Pakete mit Rauschgift liegen während einer Pressekonferenz des Hauptzollamtes Frankfurt (Oder) auf einem Tisch.
Ingesamt sollen die Männer Heroin für 15 Millionen Euro verschifft und verkauft haben. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Ralf Hirschberger

Landgericht 700 Kilo Heroin in Seifenstücken: Prozess beginnt in Dresden

27. Oktober 2023, 12:31 Uhr

Im August 2022 fanden Ermittler in einem Schiffscontainer im Hamburger Hafen 700 Kilogramm Heroin. Kurz darauf wurden die mutmaßlichen Drogenschmuggler festgenommen. Jetzt muss sich die Gruppe in Dresden vor Gericht verantworten.

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Seit Donnerstag müssen sich fünf Männer wegen mutmaßlichen Drogenschmuggels vor dem Landgericht Dresden verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft den Männern im Alter zwischen 36 und 65 Jahren vor, ab Sommer 2021 Heroin aus dem Iran nach Deutschland geschmuggelt und in den Niederlanden weiterverkauft haben. Der Wert der geschmuggelten Drogen beläuft sich demnach auf rund 15 Millionen Euro.

Drogen als Seife getarnt

Laut Anklage haben die Angeklagten zwei Mal je 693 Kilogramm sowie einmal 700 Kilogramm Drogen von Dubai nach Hamburg verschiffen lassen, getarnt als Seifen-Lieferung. Zwei Container seien in eine Lagerhalle der Firma eines Angeklagten nach Geringswalde bei Dresden gebracht worden. Dort hätten die Männer die Drogen ausgepackt und nach Amsterdam weitergeschickt.

Polizei stellt Falle

Den dritten Schiffscontainer fingen Zoll und Polizei Ende August 2022 im Hamburger Hafen ab. Die Fahnder nahmen die Drogen aus den Seifenstücken und füllten diese mit einem Ersatzstoff, sagte eine Staatsanwältin bei der Anklageverlesung am Donnerstag. Auch diese Lieferung sei daraufhin nach Sachsen gegangen.

Als die Angeklagten die Drogen auspacken wollten, schlug die Polizei zu. Die Männer wurden unter dringendem Tatverdacht in Dresden, Madrid und Amsterdam festgenommen. Zwei davon lebten in Sachsen, die drei anderen im Ausland oder hatten keinen festen Wohnsitz.

Langer Prozess geplant

Vier Angeklagte kündigten am Donnerstag eine Erklärung an. Ein Urteil wird im April kommenden Jahres erwartet. Der Prozess wird am 3. November fortgesetzt. Bisher sind 30 weitere Verhandlungstage bis Mitte April 2024 terminiert.

MDR (ben)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN - Das Sachsenradio | Regionalnachrichten aus dem Studio Dresden | 27. Oktober 2023 | 06:30 Uhr

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