Emma's Tag & Nacht Markt 24-Stunden-Läden in Thüringen: Noch keine Lösung nach Insolvenz
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02. Juli 2023, 15:59 Uhr
Für sieben Läden der insolventen Kette "Emma's Tag & Nacht Markt" gibt es noch keine Lösung. Von ihnen sind ohnehin nur die Läden in Kammerforst, Grabe und Altengottern geöffnet. Nun sollen Gespräche mit den Bürgermeistern der Gemeinden folgen.
Für sieben 24-Stunden-Läden in Thüringen gibt es noch keine Lösung. Alle sieben gehören zum Erfurter Start up-Unternehmen "Emma's Tag & Nacht Markt GmbH", das pleite ist und Ende Februar 2023 Insolvenz angemeldet hatte.
Wie Insolvenzverwalterin Romy Metzger MDR THÜRINGEN sagte, ist das Interesse Dritter an der Fortführung der Selbstbedienungs-Märkte verhalten. Eher wahrscheinlich seien Einzellösungen. Nächste Woche wolle sie mit den Bürgermeistern der jeweiligen Gemeinden besprechen, wie es weitergehen soll.
Insolvenzverfahren gegen "Emma's Tag & Nacht Markt" eröffnet
Das Amtsgericht Erfurt hat Anfang März das Emma's-Insolvenzverfahren eröffnet. Das Unternehmen hat in Thüringen vier 24-Stunden-Läden selbst gebaut. Von diesen sind aktuell aber nur drei geöffnet: in Kammerforst, Grabe und in Altengottern im Unstrut-Hainich-Kreis.
Das Geschäft in Ettersburg im Kreis Weimarer Land ist seit Ende Januar geschlossen, drei weitere Läden in Burgtonna, Großvargula und Emleben sind in der Bauphase steckengeblieben. Was aus ihnen wird, ist derzeit völlig unklar.
In Nägelstedt bei Bad Langensalza ist am Sonntag der mittlerweile zwölfte vom Land geförderte 24-Stunden-Markt eröffnet worden. Der Gewerbeverein Nägelstedt hatte sich aber bereits im Vorjahr von "Emma's Tag & Nacht" getrennt und mit der Rewe-Gruppe eine neue Betreiberin gefunden.
Das Land prüft derzeit nach eigenen Angaben, ob Fördermittel in Millionenhöhe zurückgezahlt werden müssen. Die Förderfristen sind schon mehrmals verlängert worden. So ein Markt kostet zwischen 450.000 und 500.000 Euro, das Land schießt höchstens 200.000 Euro zu.
Einkaufen rund um die Uhr
Das Infrastrukturministerium fördert die Dorfläden. Ziel ist es, dass Menschen vor allem auf dem Land nahe ihres Wohnorts Lebensmittel einkaufen können. Die geförderten Läden oder Automaten müssen 24 Stunden in Betrieb sein. Auf rund 120 Quadratmetern werden mindestens 1.000 Artikel angeboten.
Mit Kunden- oder Bankkarte öffnet man die Tür und kauft ein - ganz ohne Personal. An einer digitalen Kasse wird der Inhalt des Einkaufskorbs eingescannt und bargeldlos bezahlt. Der erste digitale 24-Stunden-Dorfladen in Thüringen eröffnete 2020 in Altengottern.
MDR (dvs)
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Fazit vom Tag | 02. Juli 2023 | 18:00 Uhr
MDR-Team am 03.07.2023
@Hobby-Viruloge007, es ist natürlich eher als kleines Infrastrukturvorhaben angelegt, um den Wohnwert der Orte zu erhöhen. Je mehr fehlt von Einkaufen bis Kneipe, desto schwieriger wird es, Einwohner zu halten.
Der Erfurter Bub am 03.07.2023
Wen genau mögen Sie nicht? Die Kommunen die versuchen ein wenig mehr "Leben" in die entlegenen Dörfer zu bringen oder die Landbevölkerung da sie diese Läden kaum nutzt? Da zweites am ehesten zutrifft, nehmen Sie einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung in Haft😉.
Jan Will am 02.07.2023
Ich bin überzeugt davon, dass sich diese kleinen Märkte nicht dauerhaft tragen werden.
Die Leute kaufen in Dorfläden einfach nicht umfangreich genug ein. Das hat sich immer wieder gezeigt.
Aus welchem Grund sollte sich das plötzlich ändern? Einzig erfolgversprechend wäre eine Kaufverpflichtung.