Luftaufnahme aus Halle mit mehreren Gebäuden auf einem Areal zwischen zwei Flussarmen
In Halle sollen in der Nähe am Sophienhafen neue Wohnungen entstehen. Wegen der Hochwassergefahr gibt es daran Kritik. (Archivbild) Bildrechte: imago images/Steffen Schellhorn

Hochwassergefahr Kritik an geplantem Wohngebiet an der Saale in Halle

09. Februar 2024, 07:37 Uhr

In Halle sollen am Sophienhafen neue Wohnungen entstehen. Weil das Areal hochwassergefährdet ist, kritisieren Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen die Baupläne.

Bürger und Unternehmer in Halle (Saale) sprechen sich gegen ein geplantes neues Wohngebiet am Sophienhafen aus. Die Interessengemeinschaft Hochwasserschutz verweist in einer Mitteilung auf Neuerungen im Wasserhaushaltsgesetz, die nach der Flutkatastrophe im Ahrtal beschlossen worden waren.

IG Hochwasserschutz: Flut würde gesamtes Areal überschwemmen

Demnach kann nur in Ausnahmefällen in Hochwassergebieten gebaut werden. Ein hochwassersicheres Bauen sei in dem Gebiet am Sophienhafen jedoch nicht möglich. Bei einer Flut würde das Wasser das gesamte Areal überschwemmen und die Zufahrtsstraße unpassierbar machen, so die IG Hochwasserschutz.

Am Sophienhafen Süd auf der Saale-Halbinsel sollen 135 neue Wohnungen entstehen. Die Stadt stellt die Bebauungspläne für dieses Areal in einer Bürgerversammlung am kommenden Mittwoch (14. Februar) vor. Die IG Hochwasserschutz ist eigenen Angaben zufolge ein Zusammenschluss aus Familien, Anwohnern, Hauseigentümern und Unternehmern, die von Überflutungen und Hochwasserschäden im Juni 2013 betroffen waren.

MDR (Andrea Iffert, Engin Haupt, Julia Heundorf)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 09. Februar 2024 | 07:30 Uhr

3 Kommentare

steka vor 11 Wochen

Daß das Gebiet überhaupt für eine solche Neubebauung in Erwägung gezogen wurde läßt doch auf eine vollkommene Inkopetenz nd einen Dilletantismus des Fachbereichs Städtebau und Bauordnung schließen. Eine "Saaletitanic" (MMZ) reicht wohl noch nicht. Hier sollt dann die Genehmigungsbehörde zur Schadensregulierung mit herangezogen werden.

hilflos vor 11 Wochen

Das Ahrtal ist ein ganz schlechtes Beispiel. Das dort war nicht voraussehen, denn die Fluten dort wiederholen sich so alle 100 Jahre. Und da kann man die Ahr ruhig zwischen Autobahn, Kiesgrube etc einengen. Zum Schluß ist es das Klima und der gemeine Bürger mit der alten Heizung.
Was Halle angeht, dann soll man der Gefahr ins Auge blicken und vorher schon jegliche Hilfe verweigern, um im Notfall die Gefahr für Leib und Leben der Hilfskräfte auszuschließen.
Lasst es die Bürger selbst entscheiden, welcher Gefahr sie sich aussetzen. Es gibt ja auch Leute, die nach Thailand reisen.

kleinerfrontkaempfer vor 11 Wochen

Ämter, Verordnungen, Gesetze, Prüf/Zulassungsverfahren... nichts ist in diesem land unberücksichtigt und höchstamtlich geregelt und festgelegt.
Nur werden oft elementare Grundlagen außer acht gelassen. Der Blick in vermeintlich alte Unterlagen, Karten, Aufzeichnungen offenbart immer wieder die neue Fahrlässigkeit und Ignoranz. Siehe Ahrtal.

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