Nach monatelanger Schließung Kinderintensivstation in Magdeburg öffnet wieder
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01. November 2023, 15:57 Uhr
Am Uniklinikum Magdeburg hat die seit Februar geschlossene Kinderintensivstation seit Mittwoch wieder geöffnet. Zuvor hatte der Ärztemangel es unmöglich gemacht, die Station weiter zu betreiben. Eltern hatten deshalb lange Fahrtwege in Kauf nehmen müssen.
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In Magdeburg ist die Kinderintensivstation am Universitätsklinikum am Mittwoch wieder eröffnet worden. Wie das Krankenhaus mitteilte, soll die Station mit dem neuen leitenden Chefarzt Gert Warncke ab dem 1. November wieder in Betrieb genommen werden. Warncke hatte zuvor in Rostock praktiziert.
Warncke, Facharzt für Kinderheilkunde und Jugendmedizin, sagte MDR SACHSEN-ANHALT am Mittwoch, die Station sei grundsätzlich gut aufgestellt. Pflegepersonal und Technik befänden sich auf hohem Niveau. Es fehlten allerdings Ärzte. "Wir rühren die Werbetrommel. Das bedeutet, ich gucke in meinem Freundes- und Kollegenkreis, wen können wir holen. Die Klinik hat eine Ausschreibung gemacht." Man wolle auch Honorarärzte anwerben, wenn sich der Dienstplan nicht anders füllen lasse. Die Kinderintensivmedizin müsse auf ein Level gebracht werden, wie sie in einer so bevölkerungsreichen Region nötig sei.
Zunächst sechs Betten für Kinderintensivstation in Magdeburg
Eine Sprecherin der Klinik sagte MDR SACHSEN-ANHALT, geplant sei der Betrieb zunächst mit sechs Betten. Perspektivisch sollen demnach acht Betten zur Verfügung stehen. Der Klinik zufolge ist die Station in den vergangenen Monaten auch saniert und modernisiert worden. Außerdem habe man die Beschäftigten geschult und fortgebildet.
Der Ärztliche Direktor des Klinikums, Hans-Jochen Heinze, hatte bereits vor einigen Tagen erklärt, er sei besonders mit Blick auf die bevorstehende Erkältungszeit froh, auf Atemwegs-Infektionen bei Kindern und Kleinkindern wieder gut vorbereitet zu sein.
Die Kinderintensivstation war im Februar dieses Jahres auf unbestimmte Zeit geschlossen worden, weil Ärzte fehlten. Eltern mussten mit ihren Kindern seitdem vor allem auf die Kinderintensivstation des Universitätsklinikums Halle ausweichen.
Bis dahin war die Magdeburger Uniklinik ein großer Versorger für Kinderintensivmedizin im Norden Sachsen-Anhalts. In der Spitze gab es auf der Station acht bis zehn Betten. Trotz der Schließung habe aber kein Versorgungsproblem bestanden, hatten Gesundheitsministerin Petra Grimm-Benne (SPD) und ein Sprecher des Uniklinikums im Februar erklärt. Wie das Krankenhaus erneut mitteilte, sind die Notfallversorgung und die Intensivstation für Früh- und Neugeborene zu keiner Zeit von der Schließung betroffen gewesen.
MDR (Engin Haupt, Max Hensch, Maren Wilczek, Michel Holzberger, Luca Deutschländer) | Erstmals veröffentlicht am 20. Oktober 2023
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 01. November 2023 | 07:30 Uhr