Ukraine-News Kiew macht erstmals Aussage zur Zahl der Gefallenen

17. April 2023, 22:06 Uhr

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

22:06 Uhr | Russland vermeldet Tod eines mutmaßlich ukrainischen Saboteurs

Russland hat in der Region Brjansk nach eigenen Angaben erneut einen "illegalen" Grenzübertritt aus der Ukraine verhindert. "Der Eindringling explodierte auf der verminten Schutzlinie, die von den russischen Streitkräften geschaffen wurde, um das Eindringen in russisches Territorium zu verhindern und die Sicherheit der Bewohner der Grenzgemeinden zu gewährleisten", teilte der Gouverneur der Region, Alexander Bogomas, im Onlinedienst Telegram mit. Bereits am 6. April hatten nach Bogomas' Angaben Grenzschutzbeamte in Brjansk den Versuch von 20 ukrainischen "Saboteuren" vereitelt, die Grenze nach Russland zu passieren.

In den vergangenen Wochen hatte Russland mehrfach über Versuche ukrainischer "Saboteure" berichtet, auf russisches Staatsgebiet vorzudringen. Kiew streitet eine Beteiligung an den Sabotage-Akten ab. Die Regionen nahe der ukrainischen Grenze sind auch regelmäßig Ziel von Artilleriebeschuss oder Drohnenangriffen. Wiederholt kam es auch in zu Tötung pro-russischer Beamter in den den von Russland kontrollierten ukrainischen Gebieten.

20:33 Uhr | Heftige Kämpfe im Donbass - Ukraine wehrt Angriffe ab

Die ukrainischen Streitkräfte haben im Osten des Landes nach eigener Darstellung erneut Dutzende Angriffe russischer Truppen abgewehrt. Als "Epizentrum der Kampfhandlungen" gab der Generalstab in Kiew in seinem täglichen Lagebericht die Städte Bachmut und Marjinka an. Dort seien im Laufe des Tages rund 50 Angriffe aus fünf verschiedenen Richtungen «unter hohen Verlusten des Feindes» abgeschlagen worden. Die Angaben konnten nicht unabhängig geprüft werden.

19:02 Uhr | Schweden startet größtes Militärmanöver seit mehr als 25 Jahren

Schweden hat gemeinsam mit mehreren NATO-Staaten die größte Militärübung seit 25 Jahren begonnen. Nach Angaben der schwedischen Streitkräfte nehmen an der Übung «Aurora 23» Soldaten aus Schweden und 13 anderen Ländern teil, darunter auch aus Deutschland, den USA, Frankreich und den nordischen Nachbarländern. Sie sollen bis zum 11. Mai an Land, in der Luft und auf See üben, einen großen bewaffneten Angriff auf Schweden abzuwehren. Rund 26 000 Personen seien insgesamt an der Übung beteiligt, berichteten die Streitkräfte.

18:45 Uhr | Ukrainischer Verteidigungsminister entschuldigt sich für Erdbeben-Vergleich

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat sich bei der Türkei für seinen Vergleich der ukrainischen Kriegsverluste mit türkischen Erdbebenopfern entschuldigt. "Die Ukraine hat Mitgefühl mit dem türkischen Volk", schrieb der 56-Jährige bei Twitter.

Resnikow hatte in einem im Interview mit der spanischen Zeitung "La Razón" gesagt, dass die Verluste der ukrainischen Armee unter der Zahl der Erdbebentoten in der Türkei lägen. Konkretere Angaben könne er aufgrund der Geheimhaltung nicht machen. Bei dem Erdbeben Anfang Februar starben allein in der Türkei über 50.000 Menschen.

17:35 Uhr | Schlacht um Bachmut: Russische Truppen und Wagner-Gruppe kämpfen gemeinsam

Bei der Schlacht um die Stadt Bachmut gehen die russischen Truppen und die Privatarmee Wagner gemeinsam gegen die ukrainischen Verteidiger vor. Russische Einheiten hätten zwei Viertel im Nordwesten und im Zentrum von Bachmut eingenommen, sagte der Sprecher des russischen Verteidigungsministeriums, Igor Konaschenkow. Der Chef der Wagner-Gruppe, Jewgeni Prigoschin, bestätigte das gemeinsame Vorgehen.

Auf ukrainischer Seite wurde zuletzt bestätigt, dass russische Kämpfer ins Zentrum der Stadt vorgedrungen seien. Bachmut ist bereits seit dem Spätsommer umkämpft. Falls die Stadt fällt, würde eine von Russland geplante vollständige Eroberung des Donezker Gebiets näher rücken.

12:50 Uhr | Auch Slowakei stoppt Getreide-Importe aus Ukraine

Die Slowakei will künftig kein Getreide mehr aus der Ukraine einführen. Auch weitere Produkte seien von dem vorübergehenden Einfuhrstopp betroffen, sagte ein Regierungssprecher. Neben Dumping-Preisen wird auch eine hohe Pestizid-Belastung als Grund angeführt. Am Wochenende trafen Polen und Ungarn ähnliche Maßnahmen. Auch rumänische Landwirte beklagten, dass von der EU gestütztes ukrainisches Getreide einheimischen Landwirten schade.

