Russland-Ukraine-Krieg Newsblog: Kuleba hält an Verteidigung von Bachmut fest

12. März 2023, 23:03 Uhr

Dieser Newsblog ist beendet, nachlesen können Sie weiter unten. Aktuelle Nachrichten zum Ukraine-Krieg gibt es im Newsblog von heute.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum überprüft werden können.

Update 22:15 Uhr | Russland erleidet Verluste in Bachmut

Beim Kampf um die ostukrainische Stadt Bachmut erleidet das russische Militär nach Angaben der Ukraine weiterhin sehr hohe Verluste. In weniger als einer Woche seien mehr als 1.100 Russen in der Nähe von Bachmut im Kampf gegen ukrainische Truppen gestorben, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. Zudem seien 1.500 russische Soldaten so schwer verletzt worden, dass sie nicht mehr einsatzfähig seien.

Bereits am Morgen hatte ein ukrainischer Militärsprecher von mehr als 500 Russen gesprochen, die innerhalb von 24 Stunden gefallen oder verletzt worden seien. Um Bachmut wird seit Monaten heftig gekämpft.

20:05 Uhr | Ischinger: Friedensprozess für Ukraine vorbereiten

Der frühere Leiter der Münchner Sicherheitskonferenz, Wolfgang Ischinger, hat sich dafür ausgesprochen, Rahmenbedingungen für Friedensverhandlungen Russlands und der Ukraine vorzubereiten. In einem Gastbeitrag für den Berliner "Tagesspiegel" schrieb Ischinger, es könne natürlich nicht darum gehen, der Ukraine Verhandlungsbereitschaft "jetzt und heute abzuverlangen". Derzeit käme ein solcher Schritt auch einer Teilkapitulation vor dem Aggressor Russland gleich.

Zugleich betonte Ischinger: "Außer Waffenlieferungen und finanzieller Unterstützungsleistungen müssen wir dem anwachsenden kritischen Fragenchor in den USA genauso wie bei uns in Deutschland Perspektiven anbieten." Er fordert eine internationale politisch-strategische Kontaktgruppe neben der Ramstein-Gruppe, die die westliche Waffenhilfe für die Ukraine koordiniert. Zu gegebener Zeit könne sie zumindest Teil einer Vermittlungsgruppe bilden. Den engsten Kern sollten dabei die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland bilden.

15:58 Uhr | Türkei rechnet mit Verlängerung des Getreideabkommens

Der türkische Verteidigungsminister Hulusi Akar hat sich zuversichtlich gezeigt, dass das Abkommen über den Export von Getreide über das Schwarze Meer verlängert wird. Akar sagte der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu, Russland und die Ukraine gingen die Sache positiv an. "Wir sind der Überzeugung, dass die Laufzeit am 18. März verlängert wird."

Die Vereinbarung war vergangenen Juli unter Vermittlung der Türkei und der Vereinten Nationen zustande gekommen und im November bereits einmal verlängert worden. Das Abkommen regelt die Getreideausfuhr aus drei Schwarzmeerhäfen. So soll eine globale Lebensmittelkrise infolge des Ukraine-Kriegs verhindert werden. Russland signalisierte jedoch bereits, dass es einer erneuten Verlängerung nur dann zustimmen will, wenn auch Einschränkungen auf seine eigenen Exporte aufgehoben werden. Nach Angaben aus Moskau sind für Montag Verhandlungen in Genf mit den Vereinten Nationen geplant.

13:02 Uhr | London: Russische Regionen im Osten tragen Hauptlast im Krieg

Die russische Führung schirmt nach Ansicht der britischen Regierung die Bewohner großer Städte weitgehend von den Folgen des Kriegs in der Ukraine ab. In einem Bericht des Verteidigungsministeriums hieß es am Sonntag, Russlands reichste Städte Moskau und St. Petersburg blieben verhältnismäßig verschont von den "extrem schweren Verlusten". Aus vielen östlichen Regionen sei die Zahl der getöteten Soldaten wohl mehr als 30 Mal so hoch wie in Moskau. Davon seien besonders ethnische Minderheiten betroffen. Beispielsweise gehörten in der Stadt Astrachan 75 Prozent der Gefallenen zu den Bevölkerungsgruppen der Tataren und Kasachen.

Es werde wohl auch weiterhin ein Hauptanliegen der russischen Militärführung bleiben, die wohlhabenderen und einflussreicheren Teile der Bevölkerung abzuschirmen, so die Einschätzung der britischen Geheimdienste. Das Verteidigungsministerium in London veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine unter Berufung auf Geheimdienstinformationen täglich Informationen zum Kriegsverlauf.

