Dessau-Roßlau Debatte um weiteres XXL-Gymnasium in Sachsen-Anhalt
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22. April 2024, 15:28 Uhr
In Dessau-Roßlau könnte die nächste XXL-Schule in Sachsen-Anhalt entstehen. Die Stadt will zwei Schulen zu einem Gymnasium mit 1.600 Schülern zusammenlegen. Überlegungen, die Einzugsgebiete der Gymnasien umzustrukturieren, hatte das Landesschulamt abgelehnt. Lehrkräfte und Schüler befürchten, dass die Fusion Nachteile für sie bringen könnte.
- In Dessau-Roßlau könnte die nächste XXL-Schule in Sachsen-Anhalt entstehen.
- Erst wollte die Stadt die Schüler zweier Gymnasien umverteilen, jetzt könnte es eine Fusion geben. Lehrer und Schüler befürchten Nachteile dadurch.
- Auch in der Lutherstadt Wittenberg entsteht ein Riesen-Gymnasium durch eine Schulfusion.
In Sachsen-Anhalt gibt es Pläne für eine weitere XXL-Schule. Nach Informationen von MDR SACHSEN-ANHALT plant die Stadt Dessau-Roßlau, zwei Gymnasien zu einem zusammenzulegen. Aus dem Philantropinum-Gymnasium und dem Gropius-Gymnasium soll demnach eine Schule mit insgesamt rund 1.600 Schülerinnen und Schülern werden.
Landesschulamt lehnt Umstrukturierung der Schulbezirke in Dessau-Roßlau ab
Grund ist der Schülermangel. Der Stadtrat hatte nach MDR-Informationen zunächst beschlossen, die Schulbezirke neu zu ordnen und so Schüler vom Philantropinum-Gymnasium auf das Gropius-Gymnasium umzuverteilen. So wolle man Schulschließungen vermeiden.
Das Landesschulamt stimmte diesem Plan nach Angaben von Sprecher Tobias Kühne allerdings nicht zu. Nach Ansicht der Behörde kann die Umstrukturierung den Schülermangel nicht dauerhaft beseitigen. Der parteilose Oberbürgermeister von Dessau-Roßlau, Robert Reck, äußerte sich im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT enttäuscht. Es werde die kommunale Selbstverwaltung ausgehebelt.
Schüler und Lehrer befürchten Nachteile durch XXL-Schule
Laut Zahlen des Bildungsministeriums steigt die Zahl der Schülerinnen und Schüler in Sachsen-Anhalt letztmalig an, auf 191.000 im Schuljahr 2024/25. In den darauffolgenden Jahren wird demnach erwartet, dass die Zahlen sinken auf rund 161.000 Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2035/36.
Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Eva Gehrt, sagte, Schulfusionen könnten Nachteile für Schüler und Lehrer haben. Von diesen Befürchtungen berichteten auch einige Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte MDR SACHSEN-ANHALT: So müssten Unterrichtszeiten und Lehrmaterial angepasst werden. Zudem könnten Probleme bei der digitalen Infrastruktur und dem Schulbus-Verkehr entstehen. Lehrkräfte müssten mehr pendeln, da das geplante XXL-Gymnasium zwei Standorte haben würde.
Lutherstadt Wittenberg plant ebenfalls Schulfusion
Nach MDR-Informationen könnten künftig weitere Schulen im Land zusammengelegt werden. Auch in Lutherstadt Wittenberg gibt es diese Pläne. Dort hat der Kreistag im vergangenen Sommer zugestimmt, zwei Gymnasien zu einem mit rund 1.600 Schülerinnen und Schülern zusammenzulegen. Die Fusion ist für das kommende Schuljahr 2024/2025 geplant. Von den Maßnahmen könnten neben Gymnasien künftig auch Grund- und Sekundarschulen betroffen sein.
MDR (André Damm, Linus Benedikt Zosel, Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 22. April 2024 | 06:50 Uhr
C.T. vor 33 Wochen
"Was passiert denn wenn in 1-2 Jahren einfach mal 5 Mio Ukrainer zu uns kommen?"
... dann sollte man zusehen, dass man sich finanziell und emotional darauf vorbereitet das sinkende Schiff rechtzeitig zu verlassen :-) Möchte mit meiner Arbeitsleistung nicht noch mehr fremde Menschen indirekt durchfüttern!
Anita L. vor 33 Wochen
Wenn ich den Artikel richtig verstanden habe, sollen mindestens zwei bestehende Schulen zusammengelegt werden. Die Lehrkräfte "dürfen" dann zwischen den Standorten pendeln. Wahrscheinlich hat da ein ganz schlauer Mensch im Controlling die Statistikmaschine angeworfen und errechnet, dass man damit soundsoviele Unterrichtsstunden mehr abdecken könne. Dummerweise berücksichtigt die Statistik nur leider die Realität nicht.
Anita L. vor 33 Wochen
"Was passiert denn wenn in 1-2 Jahren einfach mal 5 Mio Ukrainer zu uns kommen?"
Dann kommen sie wahrscheinlich alle nach Sachsen-Anhalt und alle nach Dessau-Rosslau... Übrigens würden sie nicht "einfach mal" kommen, denn "einfach mal" verlassen die allerwenigsten Menschen ihre Heimat.
Mit Zahlen können Ministerien offenbar insgesamt schlecht umgehen; das hat mit "ungesteuerter Migration" überhaupt nichts zu tun, wie die Situation zur Zeit der Einschulung meiner Kinder 2012 und 2014 zeigte, als wir Eltern uns sehr verwundert fragten, woher denn die vielen Kinder so urplötzlich kämen, für die irgendwie zu wenig Grundschulplätze vorhanden waren... Sie können Ihren unterschwelligen Versuch, die Schuld den Migranten in die Schuhe zu schieben (und oh doch, das tun Sie!), wieder in die Klamottenkiste zurückräumen.