Fußball | Regionalliga 1. FC Lok Leipzig macht Wachsmuth ab Sommer zum Sportgeschäftsführer

15. März 2024, 12:05 Uhr

Toni Wachsmuth wird der neue starke Mann beim 1. FC Lok Leipzig. Der langjährige Zwickauer Profi und Kaderplaner übernimmt zur neuen Saison das Amt des Sportgeschäftsführers. Bis dahin fungiert er als Berater des neuen Präsidiums der Blau-Gelben.

Toni Wachsmuth hat über ein Jahr nach seiner überraschenden Entlassung beim FSV Zwickau eine neue Aufgabe im Fußball-Osten gefunden. Der 37-Jährige wird ab 1. Juli Sportgeschäftsführer des ins Straucheln geratenen Regionalligisten 1. FC Lokomotive Leipzig. Das gaben die Blau-Gelben am Freitagvormittag (15. März) offiziell bekannt. Bereits zuvor hatte der Verein angekündigt, dass Wachsmuth dem jüngst neu zusammengesetzten, fünfköpfigen FCL-Präsidium ab sofort beratend zur Seite steht.

Toni Wachsmuth, neuer Sportgeschäftsführer des 1. FC Lok Leipzig 6 min
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Fr 15.03.2024 12:15Uhr 06:29 min

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Civa und Kracht weg – Lok braucht sportliche Kompetenz

Die derzeit nur auf Tabellenrang 14 platzierten Probstheidaer haben sportliche Kompetenz auf der Führungsebene dringend nötig. Der Cheftrainerposten ist vakant und die Kaderplanung für die nächste Saison liegt brach. Vor knapp einem Monat musste Almedin Civa, der dreieinhalb Jahre Cheftrainer und Sportdirektor in Personalunion war, aufgrund der anhaltenden sportlichen Misere in der laufenden Saison gehen. Seit Civas Entlassung führen dessen vorherige Co-Trainer Tomislav Piplica und Robin Hintz interimsmäßig die Mannschaft.

Toni Wachsmuth bei seiner Vorstellung bei Lok Leipzig mit Vizepräsident Heiko Spauke
Toni Wachsmuth (li.) wird von Lok-Präsidiumsmitglied bei den Blau-Gelben begrüßt. Bildrechte: 1. FC Lokomotive Leipzig

Wachsmuth, der aktuell noch als 3.-Liga-Experte für Sport im Osten tätig ist und diese Funktion vorerst weiter ausüben wird, sollte nach Initiative von Loks Ex-Präsident Torsten Kracht bereits um den Jahreswechsel herum in die sportliche Leitungsebene rücken. Kracht allerdings wurde nach anhaltenden internen Querelen im Februar vom Aufsichtsrat abberufen. Der Kontakt zwischen Verein und dem gebürtigen Thüringer Wachsmuth riss jedoch nicht ab. Nun folgte die Einigung.

Wachsmuth: "Den Verein beruhigen"

"Was lange währt, wird endlich gut", ließ sich der zukünftige Sportchef in einer FCL-Mitteilung zitieren. Es sei ein "Privileg, für einen absoluten Traditionsverein zu arbeiten." Angesprochen auf die gesteckten Vorhaben unterstrich er im Sport im Osten-Interview: "Mit der Tradition und dem Potenzial, das im Verein ist, muss es das Ziel sein, die Liga nach oben hin zu verlassen – dennoch muss man realistisch sein, dass es jetzt gerade nicht das Thema ist. Jetzt geht es darum, den Verein erstmal zu beruhigen, einen wirtschaftlichen Rahmen finden und sich dann schrittweise zu entwickeln."

Präsidiumssprecher Frank Viereckl ergänzte: "Mit Toni bekommen wir ausgewiesenes Fachwissen, aber auch Fingerspitzengefühl für notwendige Änderungen. Mit neuen Impulsen werden wir gemeinsam dafür sorgen, aus dieser Rest-Saison das Beste zu machen und für die nächste die Weichen wieder auf Erfolg zu stellen."

Trainer Joe Enochs (FSV Zwickau) und Sportdirektor Toni Wachsmuth (FSV Zwickau) schauen vor dem Spiel der 3. Liga zwischen SV Meppen und FSV Zwickau in der Haensch-Arena
Toni Wachsmuth (re.) wechselte 2014 zum FSV Zwickau. Fünf Jahre später wurde er Sportdirektor an der Seite von Cheftrainer Joe Enochs. Bildrechte: IMAGO / PaetzelPress

Wachsmuth: Erst Kapitän, dann Sportdirektor in Zwickau

Ex-Profi Wachsmuth bestritt für Zwickau, Chemnitz, Paderborn und Jena über 300 Spiele in der 2. Bundesliga, 3. Liga und Regionalliga. Der Zwickauer Drittliga-Aufstiegskapitän von 2016 wurde nach seinem Karriereende 2019 direkt zum Sportdirektor des FSV. Unter Wachsmuth und Trainer Joe Enochs waren die Westsachsen trotz einem der kleinsten Etats der Konkurrenz ein fester Bestandteil der 3. Liga. Im Februar 2023 jedoch wurde das Erfolgsduo von den damaligen Klubverantwortlichen vor die Tür gesetzt – den Abstieg nach sieben Jahren Liga-Zugehörigkeit verhinderte das nicht.


red

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Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 15. März 2024 | 17:45 Uhr

61 Kommentare

NeuerHeip vor 5 Wochen

Ich meine jene Leute, die zu Zeiten von ETL einen Schuldenberg von 3 Mio angehäuft haben und jetzt so tun, als stünden sie für solides Wirtschaften.
Wegen der 3 Mio Schulden mussten sie Spielbetriebs-GmbH Anteile an ETL abtreten.

Diese Schuldenmacher hätten damals bereits von Ihren Pöstchen entfernt werden müssen. Da hätten die keine Gelegenheit mehr gehabt einen Präsidenten per Brandbrief wegzumobben, der wohl gerade dabei war, mal etwas genauer hinzusehen

Lok vor 5 Wochen

Aber es war doch lange Zeit auch diesbezüglich ruhig und erst im letzten Jahr fing es dann mit einer Reihe unschöner Vorfälle und Zwistigkeiten an. Die Sponsorensituation war in diesen „friedlichen“ und durchaus erfolgreichen Zeiten auch nicht so, dass man wirtschaftlich zum oberen Top-Drittel gehört hätte.
Das Problem liegt doch ganz anders. Wer sich in Leipzig für Fußball interessiert, kann CL, Pokalerfolge und BL-Meisterschaftskampf, und das in einem komfortablen Stadion, sehen. Der kleine Rest, der sich da widersetzt, teilt sich dann noch auf Probstheida und Leutzsch auf. Für nahezu jedes Unternehmen macht es mehr Sinn, eine schöne VIP-Loge beim Konstrukt zu buchen als den gleichen Betrag in Regionalliga zu pumpen.
Das sind massive Probleme, die andere Vereine eben nicht haben. Egal ob Jena, Erfurt, Cottbus, Magdeburg, Halle, Aue, Dresden, Chemnitz, Zwickau, Babelsberg, die sind in ihren Heimatorten jeweils DAS Aushängeschild im Fußball, mit aller Unterstützung aus dem Umfeld. BGG

p1ckering vor 6 Wochen

Ich hoffe sehr, dass er seine neue Tätigkeit mit mehr Passion angeht, ich jedenfalls verpasse in schöner Regelmäßigkeit das Ende des Spiels bei dem er TV Co-Kommentator ist bzw. (hoffentlich) war wegen plötzlich einsetzendem Tiefschlaf.

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