Ticker am Dienstag Waldbrände in Tschechien, Brandenburg und Sachsen: 250 Hektar Wald in Sächsischer Schweiz in Flammen

26. Juli 2022, 22:29 Uhr

Seit Sonntag brennt es in der Böhmischen Schweiz in Tschechien. Inzwischen hat sich das Feuer deutlich ausgebreitet - auch im Nationalpark Sächsische Schweiz kämpfen Einsatzkräfte gegen den Waldbrand. An der Landesgrenze zu Brandenburg stehen Wald und Felder hektarweise in Flammen. Wir halten Sie mit unserem News-Ticker über alle Entwicklungen auf dem Laufenden!

Tickerende

Damit endet der Ticker von Dienstag. Neue Informationen zu den Bränden finden Sie im Mittwoch-Ticker.

22:34 Uhr | Medien in Tschechien: 1.000 Hektar Wald brennt in Böhmischer Schweiz

Mehrere tschechische Zeitungen berichten in ihren Online-Ausgaben, dass sich der Waldbrand im böhmischen Teil des Nationalparks von 60 Hektar Größe innerhalb eines Tages auf rund 1.000 Hektar ausgeweitet haben soll.

Martin Adámek von der Abteilung für Botanik der Fakultät für Naturwissenschaften der Karlsuniversität Prag sagte dass der Nationalpark Böhmische Schweiz in etwa 100 Jahren wieder in seinen Zustand vor dem Brand zurückkehren werde.

22:08 Uhr | Experte fragt sich, warum keine Löschpanzer helfen

Der Feuerökologe Johann Georg Goldammer hält den Einsatz von Löschpanzern bei Waldbränden in munitionsbelasteten Gebieten für sinnvoll. Der Experte aus Freiburg versteht nicht, warum in Brandenburg in diesem Jahr noch kein Löschpanzer eingesetzt worden sei, sagte er in der TV-Sendung "rbb24 Spezial" zum Waldbrand im Elbe-Elster-Kreis. 2022 seien bei der Brandbekämpfung auf munitionsbelasteten Flächen Löschpanzer nicht zu sehen gewesen. Goldammers vermutete, dass Kostenfragen eine Rolle spielen.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) sprach sich in der Sendung gegen Löschpanzer aus. Bei den schweren Bränden 2018 seien die von Privatanbietern eingesetzt worden und hätten sich im engen Wald und auch von der Wassermenge her nicht bewährt, meinte Stübgen. Brandenburg setze in munitionsbelasteten Gebieten auf Brandbekämpfung aus der Luft mit Hubschraubern.

21:51 Uhr | Weiter Spielbetrieb auf Felsenbühne Rathen

Trotz des Waldbrandes im Nationalpark Sächsische Schweiz können "Vorstellungen auf der Felsenbühne Rathen nach aktuellem Stand wie geplant stattfinden", informieren die Landesbühnen Sachsen auf ihrer Homepage. Allerdings sollten Besucher das Waldbetretungsverbot des Landkreises beachten.

Ein Zugang sollte ausschließlich über den Kurort Rathen erfolgen. Bitte achten Sie auf das geltende Rauchverbot auf dem Zuweg zur Felsenbühne Rathen.

21:30 Uhr | Der Mensch als Brandverursacher

Dürre, Monokulturen, Massentourismus, Unachtsamkeit: Der Mensch trägt häufig dazu bei, dass Waldbrände entstehen. Auch bei den Bränden in der Böhmischen Schweiz und in Südbrandenburg vermuten die Feuerwehren Brandstiftung oder einen menschlichen Fehler. Ein Blick auf Feuerausbrüche und deren Ursachen in Mitteldeutschland:

20:50 Uhr | Großbrand in Südbrandenburg teilweise unter Kontrolle

Bei Falkenberg im Elbe-Elster-Kreis an der sächsischen Grenze stemmten sich am Dienstag 450 Einsatzkräfte gegen das 850 Hektar große Feuer. Am Abend konzentrierten sie sich auf den südlichen Brandbereich entlang der Bundesstraße 183 unweit des Flugplatzes Falkenberg-Lönnewitz. Weiter nördlich bei Rehfeld sei die Lage inzwischen unter Kontrolle. Am Tag waren sieben Hubschrauber im Einsatz. Zwei davon sollen noch bis Mitternacht fliegen, sagte der stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte, Philipp Haase.

