Menschen gehen während des Stromausfalls in Kiew die Straße entlang.
Kiew am Wochenende: Nach Angaben von Vitali Klitschko, dem Bürgermeister Kiews, ist die Wärmeversorgung in der ukrainischen Hauptstadt wiederhergestellt. Bildrechte: IMAGO/ZUMA Wire

Russland-Ukraine-Krieg Newsblog: Kiew wird wieder mit Wärme versorgt

18. Dezember 2022, 22:05 Uhr

Die Wärmeversorgung in der ukrainischen Hauptstadt Kiew ist nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko wiederhergestellt. Bundesaußenministerin Annalena Baerbock spricht sich gegen eine Waffenruhe zu den Konditionen Russlands aus. Die aktuellen Entwicklungen im Ukraine-Krieg und die Folgen im Newsblog.

Die Berichterstattung aus der Ukraine ist schwierig, da wegen der Kämpfe nur wenige unabhängige Medienvertreter im Land sind. Informationen kommen vor allem von der ukrainischen Regierung und dem Verteidigungsministerium aus Russland, die allerdings kaum unabhängig überprüft werden können.

22:05 Uhr | Ukraine auch auf Angriff aus Belarus vorbereitet

Die Ukraine ist Präsident Wolodymyr Selenskyj zufolge auf Angriffe aus Belarus wie aus Russland vorbereitet. Der Schutz der Grenzen sei vorrangig, sagte Selenskyj in seiner nächtlichen Video-Ansprache. Hintergrund ist das für Montag geplante Treffen zwischen Russlands Präsident Wladimir Putin und dem belarussischen Präsidenten Alexander Lukaschenko in Minsk. Hauptthema ist der Ausbau der strategischen Partnerschaft zwischen beiden Ländern. Der erste Besuch Putins seit Jahren in Belarus hat Spekulationen angeheizt, dass die neue russische Offensive möglicherweise von Belarus aus gestartet wird.

20:25 Uhr | Ukraine befürchtet Luftangriffe zum Jahreswechsel

Die ukrainische Militärführung befürchtet neue russische Raketenangriffe zum Jahreswechsel. Wie Armeesprecher Juri Ignat erklärte, werde nicht ausgeschlossen, dass der Gegner zum Jahresende auf diese Art "gratuliere". "Sie haben einen klaren Plan, in dem sie prioritäre Ziele festgeschrieben haben." Dabei solle der Ukraine möglichst großer Schaden zugefügt werden. Die Angriffe zum Jahreswechsel sollten aber auch dem "inneren Publikum", also der russischen Bevölkerung, gefallen, sagte Ignat.

19:21 Uhr | Ukraine meldet Erfolge im Osten des Landes

Die ukrainischen Streitkräfte haben bei Kämpfen im Osten des Landes nach eigenen Angaben mindestens zwei russische Munitionslager und Stellungen von Flugabwehrsystemen zerstört. Das teilte der Generalstab in Kiew mit. Bei erbitterten Kämpfen um die Stadt Bachmut im Donbass seien den russischen Truppen zudem schwere Verluste zugefügt worden. Dort sei eine russische Einheit in Stärke von 400 bis 800 Mann in einen sorgfältig vorbereiteten Hinterhalt geraten und "außer Gefecht gesetzt" worden, teilte in Kiew Präsidentenberater Olexij Arestowitsch mit.

Im Laufe des Tages geriet die russisch kontrollierte Großstadt Donezk mehrmals unter Artilleriebeschuss. Dabei sei ein Krankenhaus getroffen worden, berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf örtliche Behörden. Wegen des dabei entstandenen Brandes habe die Evakuierung von Personal und Patienten begonnen. Die ukrainischen und russischen Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen.

18:18 Uhr | Selenskyj fordert globale Friedenskonferenz

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat in einem Video eine globale Friedenskonferenz noch in diesem Winter vorgeschlagen. Der Sender CNN berichtet, Selenskyj habe gehofft, das Video werde vor Beginn der Übertragung des Finales der Fußballweltmeisterschaft gezeigt, um ein Millionenpublikum zu erreichen. "Der Gipfel soll alle Nationen der Welt für die Sache des globalen Friedens vereinen", sagte er in der Aufzeichnung. "Die Tribünen der Stadien bleiben nach den Spielen leer, und nach dem Krieg bleiben die Städte leer."

Selenskyjs Berater Mychajlo Podoljak kritisierte die FIFA, die das Video nicht übertrug, in einem Tweet: Die Organisation zeige "ein mangelndes Verständnis für das Desaster, in das die Russische Föderation die Welt zieht".

14:45 Uhr | Russland meldet Beschuss auf Grenzstadt Belgorod

Beim Beschuss der nahe der Grenze zur Ukraine gelegenen Grenzregion Belgorod hat es nach Behördenangaben einen Toten und acht Verletzte gegeben. "Über Belgorod und dem Umland war unsere Flugabwehr im Einsatz. Es gibt Folgen auf dem Boden", teilte der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, in seinem Telegram-Kanal mit. Einschläge gab es demnach sowohl im Stadtzentrum als auch in einem nahe gelegenen Zuchtbetrieb für Hühner.

