Eine Familie sitzt zusammen und schaut erschrocken, daneben der Schriftzug Streaming-Tipps
Die Serie "Haus aus Glas" ist eines der Highlights in der ARD Mediathek, das Sie unbedingt anschauen sollten. Bildrechte: WDR/Constantin Film/Michel Vertongen/MDR

Streaming-Tipps Tipps für die Mediathek: Drei packende Serien und Reportagen über Familie

22. April 2024, 10:15 Uhr

Die ARD Mediathek bietet eine riesige Auswahl an Spielfilmen, Dokumentationen und Serien. Damit Sie den Überblick behalten, stellen wir Ihnen alle zwei Wochen Highlights zum Streamen vor. Dieses Mal empfehlen wir drei Serien und Reportagen zum Thema Familie. Mit dabei eine fesselnde Serie über eine Familie, in der Traumata ans Licht kommen, eine brillante Comedy mit erstklassigem Cast und eine bewegende Reportage über den Tod der Eltern.

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"Haus aus Glas": Packende Mini-Serie über eine Familie im Ausnahmezustand

Ein durchaus dysfunktionaler Familienverbund steht im Zentrum der erstklassigen Serie "Haus aus Glas". Zu Beginn kommt die Unternehmerfamilie Schwartz zum Hochzeitstag von Nesthäkchen und früherem Entführungsopfer Emily zusammen. Das plötzliche Verschwinden eines Familienmitgliedes bringt im Hause Schwartz, wo man normalerweise versucht, Normalität an den Tag zu legen, das alte Trauma zutage.

Szene aus der Serie "Haus aus Glas": eine vierköpfige Familie sitzt um einen Couchtisch herum und schaut erschrocken
Im Mittelpunkt der Serie "Haus aus Glas": Das frühere Entführungsopfer Emily (rechts) mit ihrer Mutter und den Geschwistern. Bildrechte: WDR/Constantin Film/Michel Vertongen

Die packende Mini-Serie legt nach und nach frei, wie sich die Entführung Emilys im Kindesalter auf die Angehörigen ausgewirkt hat und zeigt, wie Kindheitstrauma, verletzte Gefühle und Erbstreitigkeiten das Familienklima vergiften. Das erzählt Regisseur Alain Gsponder in sechs spannenden Folgen, ohne große Effekthascherei, dafür mit einem brillanten Cast unter anderem mit Stefanie Reinsperger, Götz Schubert und Juliane Köhler.

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"Haus aus Glas"
Drama-Serie von Esther Bernstoff und Alain Gsponder
Sechs Folgen á 45 Minuten
Zu sehen in der ARD Mediathek: bis 26. Juni 2024

"Das Begräbnis": Impro-Komödie mit Charly Hübner und Devid Striesow

Der Tod eines Familienmitgliedes ist auch in der Comedy-Serie "Das Begräbnis" Anlass für eine Familienzusammenführung. Gestorben ist der alte Patriarch der Installateur-Dynastie Meurer. Zu seiner Beerdigung kommen seine erste und zweite Ehefrau, der verlorene und der treue Sohn, der beste Freund. Geladene und ungebetene Gäste sorgen dafür, dass so einiges ans Licht kommt, was sich über Jahre in der ungewöhnlichen Großfamilie angesammelt hat. Und natürlich birgt auch das Testament die eine oder andere Überraschung.

Szene aus der Serie "Das Begräbnis": eine Familie steht um ein Grab herum
Die Trauerfeier des Familienoberhaupts führt in "Das Begräbnis" die Familie wieder zusammen. Bildrechte: ARD Degeto/Gulliver Theis

Die Geschehnisse rund um die Trauerfeier werden in sechs Folgen erzählt – jede Episode aus Sicht einer der Hauptfiguren. Die Impro-Komödie von Grimme-Preisträger Jan Georg Schütte besticht durch die Schauspielkunst seines großartigen Ensembles, dem Devid Striesow, Charly Hübner, Claudia Michelsen und Anja Kling angehören. An nur zwei Drehtagen wurden sie von 50 Kameras aufgenommen, ohne dabei ein fertiges Drehbuch in der Hand zu haben. Das führt zu Dialogen mit einer Natürlichkeit, die man selten im deutschen Fernsehen sieht, und kitzelt gleichzeitig schauspielerische Meisterleistungen hervor.

Wer "Das Begräbnis" durchgeschaut hat, kann im Anschluss gleich mit dem Nachfolger "Das Fest" weitermachen.

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"Das Begräbnis"
Comedy-Serie von Jan Georg Schütte und Sebastian Schultz
Sechs Folgen á 40 Minuten
Zu sehen in der ARD Mediathek: bis 22. Dezember 2024

"Ich lass Dich gehen": Bewegende Reportage über den Abschied der Eltern

Von einem Schicksalsschlag, der die meisten von uns früher oder später trifft, handelt diese sehr berührende Reportage vom Y-Kollektiv. Es geht um Tod eines Familienmitglieds, und zwar eines Elternteils, einem schmerzhaften wie wichtigen Thema. "Ich lass Dich gehen: Wenn die Eltern sterben" geht der Frage nach, ob man sich auf deren Tod vorbereiten und wie man von ihnen Abschied nehmen kann.

Eine junge Frau und eine ältere Frau mit grauen Haaren sitzen nebeneinander und sind im Gespräch.
Reporterin Lea Semen spricht in "Ich lass Dich gehen" mit ihrer 66 Jahre alten Mutter darüber, was ist, wenn diese einmal stirbt. Bildrechte: SWR

Es ist ein sehr persönlicher Film, denn über diese Fragen spricht Reporterin Lea Semen unter anderem mit ihrer eigenen Mutter. Dabei geht es teilweise um ganz pragmatische Themen, die man am besten im Vorfeld klärt, wie Patientenverfügung, Beerdigungswünsche und Aufteilung des Nachlasses. Für den Film hat Semen aber auch andere junge Erwachsene getroffen, die mit dem Tod der Eltern ganz konkret konfrontiert sind. Eine emotionale wie realitätsnahe Reportage, die verdeutlicht, dass jeder Familienverbund endlich ist.

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"Ich lass Dich gehen: Wenn die Eltern sterben"
aus der Reihe: Rabiat by Y-Kolektiv,
Autorin: Lea Semen
Länge: 45 Minuten
Zu sehen in der ARD Mediathek: bis 3. November 2025

Über mich Ich bin Cornelia Winkler und arbeite als Nachrichten- und Kulturjournalistin, unter anderem in der Online-Redaktion von MDR KULTUR. Ich bin in Leipzig geboren, im Westen aufgewachsen und dann fast schon zufällig wieder hier gelandet und ankommen. In meiner Freizeit bin ich am liebsten draußen, habe meist Musik auf den Ohren, bingewatche gute Serien oder tanze auf Konzerten.

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Dieses Thema im Programm: Das Erste | 09. Januar 2024 | 20:15 Uhr

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