Die Einsatzkräfte versuchen unter allen Umständen zu verhindern, dass die Flammen auf die andere Seite der Bundesstraße gelangen.

Phillip Haase stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte

Die Freiwillige Feuerwehr Falkenberg postete ein Video vom Panzer, der die Brandschneise an der B 183 fuhr:

20:34 Uhr | 250 Hektar Wald brennen in Sächsischer Schweiz

Das Feuer in der Sächsischen Schweiz erstreckt sich nach Angaben des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge am Abend über rund 250 Hektar Fläche. Insgesamt waren mehr als 400 Einsatzkräfte an fünf Stellen im Löscheinsatz. Drei Feuer seien "unter Kontrolle". Die anderen zwei breiteten sich unkontrolliert weiter aus, so der Sprecher.

Die Topografie erschwere die Löscharbeiten. Problematisch sei neben dem unzugänglichen Gelände auch die komplizierte Beschaffung von Löschwasser, das auch aus der Elbe und der Kirnitzsch geholt werde.

20:19 Uhr | Bis zu acht Hubschrauber am Mittwoch auf tschechischer Seite

Bis zu acht Hubschrauber werden am Mittwoch zur Brandbekämpfung im Nationalpark Böhmische Schweiz eingesetzt. Das kündigte der Chef der tschechischen Feuerwehr und des Rettungsdienstes, Vladimír Vlček, am Abend im Nachrichtenkanal ČT24 des tschechischen Fernsehens an.

Gleichzeit baten die tschechischen Behörden alle Betroffenen, aus Sicherheitsgründen "auf keinen Fall Drohnen über die im Nationalpark ausgebrochenen Brände" fliegen zu lassen.

20:10 Uhr | Dorf Vysoká Lípa wird evakuiert

Die Feuerwehrkräfte auf böhmischer Seite des Nationalparks "greifen auf einer Fläche von 5 x 2 Kilometern ein". Das Feuer werde durch starke Winde in den inneren Teil des Nationalparks getragen, twitterte die Feuerwehr. Die Evakuierung des Dorfes Vysoká Lípa sei angeordnet worden. Dutzende Menschen würden in der Sporthalle in Děčín untergebracht.

Nutztierhaltern und Landwirten im Gebiet Kamenická Stráná, Vysoké Lípy, war bereits am Nachmittag empfohlen worden, ihre Tiere auf eine mögliche Evakuierung vorzubereiten.

19:23 Uhr | Wetter nicht auf Seite der Feuerwehren

Größere Regenmengen, die helfen würden, die Waldbrände in Sachsen und Böhmen einzudämmen, sagt der Deutsche Wetterdienst nicht für Sachsen voraus. In der Nacht zu Mittwoch soll es niederschlagsfrei bleiben bei schwachem westlichen Wind. Auch am Mittwoch soll es nur "geringe Schauerneigung im Bergland" geben bei schwachem Nordwestwind.

19:02 Uhr | Hintergrund zum Großbrand bei Falkenberg

Der Waldbrandexperte Philipp Haase sieht beim Großbrand in Südbrandenburg Unterschiede im Vergleich zu anderen Bränden. "Wir reden hierbei von einem Baumkronenbrand, das Feuer läuft von Krone zu Krone und findet sehr viel brennbares Material wie Nadeln", sagte Haase, der auch stellvertretender Waldbrandschutzbeauftragter in Brandenburg ist. Das Feuer brenne über den Spitzen der Bäume in einer Höhe von bis zu 25 Metern. Dort seien die Windgeschwindigkeiten höher als am Waldboden, die Flammen könnten sich schneller ausbreiten, so Haase.

18:30 Uhr | BUND Sachsen verlangt Kurswechsel bei Klimaschutz

Angesichts des Waldbrandes im Nationalpark Sächsische Schweiz hat der BUND Sachsen von der Landesregierung einen raschen Kurswechsel beim Klimaschutz verlangt. Die Brandbilder zeigten, wie hoch die Kosten des verschleppten Klimaschutzes bereits seien, sagte der Landesvorsitzende Felix Ekardt. Und: "Es geht nicht nur um handfeste wirtschaftliche Schäden, wie durch Ernteeinbußen durch die Trockenheit – es geht inzwischen auch um immaterielle Dinge wie den einzigen Nationalpark Sachsens, der vielen Menschen am Herzen liegt."