12:35 Uhr | Ukraine startet Gasspeicherung für nächsten Winter

Die Ukraine speichert ab sofort Erdgas bereits für den kommenden Winter. Mit dem Ende der Heizperiode starte die Befüllung der unterirdischen Speicher für die nächste Saison, teilte das ukrainische Energieunternehmen Naftogaz mit. Für die Heizsaison 2022/23 verfügte die Ukraine über Reserven von rund 14,2 Milliarden Kubikmetern.

12:08 Uhr | 25 Jahre Haft für Kreml-Kritiker Kara-Mursa

Der russische Oppositionelle Wladimir Kara-Mursa ist zu 25 Jahren Haft im Straflager verurteilt worden. Ein Moskauer Gericht gab bekannt, dass der 41-Jährige des "Hochverrats", der "Verbreitung von Falschinformationen" über die russische Armee und der illegalen Arbeit für eine "unerwünschte" Organisation schuldig sei. Der Aktivist ist ein langjähriger Gegner von Präsident Wladimir Putin und war ein Vertrauter des im Jahr 2015 erschossenen Oppositionsführers Boris Nemzow. Kara-Mursa leidet an einer Nervenkrankheit, die nach Angaben seines Anwalts durch zwei Vergiftungsversuche in den Jahren 2015 und 2017 ausgelöst wurde. Sein Zustand habe sich im Gefängnis verschlechtert.

Die Bundesregierung, EU-Kommission und der UN-Menschenrechtsrat verurteilten das Urteil in Russland als weiteren Verstoß gegen rechtsstaatliche Prinzipien. Das Auswärtige Amt sprach von einem erschütternden Ausmaß die Repression gegen jede Form von Opposition in Russland.

11:00 Uhr | Russland und China wollen Militärallianz intensivieren

Der chinesische Verteidigungsminister Li Shangfu hat bei einem Treffen im Kreml eine engere militärische Kooperation beider Länder in Aussicht gestellt. China sei bereit, "die strategische Kommunikation zwischen den beiden Armeen zu stärken" und "weitere Beiträge zur Aufrechterhaltung der globalen und regionalen Sicherheit und Stabilität zu leisten", sagte Li laut einer Übersetzung des russischen Staats-TV. Nach seinen Worten ist die militär-politische Allianz heute stärker als im Kalten Krieg. Auch Russlands Präsident Wladimir Putin lobte beim Gespräch, an dem auch sein Verteidigungsminister Sergej Schoigu teilnahm, die militärische Zusammenarbeit.

09:40 Uhr | Slowakei: 13 MiG-Kampfjets übergeben

Die Slowakei hat der Ukraine inzwischen alle 13 zugesagten MiG-29-Kampfjets übergeben. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Bratislava mit. Die Slowakei hatte die Kampfflugzeuge sowjetischer Bauart im März zugesagt, um die Ukraine im Kampf gegen die russische Invasion zu unterstützen.

09:15 Uhr | Minenwarnung an ukrainische Landwirte

Mit dem Frühling und mehr Arbeiten in der Landwirtschaft in der Ukraine warnt das britische Verteidigungsministerium vor Risiken durch Minen für die Zivilbevölkerung. Es würden täglich Zwischenfälle gemeldet, heißt es in einer Mitteilung aus London. Betroffen seien vor allem die Gebiete Cherson im Süden und Charkiw im Osten, die vorübergehend von russischen Truppen besetzt waren. Seit Kriegsbeginn im Februar 2022 wurden demnach mehr als 750 Zivilisten durch Minen getötet oder verletzt.

07:02 Uhr | Strack-Zimmermann: Aufmerksamkeit für Ukraine-Krieg darf nicht erlahmen

Die Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marie-Agnes Strack-Zimmermann, hat davor gewarnt, den Krieg in der Ukraine aus den Augen zu verlieren. Strack-Zimmermann sagte MDR AKTUELL, sie könne verstehen, wenn die mediale Aufmerksamkeit mit der Zeit nachlasse. Wenn man aber wegschaue, nutze das vor allem dem russischen Präsidenten Wladimir Putin.

Der Chef der Münchner Sicherheitskonferenz, Christoph Heusgen, forderte mehr Anstrengungen des Westens für die Ukraine. Er sagte dem "Tagesspiegel", die zögerliche militärische Unterstützung werde nur ein Patt auf dem Schlachtfeld bewirken.

05:59 Uhr | Ukraine macht erstmals Angaben zu Todesopfern

Der ukrainische Verteidigungsminister Olexij Resnikow hat einen Hinweis auf die ungefähre Höhe der eigenen Verluste seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegeben. Resnikow sagte der spanischen Zeitung "La Razón", er könne keine genauen Zahlen nennen, "aber versichern, dass sie niedriger als die Zahl der Toten bei dem Erdbeben in der Türkei ist". Nach türkischen Angaben starben bei dem Erdbeben am 6. Februar mehr als 50.000 Menschen.

Die ukrainische Führung hält bislang Informationen zu eigenen Verwundeten und Gefallenen geheim. Auf russischer Seite schätzt sie mehr als 180.000 getötete Soldaten. Aus Moskau gibt es auch keine offiziellen Daten zu russischen Verlusten.

00:00 Uhr | Ukraine-News am Montag, 17. April 2023

Guten Morgen! In unseren Ukraine-News halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 17. April 2023 | 06:00 Uhr

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