Kriminalität Halle: Nächster jugendlicher Intensivtäter geschnappt
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22. Februar 2024, 10:44 Uhr
Seit mehr als zwei Jahren kommt es in Halle zu Übergriffen zwischen Jugendlichen. Doch seit Herbst greift ein Maßnahmenplan, der weiter Früchte trägt: Laut Polizei konnte ein weiterer jugendlicher Intensivtäter ermittelt und festgenommen werden. Der Kampf gegen Jugendkriminalität soll fortgesetzt werden.
Im Kampf gegen die Jugendkriminalität in der Stadt Halle hat die Polizei einen weiteren Erfolg zu verzeichnen. Wie aus einer Mitteilung hervorgeht, konnte ein 17-jähriger Intensivtäter ermittelt werden. Er soll an 26 Straftaten beteiligt gewesen sein. Die Staatsanwaltschaft Halle erließ am Dienstag Haftbefehl.
Maßnahmen sollen fortgeführt werden
Der 17-Jährige befindet sich den Angaben nach in Untersuchungshaft in einer Jugendanstalt. Gegen ihn seien Ermittlungsverfahren eingeleitet worden unter anderem wegen Diebstahl, Erpressung, Körperverletzung, Bedrohung sowie wegen Raubstraftaten. Diese und andere Ermittlungserfolge seien auch der guten Zusammenarbeit mit den Schulen zu verdanken, hieß es von der Polizei. Man werde die Maßnahmen zur Bekämpfung der Jugendkriminalität mit hoher Intensität fortführen.
Seit Ende 2023 sitzt bereits ein deutschlandweit unter dem Namen "TikTok-Abdul" bekanntgewordener Jugendlicher aus Halle in Raßnitz in Untersuchungshaft. Er hatte in einem Video eines Modebloggers damit geprahlt, eine teure Tasche gestohlen zu haben. Der Jugendliche, der ursprünglich aus Syrien stammt, soll wiederholt straffällig geworden sein.
Polizei ermittelt über 900 Tatverdächtige
Seit über zwei Jahren kommt es in Halle immer wieder zu Übergriffen von Jugendlichen auf Gleichaltrige. Die Polizei hatte bis Mitte Februar dieses Jahres nach eigenen Angaben mehr als 900 Tatverdächtige ermittelt. Über 2.000 Kinder und Jugendliche sollen in diesem Zeitraum Opfer von Straftaten geworden sein. Die Stadt hatte gemeinsam mit dem Land im vergangenen Oktober einen Maßnahmenplan gegen die Jugendkriminalität erarbeitet. Dabei wurde unter anderem eine stärkere Präsenz durch mehr Polizeistreifen, Fallkonferenzen mit Jugend- und Schulamt sowie der Aufbau einer Anlaufstelle für Opfer von Jugendgewalt vereinbart.
MDR (Susanne Liermann, André Plaul)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Februar 2024 | 07:00 Uhr