Der sowieso schon stark geschwächte Nationalpark Sächsische Schweiz braucht jetzt maximalen Schutz. Dabei geht es vor allem um die Einhaltung der bestehenden Regeln, allem voran das Feuerverbot.

Felix Ekhardt Vorsitzender des BUND Sachsen

17:47 Uhr | Züge zwischen Falkenberg Torgau fallen aus

Die Deutsche Bahn hat wegen des Waldbrands im Landkreis Elbe-Elster den Bahnverkehr zwischen Leipzig und Cottbus unterbrochen. Betroffen ist der Regionalexpress RE 10 zwischen Falkenberg und Leipzig Hbf. Der fällt in beiden Richtungen wegen des Brandes noch bis Mittwochnacht 1 Uhr aus. Ein Busnotverkehr ist zwischen Falkenberg und Torgau eingerichtet, informierte die Bahn. Reisende sollten sich auch am tagsüber am Mittwoch über mögliche Ausfälle auf der Strecke informieren.

17:34 Uhr | Löschen in Südbrandenburg könnte Wochen dauern

Der Waldbrand bei Falkenberg, der sich auf mehr als 800 Hektar ausgeweitet hat, ist noch nicht unter Kontrolle. Und ein Ende der Löscharbeiten ist noch lange nicht in Sicht, befürchtet Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU). "Ihn komplett zu löschen, wird wahrscheinlich noch Wochen dauern", sagte er im Einsatzgebiet im Kreis Elbe-Elster. Durch Detonation im Boden seien neue Munitions-Verdachtsflächen entdeckt worden, die noch gar nicht in Karten verzeichnet gewesen seien, berichtet RBB 24.

17:20 Uhr | Bundeswehr schickt Hubschrauber nach Sachsen und Brandenburg

Den Waldbrand im Nationalpark Sächsische Schweiz sollen auch Hubschrauber der Bundeswehr löschen helfen. "Die erste von drei Maschinen ist seit Dienstagnachmittag im Einsatz", sagte ein Sprecher des Landratsamtes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Die anderen sollten im Tagesverlauf folgen. Die Hubschrauber sollen vorrangig beim Löscheinsatz helfen.

Amtshilfe leistet die Bundeswehr auch in Südbrandenburg bei Falkenberg. Den Großbrand bekämpfen zwei Helikopter der Luftwaffe mit ihren Wasserbehältern aus der Luft mit. Nach Angaben der Bundeswehr sind drei weitere Hubschrauber des Deutschen Heeres auf dem Weg, zudem ein Aufklärungshubschrauber und ein Panzer des Typs Dachs, der Brandschneisen ziehen soll.

17:08 Uhr | Feuerwehr in der Böhmischen Schweiz am Limit

So berichtet die tschechische Feuerwehr über den Kampf gegen die Flammen in der Nacht und den Erhalt der Orte Mezná und Hřensko. Im Video sind auch Feuerwehrkameraden aus Bertsdorf-Hörnitz zu sehen, die helfen.

16:51 Uhr | Acht Häuser in Mezná abgebrannt

In dem Ort Mezná haben acht Gebäude Feuer gefangen und brannten komplett aus. Fast alle Bewohner der Gemeinde Hřensko, die als Tor zum Nationalpark gilt, mussten in der Nacht bis zum Dienstagmorgen ihre Häuser verlassen, teilte ein Sprecher der tschechischen Feuerwehr mit. Die Betroffenen wurden nach Děčín gebracht.

Die Straße nach Hřensko ist am Dienstag auch aus Richtung Deutschland von der tschechischen Polizei gesperrt worden, meldet der tschechische Rundfunk. Die Polizei fahre Streife in den evakuierten Bereichen, um mögliche Plünderungen zu verhindern.

16:36 Uhr | Feuer außer Kontrolle

Die Lage in den Waldbrandgebieten von Brandenburg, Sachsen und Tschechien ist weiterhin äußerst kritisch - auch am Dienstagnachmittag waren die Feuer noch außer Kontrolle.

  • In Brandenburg an der Grenze zu Sachsen brannte es auf einer Wald- und Wiesenfläche von 8,5 Quadratkilometern. Das entspricht einer Fläche von rund 1.200 Fußballfeldern.
  • In der Sächsischen Schweiz gibt es mittlerweile fünf Einsatzorte für die Feuerwehren. Wie groß die von Bränden betroffene Fläche ist, ist derzeit unklar.
  • In der Böhmischen Schweiz hat sich die Lage zugespitzt, so die Feuerwehr. Der Waldbrand breitete sich auf eine Fläche von rund 30 Hektar (rund 43 Fußballfelder) aus.

