
Bernburg Hochschule Anhalt testet senkrechte Solaranlagen auf dem Acker
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17. Oktober 2023, 16:28 Uhr
Die Hochschule Anhalt hat am Montag in Bernburg ein neues Projekt gestartet. Es soll testen, wie Landwirtschaft, erneuerbare Energie und Naturschutz auf einer gemeinsamen Fläche gelingen können. Zwischen senkrecht aufgestellten Solaranlagen sollen unterschiedliche Pflanzen wachsen. Die Forschung wird vom Bund gefördert. Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann sieht in dem Projekt hohes Potenzial.
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- Die Hochschule Anhalt hat in Bernburg eine neue Fotovoltaikanlage in Betrieb genommen.
- Auf derselben Fläche sollen Pflanzen angebaut werden und wild wachsen. Das Forschungsprojekt wird vom Bund gefördert.
- Sachsen-Anhalts Energieminister Willingmann sieht Potenzial in dem Projekt. Der Präsident des Bauernverbandes, Olaf Feuerborn, will die Testphase abwarten.
An der Hochschule Anhalt in Bernburg hat ein bundesweit einmaliges Projekt mit erneuerbarer Energie begonnen. Am Montag wurde eine sogenannte "Agri-Fotovoltaikanlage" in Betrieb genommen. Wie Forschungsleiterin Sabine Tischew MDR SACHSEN-ANHALT sagte, sind dazu auf einem Acker hinter dem Campus senkrechte Solarmodule aufgestellt worden.
Hochschule Bernburg erprobt Kombination aus Solarenergie und Landwirtschaft
Auf derselben Fläche solle Ackerbau betrieben und zum Beispiel Soja angebaut werden. Zudem seien unter den Solarmodulen Flächen für Wildpflanzen angelegt worden, um einen Lebensraum für Insekten zu schaffen. Bis Frühjahr 2025 solle unter anderem beobachtet werden, wie sich der entstandene Schatten der Solarmodule auf den Ackerbau auswirke.
Der Bund fördert das Projekt mit 1,3 Millionen Euro. Bundeswissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) erklärte, dass diese Dreierkombination aus ertragreicher Landwirtschaft, Erzeugung erneuerbarer Energie und der Schutz der Biodiversität vor wenigen Jahren noch als unvereinbar galt.
Energieminister Willingmann ist optimistisch
Eine innovative Lösung wie die Fotovoltaikanlage in Bernburg habe großes Potenzial, sagte Sachsen-Anhalts Energieminister Armin Willingmann (SPD). In einem landwirtschaftlich geprägten Land wie Sachsen-Anhalt könnte sie verstärkt zum Einsatz kommen. Er freue sich, dass die Hochschule dieses Konzept erforsche und damit einen wertvollen Beitrag für das Gelingen der Energiewende leiste. Damit die Klima-Ziele erfüllt und eine sichere und bezahlbare Energieversorgung gewährleistet werden können, müssten Windkraft und Fotovoltaik beschleunigt ausgebaut werden.
Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbandes Sachsen-Anhalt e.V., sagte MDR SACHSEN-ANHALT, er zeige sich dem Projekt gegenüber offen. Er wolle die Testphase abwarten. Am Ende müssten ausreichend Erträge abfallen, damit es sich auch für die Landwirte rechne.
MDR (Michel Holzberger, Maren Wilczek)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 17. Oktober 2023 | 07:30 Uhr
astrodon am 19.10.2023
@hdR: "Effizenz und die Ertragslage von senkrecht ausgerichteten Solarpanel" - nun gut, nicht direkt, ABER: es gibt diese Zahlen für das worst-case-Szenario: den bedeckten Himmel. Dabei liegt die Leistung eines Panels bei 15-30% des Maximums. Senkrechte Panele dürften also nicht schlechter abschneiden und haben bei flachem Einstrahlwinkel sogar Vorteile.
der Demokrat am 19.10.2023
"Hochschule Anhalt testet senkrechte Solaranlagen auf dem Acker"
Das heißt Solaranlagen ohne Landverbrauch. Damit wird dieser Strom noch günstiger. Und PV-Zufallsstrom ist das keineswegs, Denn schließlich kann man den zu erwartende Strom drei Tage vorausberechnen.
Und wenn man in größeren Dimensionen denkt so kann eine Schönwetterfront
zu erst in den BENELOX-Ländern Solarstrom erzeugen und dann bei uns.
Und genauso läuft es dann bei einer Schlechtwetterfront mit den Windanlagen.
Anita L. am 19.10.2023
@hinter-dem-Regenbogen, Sie scheinen der Ansicht zu sein, dass Effizienz und Wirtschaftlichkeit sich in einer hundertprozentigen Auslastung des jeweiligen Energiequelle errechne. Energieeffizienz errechnet sich jedoch daraus, wie viel Energie ich investieren muss, um einen bestimmten Nutzen zu erreichen. Und nun rechnen Sie mir bitte aus, wie effizent wohl ein Kraftwerk mit fossilen Energiestoffen (die alle abgebaut, transportiert, aufbereitet, verbrannt werden müssen und danach weg sind) im Vergleich zu einer Energiegewinnung aus den sogenannten erneuerbaren Energien (die weder abgebaut noch transportiert werden müssen und auch nicht irgendwann einmal vollständig verbraucht sein werden) sein wird.