Oleksii Makeiev
Oleksii Makeiev weißt die Vorwürfe, die Ukraine könnte an dem Anschlag bei Moskau beteilgt sein, zurück (am 22.03.2024). Bildrechte: IMAGO / Bernd Elmenthaler

Ukraine-News Ukrainischer Botschafter Makeiev schließt Verwicklung in Anschlag aus

27. März 2024, 22:34 Uhr

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, weist Mutmaßungen über eine Verwicklung seines Landes in den Anschlag bei Moskau zurück. Russland versuche damit, der Ukraine Terrorismus zu unterstellen, um vom eigenen Terror abzulenken.

22:34 Uhr | Kriegsgegner in Russland zu sechs Jahren Haft verurteilt

In Russland ist ein Mann wegen Kritik am russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine zu sechs Jahren Haft verurteilt worden. Wie Lokalmedien berichteten, verurteilte ein Militärgericht in der nordrussischen Region Komi den 35-Jährigen am Mittwoch wegen "öffentlicher Anstiftung zu terroristischen Handlungen". Nach Angaben der Nichtregierungsorganisation (NGO) Memorial betrieb der Mann einen Kanal im Onlinedienst Telegram, in dem er seine Ablehnung des militärischen Konflikts offen zum Ausdruck brachte.

19:17 Uhr | Selenskyj besucht Grenzgebiet Sumy

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj ist inmitten anhaltender Kämpfe in das an Russland grenzende Gebiet Sumy im Nordosten seines Landes gereist. Er habe dort unter anderem verwundeten ukrainischen Soldaten Auszeichnungen überreicht, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache, die er vor Ort aufnahm.

Sumy grenzt auf russischer Seite an die Gebiete Brjansk, Kursk und Belgorod. Insbesondere Belgorod meldete in den vergangenen Wochen immer wieder Beschuss, teils auch mit Toten und Verletzten. Trotzdem stehen Opferzahlen und Schäden weiter in keinem Verhältnis zu den Kriegsfolgen in der von Russland angegriffenen Ukraine.

Update 17:07 Uhr | Charkiw mit Fliegerbomben angegriffen – Toter und Verletzte

Die Stadt Charkiw im Nordosten der Ukraine ist nach Angaben der örtlichen Polizei erstmals seit 2022 von den russischen Streitkräften gezielt mit Fliegerbomben angegriffen worden. Es seien eine Schule und ein Wohngebiet getroffen worden, teilte der Ermittlungsleiter der Regionalpolizei, Serhij Bolwinow, auf Facebook mit.

Den örtlichen Behörden zufolge wurden bei insgesamt zwei Luftangriffen auf Charkiw ein Mensch getötet und zwölf weitere verletzt. Unter den Verletzten seien vier Kinder, erklärte der Gouverneur der gleichnamigen Oblast, Oleh Synehubow.

Charkiw und die umliegende Region wurden seit Beginn der russischen Invasion im Februar 2022 häufig mit Raketen und Drohnen angegriffen. Die Stadt liegt nur etwa 40 Kilometer von der russischen Grenze entfernt. Wegen der kurzen Distanz haben die Menschen bei Luftalarm oft kaum Zeit, sich in Sicherheit zu bringen. Russland bestreitet Angriffe auf die Zivilbevölkerung.

14:00 Uhr | Sachsen strebt Zusammenarbeit mit Charkiw an

Der Freistaat Sachsen hat mit der ostukrainischen Region Charkiw eine Absichtserklärung über eine Zusammenarbeit unterzeichnet. Damit soll die europäische Integration der Ukraine gefördert werden. Die Zusammenarbeit solle sich auf den Bereich öffentliche Verwaltung, aber auch auf Wirtschaft, Kultur, Bildung und Wissenschaft erstrecken, hieß es seitens der sächsischen Staatskanzlei. Sachsen könne durch seine eigenen Erfahrungen bei der Transformation einen besonderen Beitrag für die europäische Integration der Ukraine leisten. Das Bundesland strebe auch die Eröffnung eines ständigen Büros in der Ukraine an.

13:35 Uhr | Stromversorgung in den Gebieten Charkiw und Odessa weiter gestört

Auch Tage nach den heftigen russischen Raketenangriffen hat die ostukrainische Millionenstadt Charkiw weiter mit Stromabschaltungen zu kämpfen. "In der Stadt herrscht ein katastrophaler Mangel an Elektroenergie", teilte der städtische Wärmeversorger am Mittwoch bei Telegram mit. Die Einwohner wurden ermahnt, Elektroboiler abzuschalten. Warmwasser sei über die zentrale Versorgung aber fast überall wieder verfügbar.

Auch im südukrainischen Gebiet Odessa gebe es weiter Probleme bei der Stromversorgung, teilte der ukrainische Netzbetreiber Ukrenerho mit. Im Gebiet Chmelnyzkyj und der Großstadt Krywyj Rih seien die Einschränkungen hingegen aufgehoben worden.


Am vergangenen Freitag hatte das russische Militär die Energieinfrastruktur in der gesamten Ukraine massiv mit Raketen und Drohnen angegriffen. Einer der Hauptschläge setzte das für die Abdeckung von Stromspitzen wichtige Dnipro-Wasserkraftwerk in Saporischschja außer Betrieb. Um den Mangel auszugleichen, importiert die Ukraine Strom aus den fünf Nachbarstaaten Rumänien, Slowakei, Polen, Ungarn und Moldau. 

