Truppenübungsplatz Ohrdruf Wolfshybriden dürfen weiter geschossen werden

16. Januar 2019, 14:31 Uhr

Die Jagd auf die Wolfshybriden auf dem Bundeswehr-Übungsplatz Ohrdruf im Kreis Gotha kann auch in diesem Jahr fortgesetzt werden. Wie ein Sprecher des Umweltministeriums MDR THÜRINGEN bestätigte, hat das Landesverwaltungsamt noch im Dezember vergangenen Jahres den Abschuss bis zum 31. Dezember 2019 genehmigt.

Der Abschuss sei notwendig, weil bisher alle Fangversuche gescheitert sind. Laut Umweltministerium drängt die Zeit. In diesen Tagen beginnt die Paarungszeit der Wölfe, die sogenannte Hauptranz, und währt bis in den März. Deshalb besteht die Gefahr, dass die Wölfin mit ihrem Sohn neue Wolfs-Hund-Mischlinge zeugt. Das Landesverwaltungsamt wollte die Abschusserlaubnis zunächst nicht verlängern. Das Amt hatte dies mit dem Ermittlungsverfahren gegen Umweltministerin Anja Siegesmund (Grüne) begründet. Die Staatsanwaltschaft ermittelt außer gegen die Ministerin auch gegen mehrere Mitarbeiter, und zwar wegen Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz. Nachdem drei der sechs Hybriden geschossen wurden, waren im Frühjahr 2018 über 120 Anzeigen bei der Staatsanwaltschaft Erfurt eingegangen.

Den Angaben nach zeigen Fotofallen seit Monaten nur noch das Muttertier mit einem Jungtier. Von zwei weiteren Nachkommen fehlt jede Spur. Ob sie abgewandert sind, ist aber unklar. Es werde weiterhin versucht, die Tiere lebend einzufangen, um sie anschließend in den Bärenpark nach Worbis in Nordthüringen zu bringen, hieß es aus dem Ministerium.

2017 waren in Thüringen rund 80 Schafe und Ziegen von Wölfen gerissen worden. 2018 sind es etwas mehr als 50 getötete Tiere gewesen. Zum Schutz von Schafen und Ziegen will das Ministerium künftig spezielle höhere Weidezäune vollständig finanzieren, bisher waren es 75 Prozent. Das sieht die neue Wolfs- und Luchsrichtlinie vor. Schäfer sollen auch dann Geld erhalten, wenn ihre Muttertiere nach Wolfsattacken nicht lammen.

Quelle: MDR THÜRINGEN

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | THÜRINGEN JOURNAL | 16. Januar 2019 | 19:00 Uhr

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