Vorläufige Insolvenz Batterie-Produzent aus Jena droht Zahlungsunfähigkeit

13. März 2023, 21:22 Uhr

Das Jenaer Start-Up Jenabatteries entwickelt neuartige Groß-Batterien. Jetzt ist ein großer Investor abgesprungen. Wegen drohender Zahlungsunfähigkeit wurde ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet. Die Suche nach einem neuen Investor läuft.

Dem Unternehmen Jenabatteries GmbH hat das Amtsgericht Gera ein vorläufiges Insolvenzverfahren angeordnet. Das Unternehmen war wegen einer kurzfristig ausgebliebenen Gesellschafter-Finanzierung in finanzielle Schwierigkeiten geraten.

Dieser zentrale Investor habe im Februar abrupt seine Finanzierung eingestellt, heißt es in einer Mitteilung des Insolvenzverwalters. Da das Unternehmen vollständig auf die Finanzierung angewiesen sei, habe die Zahlungsunfähigkeit gedroht. Deshalb wurde der Antrag beim Amtsgericht gestellt.

Als Insolvenzverwalter wurde der Erfurter Rechtsanwalt Rolf Rombach berufen. Wie seine Kanzlei mitteilte, kam das Gericht damit dem Antrag des Unternehmens nach. Die Start-Up-Firma bietet seit September unter der Marke Cerq Stromspeicher an.

Marktreife für 2023 geplant

Die Jenabatteries GmbH wurde 2013 gegründet. Das Unternehmen mit rund 70 Mitarbeitern entwickelt stationäre, metallfreie Batteriespeicher auf Basis der sogenannten Redox-Flow-Technologie. Diese Großspeicher kommen demnach ohne Inhaltsstoffe wie seltene Erden oder kritische Rohstoffe wie Lithium, Blei oder Kobalt aus, halten bis zu 25 Jahre und sind nicht brennbar.

Die Produktion könne komplett in Europa erfolgen. Die Entwicklung der Großspeicher sei bereits weit fortgeschritten. Bereits in diesem Jahr sollten die Speicher marktreif sein. Der Geschäftsbetrieb und damit auch die Entwicklung läuft laut Rombach auch während des Insolvenzverfahrens zunächst weiter.

Insolvenzverwalter spricht von "aussichtsreichen Gesprächen"

Rombach will nach eigenen Worten alles daran setzen, das Unternehmen neu aufzustellen. "Die Jenabatteries GmbH hat ein sehr zukunftsweisendes Batteriekonzept entwickelt, das eine Schlüsselrolle bei der Energiewende spielen kann und auch sollte", sagte er. Gesucht werde ein neuer Investor. Erste aussichtsreiche Gespräche seien bereits geführt worden.

Der Geschäftsbetrieb läuft den Angaben zufolge derzeit weiter. Zudem werde daran gearbeitet, die Gehälter für Februar bis April durch das Insolvenzausfallgeld zu sichern.

MDR (sar)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Regionalnachrichten | 13. März 2023 | 17:30 Uhr

22 Kommentare

Der Pegauer am 15.03.2023

Der 28. Subventionsbericht der Bundesregierung vom 18.08.2021 kann als pdf-Datei heruntergeladen werden und ist als 534 Seiten dicke Broschüre nicht unbedingt eine leichte Kost als Bettlektüre. Da kann man ganz genau nachlesen, was in Deutschland so an Subventionen und Stierermäßigungen (verdeckte Subventionen) ausgegeben wurde. Somit kann sich jeder nach politischer Präferenz daran berauschen oder sich darüber aufregen. Schönen Tag allerseits!

Der Erfurter Bub am 14.03.2023

Dann Frage ich mich warum die Bundesregierung seit jeher Kernenergie und Kohle-Abbau subventioniert hat? Ahh, verstehe , ohne diese Subvention wäre die Kernenergie zu unbezahlbar, gleich der Kohle. Na das hat ja dann hoffentlich bald ein Ende/Gelände.

martin am 14.03.2023

Wenn man den Ist-Zustand als Maßstab für Weiterentwicklungen verwendet, dann ist man auf besten Weg zum Stillstand. Daran erfreuen sich nur die Wettbewerber. Risikokapital gibt es in D auch nicht wie Sand am Meer. Wenn ein Start-Up einen 100.000 € Kredit haben möchte, erwartet die (etwas übertrieben formuliert) eine Sicherheit über 150.000 € - am liebsten in bar oder Gold hinterlegt ....

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