11:00 Uhr | Ukrainer widmen EM-Ticket ihrem Land und ihren Soldaten

Die Last-Minute-Qualifikation für die Fußball-Europameisterschaft hat in der Ukraine für große Gefühle gesorgt. "Jeder versteht, wie wichtig dieser Sieg ist. Sowohl vor als auch nach den Spielen haben wir gesagt, dass diese Siege unserem Land, unserem Volk und denen gelten, die unsere Freiheit verteidigen", so Nationaltrainer Serhij Rebrow. Ukraines Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sich bereits kurz nach dem Spiel bedankt. Auf Telegram schrieb er: "Wenn die Ukrainer es schwer haben, sie aber nicht aufgeben und weiterkämpfen, dann siegen die Ukrainer unausweichlich."

10:25 Uhr | Ukrainische Botschafter in Deutschland weist Verwicklung in Anschlag zurück

Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Oleksii Makeiev, hat russische Mußmaßungen über eine Verwicklung seines Landes in den Anschlag bei Moskau zurückgewiesen. "Ja, das schließe ich aus", sagte der Diplomat am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk. Makeiev sprach von "absurden Beschuldigungen". Russland versuche, der Ukraine Terrorismus zu unterstellen, um vom eigenen Terror abzulenken. 

Bei dem Anschlag am vergangenen Freitag waren mindestens 139 Menschen getötet und knapp 200 verletzt worden, als vier Bewaffnete in der Konzerthalle Crocus City Hall um sich schossen. Die Terrororganisation Islamischer Staat (IS) nimmt den schlimmsten Anschlag in Russland seit Jahren für sich in Anspruch. Auch russische Politiker sprechen von islamistischen Terroristen. Sie unterstellen aber, diese könnten im Auftrag der Ukraine oder deren westlicher Unterstützer gehandelt haben.

Makeiev drängt zugleich zu schnellen Lieferungen von Waffen und Munition. "Wir brauchen das nicht morgen, nicht übermorgen, sondern heute", betonte der Botschafter. Das Nein von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zur Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern müsse die Ukraine akzeptieren, auch wenn sie damit nicht einverstanden sei. Scholz hatte seine Absage damit begründet, dass Deutschland die Kontrolle über die Zielerfassung nicht aus der Hand geben dürfe, da mit den Taurus-Raketen Ziele in Russland getroffen werden können. 

Zudem habe Makeiev den Vorschlag zum "Einfrieren" des Ukraine-Krieges verworfen. Dies würde bedeuten "Millionen Ukrainer in den besetzten Gebieten zu verlassen", sagte er dem Deutschlandfunk. Es bestehe damit das Risiko, dass diese Menschen weiterhin von Russen gefoltert, vergewaltigt und vertrieben würden.

09:55 Uhr | Verletzte nach Angriff auf Region Charkiw

Bei russischen Angriffen auf die westukrainische Region Charkiw sind nach Angaben örtlicher Behörden vier Menschen verletzt worden. Die ukrainische Luftwaffe erklärte unterdessen, Russland habe in der Nacht 13 Angriffsdrohnen iranischer Bauart auf die Ukraine abgefeuert. Davon seien zehn über der Region Charkiw, der benachbarten Region Sumy sowie in der Nähe der Hauptstadt Kiew abgeschossen worden.

Die ukrainische Region Charkiw grenzt an Russland und steht seit dem Beginn der russischen Offensive im Februar 2022 regelmäßig unter Beschuss. Jüngste Bombardierungen ließen Tausende von Menschen ohne Strom.

07:15 Uhr | Ukrainische Bodentruppen weiter unter Druck

Die russische Armee setzt die ukrainischen Verteidiger an der Front im Osten des Landes weiter unter Druck. Besonders heftige Gefechte meldete der ukrainische Generalstab aus dem Ort Nowomychajliwka südlich von Donezk. Dort habe es am Dienstag 21 versuchte russische Vorstöße gegeben, teilte das Militär in Kiew mit. Insgesamt wurden an der fast 1000 Kilometer langen Frontlinie durch die Ost- und Südukraine 51 Bodengefechte gemeldet.

06:45 Uhr | Russische Luftabwehr schießt 18 "fliegende Ziele" ab

Im Gebiet Belgorod sind in der Nacht eine Vielzahl ukrainischer Drohnen gemeldet worden. 18 Fluggeräte habe man abgefangen, teilte Gebietsgouverneur Wjatscheslaw Gladkow auf Telegram mit. Eine Person sei verletzt worden, es habe Schäden an Wohnhäusern und Fahrzeugen gegeben. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar. Die Region Belgorod grenzt an die Ukraine.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Mittwoch, 27. März 2024

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie weiterhin über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten dazu erscheinen hier im Laufe des Tages.

Die Berichterstattung über den Russland-Ukraine-Krieg ist komplex. Es gibt eine Vielzahl von Medienvertretern vor Ort, darunter auch unabhängige Journalisten aus verschiedenen Ländern. Trotzdem ist wichtig zu wissen, dass die Beschaffung verlässlicher Informationen schwierig ist, weil viele verfügbare Quellen politisch motiviert sein können und schwer zu überprüfen. Dennoch gibt es unabhängige Experten, Organisationen und Journalisten, die differenzierte Einblicke bieten. Bei der Bewertung von Informationen sind verschiedene Quellen und eine kritische Haltung unerlässlich, um ein möglichst umfassendes Bild zu erhalten. Der MDR berücksichtigt all das in seinen Berichten über den Russland-Ukraine-Krieg.

Was tun, Herr General? - Der Podcast zum Ukraine-Krieg

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Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 27. März 2024 | 06:00 Uhr

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