16:21 Uhr | Sachsens Wehren helfen einander

Zum Waldbrand in die Sächsische Schweiz wurden am Dienstag auch Kameraden aus dem Landkreis Bautzen zum Einsatz abgeordnet. Männer und Frauen aus Straßgräbchen, Lichtenberg, Panschwitz-Kuckau, Zeißig, Wittichenau, Neustadt/Spree, Tätzschwitz, Zerre, Schwarzkollm und Weißkollm machten sich auf den Weg.

"Wir sind seit heute Vormittag mit zwei Tanklöschfahrzeugen, drei Löschfahrzeugen und einem Führungsdienst zur Unterstützung der Löscharbeiten in Nordsachsen unterwegs", twitterte die Feuerwehr Leipzig.

16:10 Uhr | Hilfe für Tschechien aus Polen, Italien und der Slowakei

An den Löscharbeiten im Nationalpark Böhmische Schweiz beteiligen sich 79 Feuerwehreinheiten mit rund 320 Feuerwehrleuten, berichtet der Sender "Radio Prag". Demnach habe die tschechische Feuerwehr über den Zivilschutzmechanismus der EU um drei Flugzeuge der Canadair gebeten, die als Löschflugzeuge bei Bränden eingesetzt werden, und um zwei Hubschrauber. Polen habe einen Hubschrauber mit Besatzung angeboten. Hilfe habe auch die Slowakei versprochen, deren Feuerwehrleute bis Montag bei Löscharbeiten in Slowenien halfen. Italien wolle auch mit Löschflugzeugen helfen.

16:00 Uhr | Innenminister unterbricht wegen Waldbränden Urlaub 

Sachsens Innenminister Armin Schuster (CDU) unterbricht wegen der verheerenden Waldbrände in der Sächsischen Schweiz und an der Landesgrenze zu Brandenburg seinen Urlaub, so das Ministerium. 

Schuster hatte bei seinem Amtsantritt im April deutlich gemacht, dass der Brand- und Katastrophenschutz ein Schwerpunkt seiner Arbeit sein werde. Schuster kündigte unter anderem an, dass er Polizeihubschrauber anschaffen wolle, die auch zur Brandbekämpfung genutzt werden können. Vor seinem Ministerjob in Dresden hatte der Politiker das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe geleitet.

15:41 Uhr | Brandbekämpfung wird Tage dauern

Nach Einschätzung der Behörden wird die Brandbekämpfung in den Nationalparks Sächsische Schweiz und Böhmische Schweiz noch mehrere Tage dauern. Wie groß die Brandflächen und entstandenen Schäden sind, könne aktuell noch nicht eingeschätzt werden, informierte der Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge. Derzeit gebe es auf deutscher Seite fünf Einsatzstellen rund um den Großen Winterberg.

15:06 Uhr | Kritik und Selbstkritik an grenzübergreifendem Handeln

Sachsens Umwelt- und Forstminister Wolfram Günther (Grüne) hat allen Einsatzkräften und Helfern für ihren "vollsten Einsatz" gegen die Brände herzlich gedankt. "Dieser Waldbrand ist eine Tragödie für die Region und für alle Menschen, die vom Tourismus leben." Zugleich bat er die Bevölkerung und Touristinnen und Touristen, das Gebiet zu meiden, sich an das ganztags geltende Betretungsverbot zu halten sowie das Löschen nicht zu behindern.

"Die Klimakrise kennt keine Staatsgrenze. Der Brand zeigt uns, dass wir die Zusammenarbeit mit unseren tschechischen Kolleginnen und Kollegen weiter ausbauen müssen."

Kritik am Agieren deutscher Behörden äußerte Bernd Wengler von der Interessengemeinschaft Natur, Umwelt und Heimat. Nach den Flutkatastrophen und Abkommen zu länderübergreifender Unterstützung sei es für ihn "umso verwunderlicher, wieso man der tschechischen Nationalparkverwaltung nicht sofort zu Hilfe gekommen ist". Seiner Meinung nach sei die grenzübergreifende Zusammenarbeit nicht in vollem Umfang und nicht rechtzeitig genug erfolgt. "Rechtzeitiges, zügiges und umsichtiges Handeln der Polizeikräfte und der Bundeswehr mit Technik und Personal, die die Feuerwehr sofort unterstützen, den Brand im Nationalpark Böhmische Schweiz und Nationalpark Sächsische Schweiz minimiert".

