Resterezept: Möhre – das Superfood retten!

31. August 2021, 18:08 Uhr

Dass Möhren nicht nur orangefarben sein können, zeigen mittlerweile gut sortiere Supermärkte und Bioläden: Gelb, violett-fast-schwarz – mittlerweile wird's bunt im Karottensack. Doch was, wenn der einfach zu groß war?

Ein Teller mit buntem Gemüse und Reis
Bildrechte: MDR/Deborah Weber

Möhre, Mohrrüber, Karotte, Gelbe Rübe: Um kaum ein Gemüse aus der Region ranken sich so viele Gesundheitsmythen wie um das orangefarbene Erdgewächs. Wer genug Möhren isst, brauche keine Brille und einen dunkleren Hautteint solle es auch noch geben. Doch was ist dran am Möhrenhype? Woher kommt die Karotte eigentlich? Sind Möhren wirklich gut für die Augen? So viel sei bereits verraten: Den meisten Mythen wird die Möhre gerecht, weshalb sie als regelrechtes Superfood beschrieben werden kann.

Gesund und farbenfroh

Möhren enthalten Beta-Carotin – eine Vorstufe von Vitamin A. Das brauchen wir für unseren Sehvorgang. Ein Mangel kann sich beispielsweise in Nachtblindheit äußern und bis zu Erblindung führen. Und wenn Kühe regelmäßig orangefarbene Karotten als Nahrung bekommen, kann sich die Milch … rosa färben. Man kann sie im Übrigen bedenkenlos trinken.

Dennoch hat die Möhre, so beliebt sie auch ist, einen gewaltigen Nachteil: Den verlockende Zwei-Kilo-Sack. "Krieg ich leer, kein Problem", mag sich so manch eine/r an der Supermarktkasse denken und euphorisch an all die zukünftigen Karottenkuchen denken, die man fabrizieren könnte. Doch Fehlanzeige: Viel zu oft ist der Sack zu groß, die Karotte zu schnell schrumpelig und letztendlich landet die Hälfte der Vitamin-A-Spender in der Tonne. Dabei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, Karotten zu verwenden, die nicht mehr die knackigsten sind. Hier sind vier leckere Rezepte, bei welchen mit Sicherheit keine Möhre mehr in der Tonne landet:

Rezept: Veganer Bratreis – Asia Style

Zutaten: 

  • sämtliche Gemüsereste (Möhren. Zucchini, Frühlingszwiebeln)
  • Zwiebeln und Knoblauch
  • Reis
  • Sojasoße und Gewürze
  • optional: Tofu, frisches Gemüse (Gurke etc.)

Zubereitung:

  1. Sämtliche Gemüsereste klein schnippeln, die der Kühlschrank so hergibt: von schrumpeligen Möhren über Frühlingszwiebeln bis hin zu alten Zucchinis
  2. Zwiebeln & Knoblauch scharf anbraten, mit Sojasauce ablöschen, köcheln lassen
  3. Übrig gebliebenen Reis vom Vortag dazugeben und anbraten, bis die Sojasoße aufgesogen ist
  4. Klein geschnippeltes Gemüse dazugeben, alles zusammen anbraten, regelmäßig rühren
  5. Gut würzen (Vorsicht mit dem Salz – lieber nochmal einen Schuss Sojasauce drauf!)
  6. Optional: mit etwas frischem Gemüse (z.B. Gurke) oder angebratenem Tofu servieren

Rezept: Möhrenrisotto

In einer Schüssel ist eine Portion Kürbisrisotto
Bildrechte: MDR/Deborah Weber

Zutaten: 

  • 3 bis 6 Möhren
  • Zwiebeln und Knoblauch
  • 150 g Risottoreis oder Milchreis
  • Gemüsebrühe und Gewürze
  • Wasser oder Weißwein
  • Parmesan

Zubereitung:

  1. Zwiebeln und Knoblauch hacken, beides in Butter anbraten
  2. Klein gehackte Möhren dazugeben (Menge je nach Belieben, ca. drei bis sechs Stück)
  3. 150 Gramm Risottoreis (billigere Alternative: Milchreis) dazugeben, kurz mit anbraten
  4. Mit ca. 450 Milliliter Wasser ablöschen, Gemüsebrühe und Gewürze oder Kräuter nach Wahl dazugeben, alles köcheln lassen
  5. Jetzt ist das Bauchgefühl gefragt: nach und nach mehr Wasser oder Weißwein hinzugeben und weiterköcheln lassen, bis die cremige Konsistenz stimmt
  6. Am Schluss: etwas geriebenen Parmesan und Reibekäse hineinrühren (Menge je nach Belieben)
  7. Mit einigen Kräutern oder restlichen Möhrenstückchen/ oder einem Esslöffel Crème fraîche als Deko servieren