Russland bombardiert die Ukraine seit Beginn seines Angriffskriegs vor knapp zehn Monaten. Allerdings beklagen auch die russischen Grenzregionen Brjansk, Kursk und Belgorod immer wieder Attacken auf eigenes Gebiet. Russland wirft der Ukraine die Angriffe vor, Kiew kommentiert diese in der Regel nicht.

12:29 Uhr | ESC-Vorentscheid in U-Bahn-Station

Die Ukraine hat wegen des russischen Angriffs-Krieges den Vorentscheid zum Eurovision Song Contest in einer zum Bombenschutzbunker umgebauten Kiewer U-Bahn-Station abgehalten. Das wurde auf der offiziellen Homepage des ESC mitgeteilt. Den Ausscheid gewann das Elektropop-Duo TVORCHI.

In diesem Jahr hatte das Kalush Orchestra aus der Ukraine den Eurovision Song Contest gewonnen. Damit hätte die Ukraine eigentlich das Austragungs-Recht für das ESC-Finale im kommenden Jahr bekommen. Wegen des Krieges soll das Finale nun aber in Großbritannien stattfinden.

09:38 Uhr | Wieder Wärmeversorgung in Kiew

Nach den jüngsten russischen Angriffen auf die Strom- und Wasser-Infrastruktur in der Ukraine ist die Wärmeversorgung in der Hauptstadt Kiew laut Bürgermeister Vitali Klitschko wieder vollständig hergestellt. Alle Heizungsarten funktionierten wieder normal, teilte Klitschko über den Kurznachrichtendienst Telegram mit. Die Behörden seien dabei, auch alle anderen Versorgungsdienste wieder voll in Betrieb zu nehmen. Am Samstagabend war noch ein Drittel der Stadt mit ihren rund drei Millionen Einwohnern ohne Strom. Dem Versorger Yasno zufolge ist die Situation "schwierig und kritisch", die Stromversorgung verbessere sich aber allmählich wieder.

Russland hatte am Freitag erneut massiv die Energieinfrastruktur in der Ukraine mit Raketen angegriffen. Dies führte landesweit zu Ausfällen bei der Strom-, Wasser- und Wärmeversorgung.

03:15 Uhr | Bundeswehr: Probleme mit "Puma"-Schützenpanzer

Die Bundeswehr hat einem Medienbericht zufolge Probleme mit dem hochmodernen Schützenpanzer Puma. Das Magazin "Der Spiegel" zitiert aus einer E-Mail des Kommandeurs der 10. Panzerdivision an den Inspekteur des Heeres, wonach bei einer Schießübung mit 18 Puma-Panzern keiner von ihnen einsatzbereit gewesen ist. Die Art der Mängel seien der Truppe zwar bereits bekannt, sie seien allerdings noch nie in dieser Häufigkeit aufgetreten. Der Puma werde deshalb voraussichtlich bis Ende April nicht zur Verfügung stehen. Nach Informationen des Magazins sollten die deutschen Panzer eigentlich vom kommenden Jahr an für die Schnelle Eingreiftruppe der Nato eingesetzt werden.

02:10 Uhr | Baerbock gegen Waffenruhe zu russischen Bedingungen

Außenministerin Annalena Baerbock hat keine Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe in der Ukraine. "Niemand außer Putin hat diesen Krieg begonnen, und wenn Putin es will, dann ist der Krieg morgen vorbei", sagte sie der "Bild am Sonntag". Der russische Präsident müsse seinen Soldaten nur den Befehl zum Abzug geben. "Aber leider gibt es dazu alles andere als ehrliche Anzeichen."

Wenn Putin es will, dann ist der Krieg morgen vorbei.

Annalena Baerbock I Bundesaußenministerin

Sie wandte sich auch gegen eine Waffenruhe zu russischen Konditionen: Eine solche würde den "Schrecken für die Menschen in der Ukraine nicht beenden, im Gegenteil". Am schlimmsten sei die Lage für die Menschen in den besetzten Gebieten, sagte Baerbock. "Hier fehlt es nicht nur an Strom und Wärme, nicht einmal internationale Hilfslieferungen kommen hierher durch. Jeden Tag leben die Menschen in Angst vor Verschleppung, Folter, Mord durch die russischen Besatzungstruppen."

01:03 Uhr | Selenskyj: Große Probleme bei Energieversorgung

In der Ukraine gibt es nach den jüngsten russischen Raketenangriffen weiter große Probleme, die Menschen mit Energie und Wasser zu versorgen. Besonders schwierig ist die Situation laut Präsident Wolodymyr Selenskyj in der Hauptstadt Kiew. Aber auch in anderen Regionen - wie in Lwiw oder Odessa - sei die Lage schwierig. Bislang habe man es geschafft, die Stromversorgung für sechs Millionen Menschen wieder herzustellen, so Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache. Er bekräftigte außerdem seine Forderung an den Westen nach Luftabwehrsystemen.

00:00 Uhr | Newsblog am Sonntag, 18. Dezember 2022

Guten Morgen, in unserem Newsblog halten wir Sie über die aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine auf dem aktuellen Stand. Alle wichtigen Nachrichten erscheinen im Laufe des Tages hier.

Quellen: u.a. AFP, dpa, Reuters, MDR

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL | Das Nachrichtenradio | 18. Dezember 2022 | 06:00 Uhr

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