Bauarbeiter an Pipeline 2 min
Sehen Sie hier das Video zur Wasserstoff-Pipeline vom 1. November 2023. Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Energiewende Premiere: Bad Lauchstädt bekommt Wasserstoff-Fernleitung

02. November 2023, 12:31 Uhr

Wasserstoff gilt als Schlüssel-Element in der Energiewende. Doch der Transport des besonders flüchtigen Gases ist nicht einfach. In Bad Lauchstädt sollen dafür alte Erdgas-Leitungen aus der DDR genutzt werden. Sie sollen zu einer Wasserstoff-Pipeline werden. Die Vorbereitungen dafür laufen.

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In Bad Lauchstädt im Saalekreis beginnen am Mittwoch die Vorbereitungen für die Inbetriebnahme einer Wasserstoff-Pipeline. Wie der Energiepark Bad Lauchstädt mitteilte, sollen dazu alte Erdgas-Leitungen genutzt werden. Demnach ist es die deutschlandweit erste Fernleitung dieser Art.

Zunächst werde ein Prüfgerät durch das etwa 25 Kilometer lange Rohr-System fahren. Der "Roboter-Molch" soll die Leitungen reinigen, vermessen und auf Schäden kontrollieren. Wasserstoff gilt als besonders flüchtiges Gas, das durch feinste Risse entweichen kann.

Wasserstoff in alten Erdgas-Leitungen

Experten sehen in Wasserstoff das Schlüssel-Element für die Energiewende: Er soll der Chemie als Rohstoff dienen, Kraftwerke und Autos antreiben. Als Problem gilt dabei der Transport. Die alten Erdgas-Leitungen aus Zeiten der DDR könnten nach Ansicht des Energieparks Bad Lauchstädt eine Lösung bringen.

Das Projekt wurde im Jahr 2021 gestartet. Daran sind Unternehmen wie Uniper oder der Leipziger Gaskonzern VNG sowie das Bundeswirtschaftsministerium beteiligt. Das Gesamtvolumen des Vorhabens beträgt den Angaben zufolge rund 150 Millionen Euro. Der Strom zur Gewinnung von "grünem" Wasserstoff wird demnach durch einen eigenen Windpark geliefert. Hierfür seien zusätzliche 73 Millionen Euro investiert worden.

MDR (Jörg Wunram, Fabienne von der Eltz) | Erstmals veröffentlicht am 01.11.2023

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT HEUTE | 01. November 2023 | 19:00 Uhr

25 Kommentare

astrodon vor 25 Wochen

@Nudel: Eben, und da wir weder russisches, katarische oder saudisches Erpressergas und ganz sicher auch nicht amerikanisches oder kanadisches Frackinggas haben wollen produzieren wir doch lieber unseren eigenen grünen Wasserstoff. Klar reicht die Menge nicht aus - das tat das in D geförderte Erdgas aber auch nie.
Wenn wir nicht von einzelnen Lieferanten abhängig sein wollen müssen wir einen möglichst großen Teil unserer Energie möglichst umweltfreundlich in Europa erzeugen.

Nudel81 vor 25 Wochen

Vielen ist russisches Gas lieber als das aktuell total überteuert Lng Gas aus den USA. Bevor jetzt eine Moralpredigt kommt. Beide Länder haben mehr als genug Kriegsverbrechen begangen.

astrodon vor 25 Wochen

@RalfG: Wenn es mit reinem H² nicht werden sollte wegen zu großer Leckageverluste, da eben mit CH4 - das geht in jedem Fall. Alternativ wäre eine Auskleidung der vorhandenen Leitungen, da gibt es verschiedene erprobte Verfahren.

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