In einer Grafik stehen eine Frau und ein Mann neben dem Text "Queer Crimes"
Der Podcast "Queer Crimes" über Verbrechen in der queeren Community startet mit neuen Episoden in die zweite Staffel. Bildrechte: MDR

In der ARD Audiothek Podcast "Queer Crimes": 2. Staffel mit neuen spannenden Krimis

05. Dezember 2023, 04:00 Uhr

Fans von True Crime aufgepasst: Nach dem Erfolg der ersten Staffel von "Queer Crimes" geht der Podcast über Verbrechen aus der LGBTQIA+-Community in die zweite Runde. Die Hosts Irina Schlauch und Marvin Standke sprechen wieder über spannende Kriminalfälle. Der Podcast hinterfragt, warum queere Menschen vermehrt Opfer von Hassverbrechen werden, beleuchtet aber auch die Motive von queeren Täter*innen. Die sechs neuen Episoden sind ab sofort in der ARD Audiothek zum Streaming verfügbar.

Mit sechs neuen Folgen startet der Podcast "Queer Crimes" am 5. Dezember in seine zweite Staffel. Auch in den neuen Episoden geht es wieder um Kriminalfälle aus der queeren Community. Dabei werden auch dieses Mal nicht nur die Geschichten von Opfern aus der LGBTQIA+-Community erzählt, sondern auch die Motive von queeren Täter*innen beleuchtet. Der Podcast hinterfragt auch, warum queere Menschen vermehrt Opfer von Hassverbrechen werden, und analysiert den Umgang der Medien mit Tätern und Opfern.

Podcast will mehr Sichtbarkeit für queere Menschen

Mit dem Podcast will das Team von "Queer Crimes" mehr Aufmerksamkeit für queeres Leben schaffen, um für ein breiteres Verständnis zu sorgen. "'Queer Crimes' ist wichtig, weil es zum einen noch so viel Hasskriminalität gegenüber queeren Menschen gibt. Und da picken wir uns besondere Fälle raus, sprechen darüber, wollen Sichtbarkeit schaffen", erklärt Hostin Irina Schlauch.

Host Marvin Standke sieht es auch als Aufgabe des Podcasts, eine differenziertere Sichtweise auf queeres Leben zu fördern: "Die Stigmatisierung der Opfer, die ungewollten Outings, die Skandalisierung – wir sprechen über eine Gesellschaft, die auch angeheizt von Medien oft nur Teilaspekte des queeren Lebens sieht und diese zuspitzt."

Von queerem Team produziert

Das besondere an "Queer Crimes" ist, dass der Podcast auf maximale Authentizität setzt. Das gesamte Podcast-Team stammt aus der queeren Community. So wird sichergestellt, dass die Recherche und Aufbereitung der Fälle von einer queeren Redaktion und von queeren Moderator*innen durchgeführt wird. Die Hosts bringen nicht nur einen internen Blickwinkel, sondern auch eine persönliche Verbindung zu den Themen mit.

Irina Schlauch, eine bedeutende weibliche queere Stimme, bringt dabei ihre eigenen Erfahrungen ein und bereichert jede Folge als Juristin mit ihrem fachlichen Know-how. Marvin Standke, ein erfahrener Audiojournalist und Formatentwickler beim MDR, begleitet die Recherche und Aufbereitung der Fälle.

Von der Weimarer Republik bis zu Versace

Die neuen Episoden werden nicht nur Fälle aus der jüngeren Vergangenheit behandeln, sondern Irina und Marvin werfen auch einen Blick zurück bis in die Weimarer Republik und die NS-Zeit. Eine der Episoden erzählt die Geschichte von Fritz Haarmann, der in den 1910er- und 1920er-Jahren als der "Werwolf von Hannover" bekannt wurde, junge Männer missbrauchte und tötete. Seine Taten führten zur Entstehung der "Rosa Liste", die wiederum als Vorwand für die Inhaftierung von queeren Menschen in Konzentrationslagern diente, wie in der Episode "Queer im KZ" berichtet wird.

Die zweite Staffel behandelt auch Verbrechen an prominenten Opfern. Der Podcast taucht in die glamouröse Welt des Versace-Imperiums ein, um zu erklären, warum der Serienmörder Andrew Cunanan ausgerechnet den schwulen Modeschöpfer Gianni Versace als sein fünftes Opfer auswählte. Eine weitere Episode beleuchtet den Mord am Münchner Schauspieler Walter Sedlmayr, der zu seinem unfreiwilligen Coming-out in der Öffentlichkeit führte, da ihm von der Presse ein geheimes Doppelleben im "SM- und Strichermilieu" unterstellt wurde.

Der Mord an Brandon Teena, einem Trans*Mann, der die USA Mitte der 90er-Jahre erschütterte, ist ebenfalls ein zentrales Thema. Gemeinsam mit dem Mord an Matthew Shepard war er Auslöser für den sogenannten "Hate Crimes Prevention Act", ein Gesetz gegen Hasskriminalität. Zwei Episoden widmen sich den Opfern und ihren Lebensgeschichten.

"Queer Crimes" zunächst exklusiv in der ARD Audiothek

Die neue Staffel "Queer Crimes – Verbrechen aus der LGBTQIA+- Community" startet am 5. Dezember mit einer Doppelfolge und wird daraufhin im wöchentlichen Rhythmus fortgesetzt. Zum Start ist der Podcast exklusiv in der ARD Audiothek verfügbar und später dann auch auf allen anderen Plattformen. Die erste Staffel mit sechs fesselnden Fällen steht bereits auf allen bekannten Plattformen zum Hören bereit.

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Redaktionelle Bearbeitung: Lilly Günthner

Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 05. Dezember 2023 | 07:40 Uhr

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