Thüringen | Nachrichten und aktuelle Informationen

Das Land Thüringen muss mittelfristig nur einen relativ kleinen Rückgang der Steuereinnahmen verkraften. Das geht nach Informationen von MDR THÜRINGEN aus der Mai-Steuerschätzung hervor. Demnach werden sich die Steuereinnahmen für das Land in diesem Jahr noch einmal gut entwickeln und 109 Millionen Euro über den bisherigen Ansätzen liegen. In den Jahren 2026 und 2027 werden die Einnahmen aber insgesamt 176 Millionen Euro niedriger sein als die Steuerschätzer im letzten Herbst vorhergesagt hatten. Nach Angaben von Finanzministerin Katja Wolf ist diese Entwicklung nicht überraschend. Die Haushaltslage sei zwar angespannt. Aber die Landesregierung habe sich in der Finanzplanung schon auf die geringeren Steuereinnahmen vorbereitet. Größere Anpassungen seien nicht nötig. Weitere Einzelheiten zur Steuerschätzung stellt Wolf am Nachmittag in der Regierungsmedienkonferenz vor.

Die Thüringer Imker warnen zum heutigen Weltbienentag vor dem Vordringen der asiatischen Hornisse. In diesem Jahr sei erstmals ein Volk der invasiven Art im Freistaat nachgewiesen worden, heißt es vom Imkerverband. Die asiatischen Hornissen sind über Frankreich nach Deutschland eingewandert. Sie fressen Insekten - vor allem Honigbienen. Auch die Wildbienen sind Gefahren ausgesetzt. Laut BUND und NABU verhindert der starke Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft, dass Kräuter wachsen, von denen sich Wildbienen ernähren können. Mehr als die Hälfte der 400 Wildbienenarten gelten als gefährdet.

In Artern im Kyffhäuserkreis haben Unbekannte am frühen Dienstagmorgen einen Geldautomaten gesprengt. Wie die Polizei mitteilte, knallte es gegen 3:30 Uhr in der Schönfelder Straße. Den Angaben nach handelt es sich um mehrere Täter. Sie sollen in einem Fahrzeug Richtung Autobahn geflohen sein. Mehr ist zum Tathergang aktuell nicht bekannt. Unklar ist auch noch, ob die Täter gemacht haben und wie hoch der entstandene Schaden ist. Wegen der Rauchentwicklung durch die Explosion wurden neun Anwohner vorübergehend in Sicherheit gebracht. Die Polizei ermittelt.

Einen Schaden von rund 60.000 Euro hat ein betrunkener Lkw-Fahrer am frühen Dienstagmorgen auf der A4 bei Stadtroda (Saale-Holzland-Kreis) angerichtet. Laut Autobahnpolizei war der 47-Jährige zunächst auf der Autobahn in Richtung Frankfurt a.M. unterwegs und wollte an der Anschlussstelle Stadtroda abfahren. Dabei kam er von der Fahrbahn ab und durchbrach die Leitplanke. Mit aufgerissenem Tank fuhr der Mann weiter, erneut auf die Autobahn, diesmal in Richtung Dresden. Kurz darauf prallte der Hängerzug gegen eine Betongleitwand und kam auf dem linken Fahrstreifen zum Stehen. Ein Atemalkoholtest beim Fahrer ergab 2,11 Promille. Die Autobahn in Richtung Dresden musste gesperrt werden, der Verkehr wird aktuell an der Anschlussstelle Stadtroda abgeleitet. Es hat sich ein mehrere Kilometer langer Stau gebildet.

Im sogenannten Raserprozess hat das Landgericht Gera den Angeklagten wegen Mordes verurteilt. Die Richter verhängten eine lebenslange Freiheitsstrafe. Laut Urteil hat der 25-Jährige vorsätzlich gehandelt und den Tod eines Zufalls-opfers billigend in Kauf genommen. Der Mann war bei einem illegalen Autorennen in Oppurg im Saale-Orla-Kreis frontal mit einem entgegenkommden Auto zusammengestoßen. Die 21 Jahre alte Fahrerin starb noch an der Unfallstelle. Die Verteidigung hat gegen das Urteil Revision beim Bundesgerichtshof angekündigt. Sie hatte auf fahrlässige Tötung plädiert.

In Erfurt herrscht Unverständnis über ein mögliches Aus des Eisschnelllauf-Bundesstützpunkts. Der Präsident der Deutschen Eisschnelllauf-Gesellschaft, Matthias Große, hatte gestern in Berlin angekündigt, dass zwei der vier Leistungszentren bundesweit wahrscheinlich geschlossen werden. Der Thüringer Olympiastützpunkt-Leiter Bernd Neudert zeigte sich verwundert. Nach seinen Angaben trainieren in Erfurt über 40 Prozent aller Eisschnellläufer aus dem Nachwuchs- und Perspektivkader. Geschäftsführer Marian Thoms sieht den Stützpunkt bis Ende 2026 gesichert. Bis dahin laufen die Förder-Verträge.

Das Theater Erfurt setzt bei den Domstufen-Festspielen im Sommer mit der Oper "La Bohème" von Pucchini auf einen Welterfolg. Drei Monate vor der Premiere ist nach Theaterangaben knapp die Hälfte der rund 40.000 Karten verkauft. Die Festspiele sind für das Theater nach eigenen Angaben ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. "La Boheme" ist eine der bekanntesten Opern weltweit. Premiere ist am 08. August. Geplant sind 20 Vorstellungen. Die Kulisse zeigt unter anderem einen 16 Meter hohen Eiffelturm auf den Domstufen, der die Zuschauer ins Paris des späten 19. Jahrhunderts führen soll.