12:05 Uhr | Söldner-Truppen: Ein wachsendes Problem nicht erst im Ukraine-Krieg

Die Söldnergruppe Wagner spielt auch eine große Rolle im Ukraine-Krieg. Doch die Truppe, die aktuell Jewgeni Prigoschin untersteht, agiert nicht erst seit dem Angriffskrieg, der im Februar 2022 startete. Nun soll auch der staatliche russische Energie-Konzern Gazprom ein eigenes Militärunternehmen gegründet haben. Die Söldnergruppen sind privat organisiert und gehören nicht zum Staat und gelten international als illegal.

11:14 Uhr | Behörden: Stromversorgung in Kiew wiederhergestellt

Nach Angaben der Behörden funktioniert in der ukrainischen Hauptstadt Kiew nach einem russischen Angriff mit einer Hyperschallrakete vom Typ Kinschal wieder die Heizungs- und Stromversorgung. Wie die Militärverwaltung berichtet, fließen "Strom und Wasser wieder in allen Stadtteilen. Die Infrastruktur der Stadt arbeitet im normalen Zustand". "Kiew hielt stand. Die Hauptstadt zerbricht nicht!" Zuvor hatte Bürgermeister Vitali Klitschko bereits gesagt, das Heizungssystem sei komplett wiederhergestellt.

Am Donnerstag hatte Russland mit neuen massiven Raketenangriffen – darunter erstmals in größerer Zahl Kinschal-Waffen – Energie-Infrastruktur in der Ukraine angegriffen und teils massiv beschädigt. Betroffen waren mehrere Regionen. Allein Kiew brauchte Tage, um die Folgen des schweren Angriffs zu beseitigen. Insgesamt hatte die russische Armee die Ukraine nach Angaben aus Kiew mit mehr als 80 Raketen und acht sogenannten Kamikaze-Drohnen attackiert. Nur gut die Hälfte konnte demnach von der Flugabwehr abgefangen werden.

06:30 Uhr | Kuleba: Bachmut weiter verteidigen

Die Ukraine wird nach den Worten von Außenminister Dmytro Kuleba trotz schwerer Verluste die Stadt Bachmut weiter entschieden verteidigen. Kuleba begründet dies in einem Interview mit "Bild am Sonntag" mit dem Schutz der anderen Städte in der Region: "Wenn man sich von Bachmut zurückzieht, was änderte das? Russland würde Bachmut einnehmen und seine Offensive auf Tschassiv Jar fortsetzen, so dass jede nächste Stadt hinter Bachmut das gleiche Schicksal erleiden könnte wie Bachmut." Je länger man aber Bachmut verteidige, desto größer sei "die Wahrscheinlichkeit, dass andere Städte nicht das gleiche Schicksal erleiden".

02:00 Uhr | Bundeswehr will Panzerhaubitzen nachbestellen

Die Bundeswehr will Artilleriegeschütze vom Typ "Panzerhaubitze 2000" nachkaufen. Wie die "Bild am Sonntag" berichtet, soll der Haushaltsausschuss in seiner Sitzung am 29. März den Nachkauf beschließen. Dem Blatt zufolge sollen zehn "Panzerhaubitze 2000" für 154,7 Millionen Euro bestellt und eine Kauf-Option für 18 weitere Geschütze abgeschlossen werden. Die Bundeswehr hatte vor zehn Monaten 14 ihrer Panzerhaubitzen an die Ukraine abgegeben.

00:10 Uhr | Kuleba spricht Demonstrierenden von Wagenknecht-Kundgebung Friedenswillen ab

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat den Teilnehmenden der von Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und Frauenrechtlerin Alice Schwarzer organisierten Kundgebung gegen Waffenlieferungen an die Ukraine in Berlin den aufrichtigen Friedenswillen abgesprochen. "Ich versichere Ihnen, dass jeder einzelne Ukrainer, selbst der Soldat im Schützengraben, der den russischen Soldaten tötet, der ihn in diesem Moment angreift, mehr Frieden will als der friedfertigste Demonstrant am Brandenburger Tor", sagte Kuleba der "Bild am Sonntag".

Desweiteren forderte Kuleba in dem Blatt von Deutschland eine zügige Lieferung von mehr Munition und die Ausbildung von Piloten auf Kampfjets. Die Ausbildung solle jetzt beginnen, damit keine Zeit verschwendet werde, wenn es eine Zusage für die Bereitstellung der westlichen Jets geben sollte, erklärte Kuleba.

00:00 Uhr | Newsblog am Sonntag, 12. März 2023

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 12. März 2023 | 06:00 Uhr

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