Rezept: Geröstete Möhrensuppe

Zutaten: 

  • Möhren
  • Gewürze
  • Olivenöl
  • Gemüsebrühe
  • Sahne oder Crème fraîche

Zubereitung:

  1. Möhren gut waschen, in grobe Stücke schneiden, zusammen mit Zwiebelscheiben auf Backblech geben
  2. Großzügig mit Olivenöl beträufeln, gut würzen (Salz, Pfeffer, mediterrane Kräuter, Knoblauch, …)
  3. Bei 180 Grad Ober-/Unterhitze für ca. 20 Minuten backen, sobald sie weich sind
  4. Gemüsebrühe in einem Topf erhitzen (erstmal weniger – je nach Möhrenmenge und Konsistenz später mehr dazugeben), Möhren-Zwiebel-Mischung hinzugeben und alles gut pürieren
  5. mit (Hafer-)Sahne oder Crème fraîche (für die Cremigkeit) abschmecken, optional Kürbiskernöl oder geröstete Sonnenblumenkerne darübergeben

Zufällig noch alte Brotreste übrig? Zu der Suppe passen hervorragend knusprige Crôutons oder geröstetes Knoblauchbrot!

Rezept: Brot mit Möhrenraspeln

Eine Scheibe belegtes Brot
Bildrechte: MDR/Deborah Weber

Zutaten: 

  • 500 g Mehl (am besten halb Vollkorn, halb Weizen)
  • 20 g Frischhefe
  • 2 EL Butter
  • 350 ml Buttermilch
  • eine Handvoll Möhre(n)
  • je nach Belieben Leinsamen, Sonnenblumenkerne, gehackte Nüsse …
  • evtl. Wasser
  • Prise Salz, Prise Zucker, Kräuter, Knoblauch

Zubereitung:

  1. Buttermilch erwärmen, Frischhefe hineinkrümeln (bis komplett aufgelöst)
  2. Mehl mit Same oder Kernen vermischen (Tipp: angeröstet ist das Aroma noch besser), Milch-Hefe-Mischung hinzugeben und gut kneten
  3. Möhren raspeln, in den Teig geben
  4. Zusammen mit Butter, Salz, Gewürzen so lange kneten, bis der Teig nicht mehr klebrig, aber dennoch weich ist (notfalls: etwas Wasser dazugeben, bis die Konsistenz stimmt – allerdings sind Möhren schon alleine sehr saftig)
  5. Teig ein bis zwei Stunden abgedeckt gehen lassen
  6. In Kastenform geben, wahlweise mit Körnern bestreuen und einritzen
  7. Eine feuerfeste Schale Wasser in den Ofen stellen – erst bei 220 Grad eine halbe Stunde backen, dann auf 200°C weitere 20 bis 30 Minuten backen

Rezept: Vegetarischer Shepherd's Pie

Eine Schüssel mit Essen
Bildrechte: MDR/Deborah Weber

Die kreative Kombi aus Schrumpelmöhren und Kartoffelbreiresten!

Zutaten: 

  • Übrig gebliebenes Gemüse (Möhre, Zucchini, Champignons. etc.)
  • rote Linsen
  • eine Dose gestückelte Tomaten
  • Kräuter
  • Honig oder Agavendicksaft
  • übrig gebliebene Konserven (Mais, Erbsen, grüne Bohnen)
  • Zwiebeln und Knoblauch
  • übrig gebliebener Kartoffelbrei
  • optional: Reibekäse und Rucola

Zubereitung:

  1. Zwiebeln und Knoblauch hacken, in der Pfanne anschwitzen
  2. Übrig gebliebenes Schrumpelgemüse klein schneiden und in die Pfanne geben: gut eignen sich Möhren, Staudensellerie, Champignons, Zucchini etc.
  3. Ein paar Handvoll rote Linsen dazugeben
  4. Mit ausreichend Gemüsebrühe und einer Dose gestückelten Tomate ablöschen
  5. Mit Kräutern, Salz, Pfeffer, etwas Honig oder Agavendicksaft würzen und abgedeckt köcheln lassen, bis die Linsen weich und die Masse eingedickt ist
  6. Übrig gebliebene Konserven unter die Masse rühren: optimal eignen sich Mais, Erbsen, grüne Bohnen etc.
  7. Linsen-Gemüse-Füllung in Auflaufform füllen, Kartoffelbrei darüber geben, schön glatt streichen
  8. Reibekäse darüber streuen (vegane Alternative: Hefeflocken)
  9. bei ca. 180 Grad 20 bis 30 Minuten backen, bis die Kruste goldbraun ist
  10. Empfehlung: mit etwas frischem Rucola oder anderem Restesalat schmeckt der Pie besonders gut!

mb, dw

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