Christian Tiffert (CFC)
CFC-Trainer Tiffert will gegen Greifswald beweisen, dass sein Team aus der Pleite gegen Rostock die richtigen Lehren gezogen hat. Bildrechte: IMAGO / Ostseephoto

Fußball | Regionalliga Chemnitzer FC will gegen Greifswald die Schmach von Rostock abschütteln

3. Spieltag

16. August 2023, 08:39 Uhr

Kein leichter Saisonauftakt für den CFC. Auf ein durchaus positiv stimmendes Unentschieden gegen Favorit Jena folgte eine desaströse 1:6-Klatsche gegen Hansa Rostock II. Nun gilt es für die "Himmelblauen", die richtigen Lehren zu ziehen, denn in der englischen Woche wartet mit dem Greifswalder FC der deutlich stärker eingeschätzte Kontrahent von der Ostsee (Mittwoch, 16. August, ab 19 Uhr live im Ticker).

Zehn Minuten guter Fußball gegen Rostock waren zu wenig. Das weiß auch CFC-Trainer Christian Tiffert, der nach der 1:6-Auswärtsniederlage klarmachte: "Ich möchte nicht, dass man nach so einer deutlichen Niederlage Dinge schönredet oder von ein 'paar Minuten' spricht, die gut waren." Entsprechend gab es viel aufzuarbeiten für die Sachsen, die dafür auch ausreichend Zeit hatten – möglicherweise gar zu viel Zeit, wenn es nach dem Chemnitzer Chefcoach geht, der auf der Pressekonferenz vor dem Spiel auch zugab: "Manchmal ist gar nicht gut, so viel Zeit zu haben, da die Spieler es so schnell wie möglich besser machen wollen." Zum Auftakt der englischen Woche müssen seine Spieler nun zeigen, dass sie die richtigen Lehren aus der Blamage gezogen haben und gegen den Greifswalder FC auch umsetzen können.

Hansa Rostock II - Chemnitzer FC 5 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Ambitionierte Greifswalder mit gutem Start

Dabei wird der Gegner aus Mecklenburg-Vorpommern kein einfacher. Nicht nur Tiffert bescheinigt dem Team von Lars Fuchs Aufstiegsambitionen. "Es gibt nicht wenige Trainer, die Greifswald extrem viel zutrauen", merkt der Chemnitzer an. "Das haben sie sich auch insoweit verdient, dass sie die ersten Spiele gut bestritten haben und in der Aufstellung komplett sind", so Tiffert weiter und hebt vor allem das Sturmduo um Soufian Benyamina und Ex-Chemie-Leipziger Manassé Eshele hervor, die es der verletzungsgeplagten Chemnitzer Abwehr schwer machen dürften.

In dieser Saison zeigten die Norddeutschen bereits gegen Eilenburg phasenweise absoluten Dominanzfußball und gingen trotz schwacher Chancenverwertung und einer dürftigen zweiten Halbzeit mit 3:1 vom Platz. Spieltag zwei brachte ein Duell auf Augenhöhe gegen Carl Zeiss Jena, aus dem die Thüringer nur dank eines Treffers in der Nachspielzeit einen Punkt retteten.

Carl Zeiss Jena - Greifswalder FC 6 min
Bildrechte: MITTELDEUTSCHER RUNDFUNK

Verletzungsmisere: Kein Ende in Sicht

Gegen die stark aufgestellten Greifswalder kommt es Tiffert nicht gerade gelegen, dass sein Kader weiterhin dünn bleibt. 17 gesunde Spieler seien derzeit verfügbar, vor allem in der Abwehr sind die Ausfälle markant. Robert Zickert, Stefan Pribanovic, Jan Koch, Robert Berger und Chris Löwe fallen allesamt für das kommende Spiel aus. Die Option einer weiteren Verpflichtung für die Abwehr schließt Tiffert jedoch aus. Zu fragil sei das Mannschaftsgefüge, sobald die Verletzten wieder zurückkämen. "Wenn man unsere Verteidiger durchgeht, die verletzt sind, und ich jetzt noch mehr ins Team holen würde, dann kann ich ein elf gegen elf spielen, Verteidiger gegen Stürmer", zieht der Trainer seinen Vergleich.

Jakub Jakubov
Lange Jahre stand Jakub Jakubov im Chemnitzer Trikot zwischen den Pfosten. Seit dieser Saison ist er in den Diensten des Greifswalder FC. Bildrechte: IMAGO / Picture Point

Wiedersehen mit Torwart Jakubov

Damit fällt das Wiedersehen mit alten Kollegen für den CFC-Veteran auf der anderen Seite eher dürftig aus. Als Konsequenz ihrer finanziellen Probleme verlängerten die Chemnitzer diesen Sommer nicht den Vertrag mit ihrem Stammtorhüter Jakub Jakubov, der sich umgehend den Greifswaldern anschloss und dort regelmäßig zwischen den Pfosten steht. Für Tiffert ein herber Verlust, der seinem Ex-Keeper auch weiterhin bescheinigt, "mit der beste Torhüter der Liga" zu sein.

Ex-CFC-Sportdirektor Marc Arnold und die Ex-Vorstandsvorsitzende Romy Polster beobachten das Spiel
Ex-Präsidentin Romy Polster hat mittlerweile Hausverbot beim CFC. Bildrechte: IMAGO/Picture Point

Unruhe in der Vereinsführung lässt Team kalt

Unschön für die Chemnitzer dürfte auch sein, dass jene finanziellen Sorgen und Kontroversen rund um das Ex-Präsidium auch weiterhin nicht abgeschlossen sind. Er kürzlich verkündete der Verein ein Hausverbot gegen Ex-Präsidentin Romy Polster und kündigte außerordentlich den mit Polsters Unternehmen geschlossenen Catering-Vertrag. Zumindest in der Kabine sei das aber kein Unruheherd, betonte Tiffert: "Meine Arbeit beeinflusst das gar nicht und die der Spieler sicher auch nicht. Das ist nicht unser Thema." Vielmehr will sich die Mannschaft auf die kommende Aufgabe und die gewünschte Wiedergutmachung konzentrieren. Am Mittwoch, den 16. August, ab 19 Uhr hat die Tiffert-Elf die Chance dazu.

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ori

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR aktuell | 16. August 2023 | 21:45 Uhr

4 Kommentare

CFC1966 vor 39 Wochen

Und was ist mit deiner Herde ?

Chemieschwein vor 39 Wochen

😂 naja ....

Chilli Pallmer vor 39 Wochen

Oldie sitzt schon mit der Büchse vorm Stadion.

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