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Intel will in seiner Fabrik Computerchips herstellen. Bildrechte: IMAGO/Schöning

Fabrik in der Börde Intel will in Magdeburg Chips für Künstliche Intelligenz herstellen

22. Februar 2024, 17:42 Uhr

In den neuen Halbleiter-Fabriken, die das US-Unternehmen Intel derzeit in Magdeburg plant, könnten künftig auch Chips hergestellt werden, die nur von Künstlicher Intelligenz (KI) genutzt werden. Das hat Unternehmens-Chef Gelsinger im MDR-Interview gesagt. Er sieht Intel künftig auch stärker aus Auftragsproduzent.

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Der US-amerikanische Chiphersteller Intel will am geplanten Standort Magdeburg sogenannte "reine" KI-Chips herstellen. Das sagte Intel-Chef Pat Gelsinger MDR SACHSEN-ANHALT. Künftig soll Intel demnach stärker als Auftragsproduzent für andere Chiphersteller fungieren.

Dafür wird das Fertigungsgeschäft zu einer eigenständigen Einheit – mit der Chipentwicklung von Intel als zunächst größtem Kunden. Der Konzern wolle aber zum Chipfertiger für die ganze Welt werden, betont Gelsinger.

Spatenstich 2024 und Bauzeit von fünf Jahren

Der Intel-Chef setzt darauf, dass mit den Chipfabriken auch weitere Teile der Computer-Lieferkette von Asien in den Westen kommen. Er verwies darauf, dass einige Computer-Hersteller bereits die Montage in osteuropäischen Ländern wie Rumänien, Polen und Tschechien testeten. 

Intel plant, in Magdeburg zwei Halbleiter-Fabriken zu errichten und investiert nach eigenen Angaben selbst rund 30 Milliarden Euro. Zehn Milliarden davon kommen vom Bund als Subvention. Gelsinger sagte, er rechne mit einer Bauzeit von fünf Jahren und hoffe darauf, dass 2024 der erste Spatenstich erfolge.

Vor drei Jahren hatte der Konzern einen Sanierungskurs eingeschlagen. Der Aktienkurs ist um 30 Prozent gefallen. Intel-Chef Gelsinger betonte, dass der Konzern auf eine langfristige Strategie setzt. Man ticke nicht wie die Börse, sondern denke in einem Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren.

Ziel: Weltweit Nummer zwei werden

Bis 2030 will das Unternehmen demnach weltweit die Nummer zwei bei der Auftragsfertigung von Chips sein; hinter dem derzeitigen Marktführer TSMC aus Taiwan. Die USA und die EU wollen bei der Halbleiterproduktion die Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern verringern.

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MDR (Marcus Schuler, Karin Roxer, Mario Köhne), dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 22. Februar 2024 | 12:00 Uhr

19 Kommentare

nilux vor 10 Wochen

Dass es inzwischen "Leihbuden" gibt die mehr Lohn zahlen als die Festangestellten der Auftraggeber ist Ihnen wahrscheinlich nicht bekannt.
Im Übrigen: Wir haben nahezu Vollbeschäftigung (!), insofern ist dieses Herumreiten auf "Arbeitsplätzen" (was Intel betrifft) sowieso irrelevant. Wir leben nicht mehr in den Neunzigern!

nilux vor 10 Wochen

Als Auftragsfertiger produziert Intel genau die Chips, welche von Kunden (und das kann z.B. auch nVidia sein) bei denen bestellt werden.
Insofern kann es Intel primär egal sein, ob diese "High Tech oder Schrott" sind, Hauptsache der Kunde bezahlt.

nilux vor 10 Wochen

Deutschland ist (zumindest bis jetzt) eine Exportnation. Da ist es fast völlig egal, was Deutschland selbst braucht. Insofern sehe ich keinen Unterschied zwischen Halbleitern und z.B. Autos.
Letztlich ist das Ganze auch ein europäisches Projekt. Eine nur auf Deutschland bezogene Sichtweise ist da doch sehr begrenzt.

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