14:40 Uhr | Wälder betreten verboten: im gesamten Kreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge

Nach dem Waldbrand an der Basteiaussicht Mitte Juli und aktuellen Bränden in der Hinteren Sächsischen Schweiz hat der Landkreis für die gesamte Sächsische Schweiz und das Osterzgebirge ab sofort ein ganztägiges Betretungsverbot für alle Wälder verhängt. Wer dennoch im Wald angetroffen wird, muss mit Strafen von 2.500 Euro, in besonders schweren Fällen mit bis zu 10.000 Euro rechnen, betonte die Kreisverwaltung. Ausgenommen vom Verbot sind u.a. Waldbesitzer, im Wald Beschäftigte, Jägerinnen und Jäger und Ordnungsamtspersonen.

Das Betreten des Waldes einschließlich aller Waldwege ist untersagt. Es besteht Gefahr für Leib und Leben!

Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge aus der Allgemeinverfügung

14:12 Uhr | Fähren nur noch für Anwohner und Helfer

Wegen des Waldbrandes im Nationalpark Sächsische / Böhmische Schweiz und den damit verbundenen Einsätzen mehrerer Löschhubschrauber fahren die Fähren Schöna (F1) und Schmilka (F2) bis auf Weiteres nur noch für Anwohner und Einsatzkräfte.

13:55 Uhr | Evakuierung von zwei Orten wieder aufgehoben

Die wegen eines Großbrands im Wald in Südbrandenburg angeordnete Evakuierung für zwei Ortschaften ist aufgehoben worden. Dies betrifft die zur Stadt Falkenberg an der Elster gehörenden Orte Kölsa und Rehfeld, teilte die Regionalleitstelle Lausitz in Cottbus mit. Dort können erste Anwohner in ihre Wohnungen zurück. Für Kölsa-Siedlung blieb die Anordnung zur Evakuierung bestehen. Die Räumung der drei Orte war am Montag angeordnet worden und betraf rund 700 Einwohner. Die Behörden hatten zuvor eine Großschadenslage ausgerufen.

Ich bin 85 Jahre alt - aber so einen großen Brand habe ich noch nie erlebt.

Johanna aus Kölsa Rentnerin, die eine Nacht in Notunterkunft verbrachte

Das Feuer war in einem Waldgebiet mit Windkraftanlagen ausgebrochen und breitete sich - angetrieben durch heftige Sturmböen - schnell aus. Eine Ferkelzuchtanlage brannte nieder. Nach einer ersten vorsichtigen Schätzung des Brandenburger Innenministeriums könnten 1.000 bis 2.000 Tiere verbrannt sein. Das Einsatzgebiet umfasste rund 850 Hektar. Sieben Feuerwehrleute wurden bei dem Einsatz verletzt. Insgesamt waren 350 Kräfte im Einsatz.

13:37 Uhr | Waldbrände auch in Nordsachsen

Nicht nur in der Sächsischen Schweiz brennt der Wald, auch zwischen Brandenburg und Sachsen stehen Waldflächen in Flammen. Ein Waldbrand im Landkreis Elbe-Elster hat auf Nordsachsen übergegriffen. Die Flammen haben ein munitionsbelastes Gebiet bei Arzberg erfasst. Die Feuerwehren können den Brandherd deshalb nur von außen bekämpfen.

13:21 Uhr | Dresdner Feuerwehr hilft in Sächsischer Schweiz

Zahlreiche Feuerwehrleute und Kräfte der Bundes- und Landespolizei sind aktuell im Einsatz. Auch die Feuerwehr Dresden helfe bei den Löscharbeiten in der Sächsischen Schweiz mit 20 Kameraden, sagte der Sprecher der Dresdner Feuerwehr, Pierre Steffen Bedrich MDR SACHSEN.

13:02 Uhr | Polizei: Hintere Sächsische Schweiz bitte verlassen

Die Polizei Sachsen hat auf Twitter an Personen appelliert, die sich noch in der Hinteren Sächsischen Schweiz befinden, das Gebiet zu verlassen. Die Gefahr für Leib und Leben sei zu groß.

