werden, wäre das nur für sehr kurze Zeit zu überbrücken. Die Bundesregierung und die EU-Kommission hatten betont, man rechne wegen des Russland-Ukraine-Konflikts nicht mit Engpässen bei der Gasversorgung. Allerdings könnten die Preise steigen.

Update 09:38 Uhr | Moskau: Fallschirmjäger sollen Tschernobyl bewachen

Russland hat eigenen Angaben zufolge 118 ukrainische Militärobjekte "außer Gefecht" gesetzt, darunter Militärflughäfen, mehrere Kampfflugzeuge und Drohnen. Das teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Bestätigt wurde zudem die Eroberung des ehemaligen Atomkraftwerkes Tschernobyl, das knapp 70 Kilometer von Kiew entfernt liegt. Fallschirmjäger würden jetzt nach Tschernobyl gebracht, um das Atomkraftwerk zu bewachen.

Der ukrainischen Atombehörde zufolge ist die Strahlung an dem stillgelegten Atomkraftwerk erhöht.

08:50 Uhr | Berlin will Nato-Ostflanke unterstützen

Die Bundeswehr plant einem "Spiegel"-Bericht zufolge, der Nato zusätzliche Soldaten und Waffensysteme zur Verstärkung der Ostflanke anzubieten. Zeitnah könne eine Infanterie-Kompanie – rund 150 Soldaten mit einem guten Dutzend "Boxer"-Radpanzern – verlegt werden, berichtet das Magazin. Die deutschen Soldaten könnten sich einem französischen Gefechtsverband in Rumänien anschließen, den Paris bei der Nato bereits angekündigt habe.

08:27 Uhr | Kiew befürchtet heute Panzerangriffe

Die Ukraine rechnet im Laufe des Tages mit Panzerangriffen auf die Hauptstadt Kiew. "Heute wird der härteste Tag", sagte Anton Heraschtschenko, Berater des ukrainischen Innenministers. Die Verteidiger von Kiew stünden mit Panzerabwehrraketen bereit, die von internationalen Verbündeten stammten.

08:16 Uhr | UN: Zehntausende Menschen auf der Flucht

Die russische Invasion hat UN-Angaben zufolge eine Massenflucht ausgelöst. Das UN-Flüchtlingshilfswerk erklärte, rund 100.000 Menschen seien im eigenen Land auf der Flucht. Tausende hätten die Ukraine bereits verlassen. ARD-Reporter berichten, dass sich an der Grenze zu Polen viele Familien mit Kindern aufhielten. Viele der Ukrainer steuerten aber nicht die aufgebauten Aufnahmepunkte an, sondern versuchten bei Verwandten unterzukommen, die in der EU arbeiteten. Gleichzeitig fahren den Angaben zufolge ukrainische Männer in ihr Heimatland, um es zu verteidigen.

Update 07:35 Uhr | Selenskyj: Russland zielt auf zivile Gebiete

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat der russischen Armee vorgeworfen, bei ihren Angriffen auch auf zivile Gebiete zu zielen. Nach späteren Angaben des ukrainischen Innenministeriums wurden in den letzten 24 Stunden 33 zivile Ziele getroffen. Zwei Kinder seien getötet worden.

Gleichzeitig lobte der Staatschef die Ukrainer für ihren "Heldenmut" angesichts des russischen Vormarsches. Russland müsse "früher oder später" mit der Ukraine "sprechen", um die Kämpfe zu beenden, sagte er.

06:30 Uhr | Berichte über schwere Gefechte nordwestlich von Kiew

Ukrainische Truppen liefern sich nach Angaben des Generalstabs heftige Gefechte mit russischen Angreifern im Kiewer Gebiet. In Iwankiw rund 80 Kilometer nordwestlich der ukrainischen Hauptstadt hätten sich Fallschirmjäger einer "überwältigenden" Anzahl russischer Truppen entgegengestellt, die mit gepanzerten Fahrzeugen vorrückten. Eine Brücke sei zerstört worden. Auch auf dem strategisch wichtigen Flugplatz Hostomel nordwestlich von Kiew werde gekämpft, teilte der Generalstab weiter mit. Ukrainische Truppen hielten auch dort Stand.

Die Stadtverwaltung ruft alle Bürger auf, sich möglichst in Sicherheit zu bringen. Die U-Bahn-Stationen der Stadt mit etwa 2,8 Millionen Einwohnern dienen als Schutzräume.

05:55 Uhr | Kuleba verurteilt Raketenangriff auf Kiew

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat den "schrecklichen russischen Raketenbeschuss" auf Kiew scharf verurteilt: "Das letzte Mal, dass unsere Hauptstadt so etwas erlebt hat, war 1941, als sie von Nazi-Deutschland angegriffen wurde."

05:25 Uhr | 137 Tote und 316 Verletzte

Laut Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyi sind am ersten Tag der russischen Offensive auf ukrainischer Seite 137 Menschen ums Leben gekommen. Außerdem seien 316 Menschen bei den Gefechten verletzt worden.

04:20 Uhr | Medien- und Augenzeugenberichte: Explosionen in Kiew

Die russische Nachrichtenagentur Interfax meldet mehrere Explosionen in der ukrainischen Hauptstadt Kiew. Laut polnischem Nachrichtenkanal Nexta haben sechs Explosionen die Stadt erschüttert. Der ukrainische Abgeordnete Oleksii Hontcharenko berichtet, dass die Luftverteidigung von Kiew im Moment von russischen Raketen beschossen wird.

Die Agentur Unian meldet, dass ein mehrstöckiges Wohnhaus auf dem Ostufer des Flusses Dnipro getroffen wurde, ein Feuer sei ausgebrochen. Unklar ist, ob dort ein abgeschossenes Flugzeug oder eine Rakete eingeschlagen war.

01:30 Uhr | Ukrainischer Generalstab: Russischer Angriff zielt auf Kiew

Die russische Armee konzentriert dem ukrainischen Generalstab zufolge ihre Truppen in den Gebieten Charkiw und Donezk im Osten sowie im Süden der Ukraine. Hauptziel scheine zu sein, die Hauptstadt Kiew zu blockieren. Außerdem wollten die russischen Truppen einen Landkorridor von der Halbinsel Krim zu den Separatistengebieten im Osten herstellen, sagte ein Sprecher des Generalstabes am Donnerstagabend. Weiteres Ziel sei ein Korridor in die Separatistenregion Transnistrien in der Republik Moldau. Kämpfe gebe es auch in der südukrainischen Region Cherson.

00:00 Uhr | Ticker am Freitag, 25. Februar 2022

Guten Morgen, in unserem Ticker halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen zum Krieg zwischen der Ukraine und Russland auf dem Laufenden. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 24. Februar 2022 | 06:00 Uhr

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