Theater Erfurt
Das Erfurter Theater steht vor großen Herausforderungen. Bildrechte: IMAGO / Karina Hessland

Kultur Kulturdezernent sieht Theater Erfurt vor schwierigem Jahr

28. Dezember 2023, 20:20 Uhr

Die Stadt Erfurt rechnet im kommenden Jahr mit großen Herausforderungen für das Theater. Kulturdezernent Tobias Knoblich (parteilos) sagte am Donnerstag, dem Haus stehe 2024 ein Krisenjahr bevor. Grund dafür seien neben den finanziellen Defiziten auch Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe.

Missbrauchsvorwürfe werden untersucht

Um die Anschuldigungen gegen das Theater unabhängig aufzuklären, hatte die Stadt eine Berliner Anwaltskanzlei beauftragt, die auch anonyme Zeugenhinweise entgegennahm. Nach Aussagen des Kulturdezernenten wurde dieses Angebot gut angenommen und genutzt. Ein Bericht soll der Stadt Anfang des kommenden Jahres vorliegen. Erste Ergebnisse würden aber bereits jetzt darauf hindeuten, dass sich die Verwaltung mit bestimmten Ereignissen intensiv beschäftigen müsse, so Knoblich weiter.

Tobias Knoblich, Kulturdezernent der Stadt Erfurt
Erwartet Bericht über Aufklärung der Vorwürfe um sexuellen Missbrauch am Theater Anfang 2024: Erfurts Kulturdezernent Tobias Knoblich. Bildrechte: imago images/VIADATA

Für die vakante Stelle der Gleichstellungsbeauftragten hat die Stadt übergangsweise die Beauftragte für Menschen mit Behinderung, Carola Hettstedt, berufen. Dauerhaft besetzt werden soll die Stelle erst nach einem Gerichtsurteil. Die Stadt hatte die bisherige Gleichstellungsbeauftragte Mary-Ellen Witzmann entlassen, nachdem diese Vorwürfe der sexuellen Übergriffe und des Machtmissbrauchs am Theater öffentlich gemacht hatte.

Ein Mann und eine Frau stehen nebeneinander und sehen in die Kamera 23 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Neuer Personalchef gesucht

Auch am Theater scheint es im personellen Bereich weiterhin Bewegung zu geben. Nachdem die Kündigung des Chefdirigenten Alexander Prior bekannt wurde, hat das Haus nun auch die Stelle des Personalleiters/der Personalleiterin ausgeschrieben. Bis Februar soll die Position offenbar neu vergeben werden. Zu den Hintergründen äußerte sich die Stadt nicht.

MDR (soh/dr)

4 Kommentare

MAENNLEiN-VON-DiESER-WELT vor 19 Wochen



🤷‍♂️ Freiwillige Leistung — kein schwindelerregender circensischer Hochseilakt…

Könnte man die olle und in die Jahre gekommene Erfurter Hütte,
deren Unterhalt und Spielbetrieb jährlich Millionen Euro verschlingt,
nicht meistbietend versteigern oder gleich den Weimarer Spielstätten
„angliedern“ , die eine fifty-fifty Finanzierung zwischen Stadt und Land ausgehandelt haben ?

Also, ich meine, die Bühnengrößen in Weimar und Erfurt würden das doch zulassen und die Satzung des Erfurter Eigenbetriebes müßte dazu auch
nur geringfügig „angepasst“ werden … !? 🤭

Der Spielbetrieb der Weimarer ( während der Bautätigkeiten im Großen Haus in Weimar ) könnte in Erfurt problemfrei fortgesetzt werden : morgens spielt das Weimarer Ensemble und abends das Erfurter Theater in den geraden Monaten und in den ungeraden Monaten der Spielzeit läuft‘s „andersrum“ ! 😬

💥 Guten Rutsch 💥
… und gut auf die Fassaden
in der Silvesternacht aufpassen (lassen)‼️ 🍾 🥂

to227 vor 19 Wochen

Auch wenn's angeblich nur interimsweise ist, die Besetzung des Postens mit dem Namen "Hettstedt" hat für mich ein Geschmäckle. Carola Hettstedt ist nicht rein zufällig verwandt mit Inga Hettstedt, ebenfalls in Amt und Würden bei der Stadtverwaltung?

Der Erfurter Filz geht weiter, es hat sich nie etwas geändert. Egal ob CDU, SPD oder Linke.

Ludwig58 vor 19 Wochen

Die Stadt Erfurt und hier insbesondere der Bereich Theater tun sich keinen Gefallen mit ihrer Geheimniskrämerei in Sachen personelle Entscheidungen. Es sorgt dafür, dass eher spekuliert wird, als wenn Entscheidungen begründet veröffentlicht werden.
Gerade der Theaterbereich, der sehr viel öffentliche Gelder erhält, um den Betrieb finanzieren zu können, sollte sich eher um Transparenz bemühen, als still und heimlich Mitarbeiter zu entlassen.
Wenn es Gründe für einen Personalwechsel gibt, so müssen sie ja nicht in aller Breite veröffentlicht werden. Das darf auch im Sinne der Betroffenen nicht geschehen. Aber nur Geheimnistuerei zu produzieren ist zu dürftig in Zeiten hoher Qualitätsansprüche, die ja auch das Theater Erfurt hat.

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