12:52 Uhr | Waldbrand bedroht tschechisches Hřensko

Der Waldbrand in der Böhmischen Schweiz bedroht den Ort Hřensko. Mit einem Großaufgebot ist die Feuerwehr im Einsatz. Zahlreiche Bewohner und Touristen des Ortes wurden evakuiert.

12:40 Uhr | Bundeswehrhubschrauber werden eingesetzt

Zur Bekämpfung des Waldbrandes im Nationalpark Sächsische Schweiz sollen auch vier Hubschrauber der Bundeswehr eingesetzt werden. Wie das Landratsamt Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mitteilte, werden die Maschinen am Mittag erwartet. Sie sollen vorrangig beim Löschen helfen.

11:30 Uhr | Waldbrand nur im Grenzbereich "gut im Griff"

Mehrere Brandherde im Nationalpark Sächsische Schweiz verursachen weiter einen Großeinsatzfür Feuerwehrleute und Helfer. Die Betriebsleiterin der Nationalparkverwaltung Sächsische Schweiz, Beke Hielscher, sagte MDR SACHSEN: "Wie es momentan aussieht, ist der Brandbereich entlang der Grenze den Winterberg hinauf zum Stehen gekommen. Das hat die Feuerwehr gut im Griff."

Andere Bereiche seien noch nicht unter Kontrolle. Es seien Löschhelikopter und Wasserwerfer im Einsatz, ebenso wie alle Feuerwehren, die im Landkreis verfügbar waren. 254 Einsatzkräfte kämpften gegen die Feuer.

11:05 Uhr | Bislang keine Evakuierung in Sachsen

Derzeit sind in Sachsen keine Evakuierungen wegen des Brandes in der Sächsischen Schweiz notwendig. Das hat das Landratsamt Pirna mitgeteilt. Wohnhäuser seien aktuell nicht betroffen.

Radio Prag International berichtet unterdessen, dass Menschen in Hrensko im Nationalpark Böhmische Schweiz in der Nacht auf Dienstag in Sicherheit gebracht wurden. 70 Kinder eines Ferienlagers seien mit einem Bus nach Bad Schandau gebracht worden. Dort wurden sie von den Johannitern Pirna betreut und versorgt. Sie können im Laufe des Dienstags nach Hause fahren.

10:59 Uhr | Karte der NASA zeigt Brandgebiet

Auf der Karte "Fire Information for Resource Management System" der NASA, ist der Brand im Bereich des Nationalparks eingezeichnet. Nach Angaben der NASA zeigt die satelitengestützte Karte mit einer Zeitverzögerung von bis zu drei Stunden den Brandbereich an. Auch weitere Großbrände in Europa und weltweit sind hier einsehbar.

10:55 Uhr | Katastrophenalarm in Bad Schandau

Seit dem Morgen gilt in Bad Schandau der Katastrophenalarm. Das hat das Landratsamt Pirna mitgeteilt. In einer entsprechenden Nachricht aus dem Landkreis Sächsische Schweiz-Ostererzgebirge heißt es, dass damit die Leitung des Einsatzes vom Landratsamt übernommen werde. Die Leitungskräfte werden demnach durch die Berufsfeuerwehr Pirna unterstützt. "Wir bitten dringend Gäste, Touristen und Wanderer darum, das Gebiet der Hinteren Sächsischen Schweiz zu meiden, um die Einsatzkräfte bei ihrer Arbeit nicht zu behindern", hieß es weiter.

Für die Gemeinde Sebnitz gilt seit Montag Katastrophenvoralarm.

10:40 Uhr | Waldbrand in Böhmischer Schweiz breitet sich über Nacht weiter aus

Der Waldbrand im Naionalpark Böhmische Schweiz hat sich in der nacht zu Dienstag wider erwarten ausgebreitet. Das sagte der Sprecher des Nationalparks Tomáš Salov MDR SACHSEN: "Die Feuerwehr hat alles getan, was in menschenlichen Kräften war, damit keine Gebäude betroffen. sind. Aber das ist leider nicht gelungen." In der Gemeinde Mezná brannten am Morgen den Einsatzkräften zufolge acht Gebäude.

MDR (ma,bbr,kk)/dpa/AFP

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | SACHSENSPIEGEL | 26. Juli 2022 | 19:00 Uhr

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